Telefon-Störung - Suche nach der Ursache

Hallo!
Vor 2 Wochen war urplötzlich mein Telefonanschluss (inkl. Internetzugang via DSL) tot. Am NTBA brannte die grüne Lampe nicht mehr, der Strom über die Telefonleitung war weg. Ich habe meinen Telefonanbieter benachrichtigt, der die Störung an die T-Com weiterleitete. Nach 4 Tagen warten ging mein Telefonanschluss wieder, ein T-Com Servicemitarbeiter rief mich kurz an, sagte es wäre ein Leitungskurzschluss gewesen und das Problem sei behoben…

Ein paar Tage später (letzten Freitag) stand ich vor der identischen Situation - plötzlich war kein Telefon/Internet mehr bei mir verfügbar. Der NTBA war wieder ohne Strom, Telefon und Internet waren tot.
Nachdem ich dieses Wochenende wieder ohne Telefon/Internet verbracht habe, rief eben erneut die T-Com an und meinte der Fehler sei jetzt behoben und es müsste alles funktionieren. Auf meine Frage hin wo der Fehler denn zu suchen sei, bzw. was ich dagegen machen könnte, wurde mir nur gesagt, es sei nicht bekannt was den Fehler verursache, der Fehler sollte aber nicht mehr auftreten.

Ich habe nun (wohl berechtigt) Panik, dass ich in wenigen Tagen erneut mit dem Problem konfrontiert werde. Ich kenne mich was Telefone/Leitungen betrifft leider überhaupt nicht aus, würde aber gerne vorbeugend tätig werden. Weiß jemand wodurch so etwas verursacht wird? Kann es an meiner Hardware (Router, PC, Telefon) liegen (die aber schon seit über 1 Jahr unverändert und problemlos lief).
Der T-Com Techniker musste nie zu mir nach Hause, es wurde alles an einem anderen Ort wieder repariert. Da ich leider nicht bei der T-Com meinen Telefonanschluss habe sondern bei Hansenet dauert es für mich natürlich immer besonders lange, bis mein Problem bearbeitet werden kann. Ich möchte das natürlich nicht zum Dauerzustand werden lassen. Falls also irgendjemand einen Tipp geben kann, wo ich persönlich eingreifen kann oder wie ich weiter vorgehen soll (kann man eine Leitungsüberprüfung irgendwo beauftragen?) würde mir das sehr weiterhelfen.

Hallo Fragewurm,

Der T-Com Techniker musste nie zu mir nach Hause, es wurde
alles an einem anderen Ort wieder repariert.

Die Telefonleitung wird als eine Stromschleife betrieben, weshalb sie eigentlich Kurzschlussfest ist. Allerdings verbraucht ein Kurzschluss unnötig Strom in der Telefonzentrale (bei einem Stromausfall wird die Telefonzentrale mit Akkus betrieben), weshalb diese nach einigen Minuten den entsprechenden Ausgang abschaltet.
Wiedereinschalten muss man dann von Hand.

Praktisch kann diese Schutzabschaltung auch durch Störsignale (z.B. Blitzschlag) fälschlicherweise ausschalten.

Messtechnisch kann man von der Ortszentrale aus deine Leitung durchmessen ob sie in Ordnung ist. Normalerweise „sieht“ man dann deinen Telefonapparat, bzw. bei ISDN den NT. Beim Deutschen Telefonsystem ist in der Telefondose noch ein Widerstand eingebaut, sodass man auch wenn keine Apparate angeschlossen sind, messtechnisch diesen Widerstand sehen kann. deshalb musste auch kein Techniker bei dir vorbeikommen.

In deinem Fall kann es nun sein, dass auf Grund von Störsignalen dein Kanal abgeschaltet wurde. Eine andere Möglichkeit wäre ein zeitweiser Kurzschluss deiner Leitung, weil z.B. eine Maus an der Leitung geknabbert hat. Eine weitere Möglichkeit ist noch, dass dein NT einen Schaden hat und ab und zu einen Kurzschluss erzeugt.

