Bei Begegnungen mit der Geschichte der Technik- und technologischen Entwicklung könnte man auf den Gedanken kommen, dass vielfach schon früh Basistechnologien existierten, ganz praktisch oder als Idee, die eigentlich zu einer Beschleunigung der gesamten Menschheits- und Technikentwicklung hätten führen müssen. Passiert ist diese Beschleunigung mit Hilfe der prinzipiell selben Technologien aber oft erst Jahrhunderte oder gar -tausende später.
Beispiel 1: Telekommunikation
Die Idee einer durchaus praktikablen und komplexen Telegrafie ist bereits bei den Griechen Jahrhunderte vor Christus bekannt.
Bereits im 18. Jahrhundert wird eine Telegrafiesystem mit 192 darstellbaren Zeichen und einer Geschwindigkeit von einem Zeichen in 2 Minuten über 300 km entwickelt und umgesetzt, dass zu einem flächendeckenden Netz in Frankreich und teilweise auch einigen anderen Staaten (Schweden, Deutschland) ausgebaut wurde. Es wurde hauptsächlich von Postgesellschaften betrieben und ist heute bis auf wenige Nachbauten fast spurlos verschwunden.
Beispiel 2:
Wer in den verschiedenen technologischen Ideen und Versuchen des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance kramt, bspw. bei der Entwicklung von Motoren bzw." automobilen" Mechanismen, wird feststellen, dass z. B. die Entwicklung eines „Kraftfahrzeugs“ oder so etwas wie einer Dampfmaschine durchaus greifbar war.
Warum hatte die Entwicklung dieser (und anderer) Technologien damals keinen Effekt - wie er dann sehr viel später, vornehmlich erst im 20.Jahrhundert, zum Tragen kam?