Taufpate?

Hi,

an die Kenner der katholischen Vorschriften:

Kann eine aus der katholischen Kirche ausgetretene Frau Taufpatin eines katholisch zu taufenden Kindes werden?

Gruß,
Francesco

Hallo Francesco,

Kann eine aus der katholischen Kirche ausgetretene Frau
Taufpatin eines katholisch zu taufenden Kindes werden?

Nein, kann sie nicht, obwohl sie selbst getauft und gefirmt wurde. Der Kirchenaustritt wird als ein sogenanntes ‚kirchliches Hindernis‘ angesehen. Es gibt sogar Pfarrer, die zwingend voraussetzen, daß die Paten - sofern sie denn verheiratet sind - auch kirchlich getraut wurden. Die Dame könnte höchstens als Taufzeugin fungieren.

Viele Grüße

Tessa

Hi Tessa,

vielen Dank für die Antwort.
Was aber ist für einen Kirchenlaien eine Taufzeugin?

Gruß,
Francesco

Taufzeugen
Hi Francesco,

Taufzeugen sind ‚Paten‘, die einer anderen bzw. keiner Religion angehören. Die Aufgabe eines Paten (nein, diesen Paten, meine ich natürlich nicht… *lach*) besteht unter anderem darin, das Kind auf dem Glaubensweg zu begleiten. Jemand, der sich von der Kirche abgewendet hat, kann das nach dem Kirchenverständnis natürlich nicht (trauen die uns Atheisten/Agnostikern nix zu? *grübel*). Ein Taufzeuge ist sozusagen ein ‚ziviler Pate‘ (er/sie wird auch nicht ins Taufbuch eingetragen).

So long

Tessa

Hi Francesco,
für die Evangelischen gelten dieselben Vorschriften
aber
für beide gilt:
Generell hängt es vom Pfarrer oder Priester ab, ob er die Patenschaft zuläßt oder nicht (wenn er nicht will - warum auch immer - wird er sich aufs strenge Kirchenrecht berufen; gilt z.B. auch für Kommunion an Geschiedene)
Liebe Grüße#
Birgit

Hi Birgit,

vielen Dank für die Info.

Gruß,
Francesco

Jemand, der sich von der Kirche abgewendet hat,
kann das nach dem Kirchenverständnis natürlich nicht (trauen
die uns Atheisten/Agnostikern nix zu? *grübel*).

Doch Tessa, die trauen dem Atheisten oder Agnostiker zu, daß aus dem Kind kein gehorsamer Katholik, sondern wieder ein Atheist oder Agnostiker wird. In Deinem Fall hätte man die Befürchtung, daß eine Hexe draus wird (*g*). Wie heißt eigentlich eine männliche Hexe? Hexerich?

Gruß
Wolfgang

Männliche Hexen…
… heißen Hexer (nicht etwa Hexeriche).

CU

Tessa

Hi Tessa,

vielen Dank für die Info.

Gruß,
Francesco

Die katholische Kirche hat…
soeben ein neues Mitglied verloren.
Die Kindesmutter hat kurz entschlossen entschieden, dass das Kind nicht getauft wird, weil die Freundin nicht Taufpatin werden kann.

Gruß,
Francesco

das kapier ich jetzt nicht…
Hallo Francesco!

Hm, also das versteh ich jetzt aber nicht… Geht es der Mutter nun ums Kind oder um die Freundin? Warum wollte sie das Kind ursprünglich taufen lassen? Aus Tradition? Damit das Kind eine Patentante hat? Wegen der Geschenke? Wegen des Festes? Oder vielleicht doch, damit dem Kind letztlich nicht ein wichtiger Teil an Allgemeinbildung vorenthalten wird (ungetauft dürfte es in der Schule ja nicht am Religionsunterricht teilnehmen; ist zumindest bei uns so)?

Ich finde es schade, einen solchen Entscheid zu treffen, weil man mit gewissen kirchlichen Regeln nicht einverstanden ist, staatliche Vorschriften aber anstandslos schluckt (verzichte ich auch auf ein Auto, weil ich bei rot nicht über die Kreuzung darf?).

Egal ob man gläubig ist oder nicht, ich bin fest davon überzeugt, dass es nie schaden kann, wenn man sich mal mit dem christlichen Glauben (und damit auch mit der europäischen Geschichte und Kultur) auseinandersetzt.

