Hallo Diana,
in der Mathematik gibt es eine algebraische Struktur, die Ring genannt wird (einfach mal googlen). Was ein Ring genau ist, spielt jetzt erstmal hier gar keine Rolle.
Definition der Teilbarkeit:
In einem kommutativen Ring R nennt man ein Element a aus dem Ring einen Teiler eines Elements b aus dem Ring, wenn es ein Element x in dem Ring gibt, sodass gilt a * x = b.
Dabei darf a nicht das Nullelement in dem Ring sein.
Du siehst, bei der Teilbarkeit muss man sich (streng mathematisch betrachtet) zuvor darüber im Klaren sein, in welchem Ring man die Teilbarkeit untersuchen will.
In deinem Fall spielen zwei kommutative Ringe eine Rolle:
- Der Ring der Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten.
- Der Ring der Polynome mit rationalen Koeffizienten.
In jedem Ring ergeben sich andere Möglichkeiten das Polynom 25 + 30t + 9t^2 in Faktoren zu zerlegen. Die Zerlegung 25 + 30t + 9t^2 = (3t + 5)*(3t + 5) ist eine Zerlegung, die in beiden Ringen möglich ist.
Die von dir angegeben Zerlegung 25 + 30t + 9t^2 = 3*(8 1/3 + 10t + 3t^2) ist eine Zerlegung, die nur im zweiten Ring gültig ist, da 8 1/3 + 10t + 3t^2 ein Polynom mit rationalen Koeffizienten ist.
Das Problem ist nun, dass man in der Schule Polynomringe mit Koeffizienten aus unterschiedlichen „Grundmengen“ überhaupt nicht behandelt. Eventuell hat dich alles was ich bisher geschrieben habe eh schon etwas verwirrt. Das heißt, wenn deine Lehrerin zu der Aufgabe dazugeschrieben hätte „suche eine Zerlegung in Faktoren im Polynomring mit ganzzahligen Koeffizienten“, dann hätte sie alle Schüler völlig verwirrt.
Wenn ihr im Unterricht Faktoren von Polynomen immer mit ganzzahligen Koeffizienten betrachtet habt, dann ist wohl klar, dass es im Test wieder so gemacht werden soll.
Andere Zerlegungen, die nur im zweiten Ring gültig sind wären beispielsweie 25 + 30t + 9t^2 = 5*(5 + 6t + (9/5)t^2) oder 25 + 30t + 9t^2 = 9*(25/9 + (30/9)t + t^2).
Du siehst, man könnte jede beliebige ganze Zahl a nehmen und würde damit eine Zerlegung 25 + 30t + 9t^2 = a*(25/a + (30/a)t + (9/a)t^2) im Ring der Polynome mit rationalen Koeffizienten erhalten.
Insofern ist das was du gemacht hast nicht gerade falsch, aber ohne richtigen Sinn.
Meine Antwort:
Mathematisch lässt sich diese Frage nicht klären, da dazu in der Schule überhaupt nicht die nötigen mathematischen Voraussetzungen vorhanden sind. Ihr solltet euch da eher auf zwischenmenschlich, persönlicher Ebene versuchen zu einigen.
Grüße von Werner