Sporadisch auftretende Fehler sind immer am schwierigsten zu finden. genau dann wenn der Techniker am suchen ist, funktioniert immer alles :frowning:

Falls also
irgendjemand einen Tipp geben kann, wo ich persönlich
eingreifen kann oder wie ich weiter vorgehen soll (kann man
eine Leitungsüberprüfung irgendwo beauftragen?) würde mir das
sehr weiterhelfen.

Selber machen kannst du nichts.
Die Leitungsprüfung wurde eigentlich schon durchgeführt.

Es bleibt also nichts anderes übrig als abzuwarten ob der Fehler nun behoben ist oder wieder auftritt. Wenn er nicht behoben werden konnte, wäre am ehesten der nächste Schritt, dass man deinen NT austauscht und dann wieder abwartet.

MfG Peter(TOO)

Hallo!
Im Großen und Ganzen wurde schon alles gesagt und ich will hier nur noch ein paar Details erläutern.

Egal welchen Anbieter Du hast, die DTAG hat immer die letzte Meile bis zum Kunden. Ich will mal versuchen in einem Bild etwas zu verdeutlichen was das bedeutet.

Hansenet Übergabeverteiler
bis ca. 50m

DTAG HVT
mehrere m -> km
DTAG KVz / LVz
mehrere m -> (in Einzelfällen) km
DTAG APL
mehrere m
DTAG 1.TAE-Dose

Kunde mehrere m -> km
TAE mit Telefon

Ich hoffe es wird deutlich dass im „Idealfall“ der Fremdanbieter (bei Dir Hansenet) bis zu 50m eigenes Kabel im Netz hat. Klar kann auch mal da was nicht stimmen, aber das ist seeeeeeeeeehhhhhhhr selten.
Alles andere bis zum Kunden fällt in den Zuständigkeitsbereich des Unternehmens mit dem großen T und den 52.000 überflüssigen Mitarbeitern im Vorstand, die mit der Störungsbeseitigung gelinde gesagt gut ausgelastet sind.
Jetzt kannst Du Dir ja mal vorstellen wie die Störungsbeseitigung abläuft. Die Fremdabtieter haben einen gweissen Service für Leitungen an denen sie selber eine „Vermittlungsstelle“ haben und dann wird die Leitung in bis zu 6 Std entstört, aber das ist nicht der Fall bei Leitungen die nur von der Telekom gemietet werden. Da sind im Idealfall 24 Stunden Entstörzeit angesagt und die werden von der DTAG je Störung betrachtet. Oftmals ist es nötig eine Störung mehrfach auszulösen bis diese endlich richtig entstört wird. Dass das immer nur an widrigen Bedingungen liegt kann glauben wer will.

Ich möchte es mal so erklären:
Du bist die DTAG. Ein Kunde meldet Dir eine DSL-Störung. Du hast bereits 49 Störungen und somit nun 50.
Nehmen wir mal einen sehr günstigen Schnitt von 1 Std. pro Entstörung.
Nur hast Du lediglich 20 Entstörer-Stunden zur Verfügung.
Eine Störung die über die vertraglich festgelegte Zeitspanne geht kostet dich Strafe.
Dein Kunde hat ein eigenes Endgerät.
Dein Kunde hat keinerlei Möglichkeit zu prüfen ob die Leitung wirklich entstört wurde, außer sich eine Fachfirma ins Haus zu bestellen und selbst dann kannst Du noch sagen „bis die da war ging noch alles“.