Ich kenne Familien, bei denen es zu richtigen Krisen kam, weil die ungetauften Kinder beispielsweise in der Schule nicht am Krippenspiel teilnehmen durften, weil sie bei der Erstkommunion oder bei der Firmung abseits standen, weil ungetaufte oder aus der Kirche ausgetretene Familienmitglieder nicht kirchlich heiraten oder kirchlich bestattet werden konnten. Ganz zu schweigen von meiner Mutter, der als geschiedene und wiederverheiratete Frau in der Kirche die Kommunion verweigert wurde, nicht aber ihrem Mann, der verwitwet war…

Klar, ich finde auch, dass es in der Kirche viele Regeln und Vorschriften gibt, die dringend geändert werden müssten, weil sie von niemandem mehr verstanden werden…
Aber ist Verweigerung der richtige Weg?

Gruss
Renato
*der-auf-die-reaktionen-gespannt-ist*

soeben ein neues Mitglied verloren.
Die Kindesmutter hat kurz entschlossen entschieden, dass das
Kind nicht getauft wird, weil die Freundin nicht Taufpatin
werden kann.

Dazu kann ich ihr nur gratulieren! Sie kann ja später mal die Entscheidung dem Kind überlassen, ob es getauft werden möchte oder nicht (was ich persönlich fairer finde, als einem Kind einfach so eine Glaubensrichtung „aufzudrücken“).

Liebe Grüsse
Moni
*diemit16ausderkircheausgetretenist*

Hi Renato,

es besteht wohl eine sehr enge Bindung an die Freundin, die der Mutter so viel wert ist, dass sie lieber auf die kirchliche Absegnung verzichtet, als die Freundin als Taufpatin aufzugeben.
Geschenke und Feste haben damit nichts zu tun. Feste kann man auch feiern, wenn die Kirche nicht dabei ist. Und Geschenke sind genauso viel wert, wenn sie nicht nach Weihrauch riechen.

Es ist schon richtig, dass das Kind sich später selbst entscheiden kann, ob es der Kirche beitritt oder nicht. Damit geht nichts verloren. Und Gott liebt nicht nur die getauften Kinder, oder habe ich das falsch verstanden?

Gruß,
Francesco

war anders gemeint…
Rehi Francesco!

Mir gehts hier eigentlich gar nicht so sehr um den religiösen oder kirchlichen Aspekt. Mein Ansatz ist eher ein bildungspolitischer, da ich denke, dass Religionsunterricht zur Allgemeinbildung gehört. Dass die wichtig ist, wird wohl niemand bestreiten wollen, oder? Ich kenne die Situation in Deutschland nicht, bei uns in der Schweiz ist es aber so (zumindest war das bis vor ein paar Jahren der Fall, kann sich aber ja geändert haben…), dass in reformierten Kantonen nur reformierte Kinder zum Religionsunterricht zugelassen sind, um umgekehrt. Mich hat das immer gestört, da ich an einer Schule einen religions- und konfessionsübergreifenden Unterricht erwarte.

Glaube ist etwas persönliches, aber das Wissen dazu muss einem doch vermittelt werden!

Gruss
Renato

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Kann eine aus der katholischen Kirche ausgetretene Frau
Taufpatin eines katholisch zu taufenden Kindes werden?

Wenn die Kindsmutter eine Taufe will, sollte sie vielleicht einen anderen Pfarrer fragen. Beide Jungs von uns haben je einen Paten, der aus der Kirche ausgetreten ist. Es hat in keinem Fall ein Problem gegeben. Es hängt wohl nur vom Pfarrer ab, ob er will oder nicht.

Ein artverwandter Fall.
Ein Pfarrer weigerte sich eine Freundin von mir kirchlich zu trauen, weil sie schwanger war (sie sei keine Jungfrau mehr etc. Eigentlich müßte er dann fast alle Trauungen absagen, aber das kann/will er ja dann wohl auch nicht). Alles Bitten und Reden der Brauteltern (die den Pfarrer seit vielen Jahren kannten) half nichts. Die Hochzeit war schon so gut wie abgeblasen, da kriegte der Bräutigam uz Ohren, daß andere Pfarrer nicht so trotzköpfig sind. Die Hochzeit fand planmäßig in einer Nachbarpfarre statt.

Gandalf

Hallo Renato,

Mir gehts hier eigentlich gar nicht so sehr um den religiösen
oder kirchlichen Aspekt. Mein Ansatz ist eher ein
bildungspolitischer, da ich denke, dass Religionsunterricht
zur Allgemeinbildung gehört.

da wäre dann die Frage, welcher Religionsunterricht?
Sollte da auch gleich moslemischer und buddhistischer Unterricht angeboten werden? Eine einzige Religion zu kennen ist doch einseitige Bildung.

Gruss Harald