Glaubst Du einen Weg zu finden die 50 Störungen in der Zeit abzuarbeiten in der realistisch nur 20 behoben werden können?
Denk an Aschenputtel…

Aber ich möchte hier nicht über die Leute von der DTAg herziehen die wirklch an der Front arbeiten. Die Leute haben einen wirklich schweren Stand, weil es befriedigt mit Sicherheit keinen wenn er seine Arbeit nicht nach bestem Wissen und Gewissn machen kann wie er es gerne würde. Außerdem ist diese ganze Situation ein Teufelskreis, da die Fremdanbieter sicher auch oft Störungen erneut melden wo gewissenhaft geprüft wurde und nur ein defektes Endgerät für Ausfälle sorgt, nur weil sie um den Umstand „Aschenputtel“ wissen und selber keine Möglichkeit zur Prüfung haben.
Alles sehr verzwickt und gemein. Leider leidet im Endeffekt hauptsächlich der Kunde unter dieser Situation.
Aber wird ja sicher besser wenn die DTAG sich erstmal von den 52.000 Mitarbeitern trennt die den arbeitenden Leuten ja nur im Weg rumtanzen…

Begriffserläuterung:

Übergabeverteiler: Ist Gebäudetechnisch = HVt. Hier hat der Fremdanbieter etwas Platz für seine Hardware angemietet und nutz ab dort die Leitung der DTAG.

HVt: Im Hauptverteiler werden die Signale auf die einzelnen Kabel in Richtung Kunde geschaltet. Das Schalten (der Vorläufer des Patchens im Netzwerk) nennt man übrigens Rangieren

KVz/LVz: sind die Kästen (bzw. kleinen Häuschen - sehr selten) die man am Straßenrand stehen sieht.

APL: So schimpft sich die Kiste die von der DTAG im Keller (oder früher Außen am Haus) angebracht ist.

1.TAE ist die sogenannte Monopoldose der DTAG. Die Strecke vom HVT bis hierhin ist ihr Hoheitsgebiet und hier darf NUR sie (bzw ihre mehr oder weniger fähigen Subunternehmer) dran arbeiten.

Alles was hinter der 1. TAE liegt ist Kundenkram und geht die DTAG eigentlich nichts mehr an, wenn nicht eben die Geräte gemietet oder von ihr gestellt sind (wie zB der NTBA).

Hallo Fragewurm,

Das frühere Monopol, hatte in diesem Fall, auch seine Vorteile.
Da auch die Endgeräte dem Monopolisten gehörten, gab es keine Hin- und Herschieberei, wer die Verantwortung für eine Störung zu übernehmen hat.

desweiteren gab es keine Kompatibilitäts-Probleme mit den Endgeräten, bzw. diese konnten Verwaltungstechnisch vermieden werden.

Trotz der Normung durch ITU (früher CCITT) kann es immer wieder zu Kompatibilitäts-Problemen kommen, das die Normen meist unterschiedliche Varianten zulassen. Welches Variante verwendet wird, entscheidet dann der Netzbetreiber.

z.B. gibt es beim So-Bus (die Hausverkabelung bei ISDN) 3 unterschiedliche Varianten für die Stromversorgung der Geräte. Manche Netzbetreiber verwenden sogar 2 Varianten gleichzeitig ! Eine zur Stromversorgung des NTBA und eine Andere für die Endgeräte :wink:

MfG Peter(TOO)

Nachtrag
Hallo Fragewurm,

Durch die Gewinnorientierung, bzw, Kostenoptimierung, hat sich gerade im Bereich Störungen einiges verschlechtert.

Statistisch ergeben die Ausfälle von Bauteilen eine Badewannenkurve.
http://de.wikipedia.org/wiki/Badewannenkurve

Früher wurden Neugeräte zuerst im Prüffeld so lange getestet, bis die Frühausfälle ausgeschieden waren.
Im Feld hat man dann die Geräte dann präventiv, kurz vor Ende der Lebensdauer, ausgetauscht.

Das kostet natürlich, man hatte aber nur selten Störungen durch normale Geräteausfälle !

Heute werden die Geräte betrieben, bis sie Ausfallen oder aus Gründen der Modernisierung ersetzt werden müssen.
Allerdings fallen Geräte meist nicht gleich ganz aus, sondern durch die kontinuierliche Alterung kommt es zuerst nur zu sporadischen Fehlfunktion…
Bei sporadischen Fehlern erhöht sich aber der Aufwand um den Fehler zu finden und zu beseitigen.

MfG Peter(TOO)