Hallo Carina,
ich habe gehört dass man die Telefonbuchse öffnen kann und die Anschlüsse darin mit Telefondraht verknüpfen kann um die Entfernung zu überbrücken.
Für deinen Fall dürfte es am einfachsten sein, für deine Telefonleitung ein Verlängerungskabel mit TAE-Stecker und -Buchse zu kaufen (gibt es nahezu überall, wo es Telefone gibt) und dieses einfach anzustöpseln. Damit das krabbelnde Baby nicht die gesamte Technik beim Krabbeln hinter sich herzieht, könntest du das Kabel elegant unter die Fußleiste schieben, unelegant mit Nagelschellen festnageln oder mittelelegant einen kleine Kabelkanal auf die Fußleiste
kleben.
Gruß,
Tigger
Hallo Carina,
was Tigger da erzählt hat ist schon richtig. Aber diese fertig konfektionierten TAE-Verlängerungen gibt es gewöhnlich nur bis 10 Meter Länge. Und wenn man immer an der Wand entlang um alle Ecken herum und dann noch durch mindestens zwei Zimmer verlegen muss, sind die 10 Meter schnell „zu Ende“. (man kann auch noch eine zweite oder dritte Verlängerung dazuschalten; passt das auch noch unter der Türe durch?)
Alternativ könnte man sich ein WLAN installieren, wenn es in dem Zimmer mit der Telefondose auch irgendwo eine Steckdose gibt und das Telefon nicht verlegt werden soll sondern du nur einen Anschluss für den PC in einem anderen Zimmer haben möchtest. Dann werden die zehn Meter sicherlich reichen (oder sogar schon 1,80, drei oder fünf Meter) und brauchst auch keinen Handwerker der soviel kosten würde wie das WLAN-Modem. Aber lass dir wegen der Verschlüsselung des WLAN-Modems guten Rat geben oder lese die Anleitung sehr sorgfältig.
Gruß, Dieter
Hallo Carina
Zuerst einmal: Nichts, was meine Vorredner geschrieben haben, ist falsch.
Aber…
Du kannst die Telefondose zwar öffnen, aber Du darfst es nicht. Die Telefondose ist der Übergabepunkt der Telekom-Anlage an Deine Telefonanlage. Wenn Du daran etwas veränderst und die Telekom kommt Dir darauf, reagieren die Herren sehr ungehalten und betrachten das als eine Vertragsverletzung, welche im äußersten Fall eine Sperrung des Anschlusses zur Folge haben kann.
Das heißt aber nicht, dass Du selber nichts an Deiner Telefonanlage verändern darfst. Alles, was Du an die Telefondose, auch Telefonanschlußeinheit (TAE) genannt, über einen TAE-Stecker anschließt – aber nur über den – liegt in Deiner Verantwortung. Falls auf Deiner Telefonanlage eine Störung auftritt, prüft die Störungsstelle der Telekom auch nur die Verbindung von der Vermittlung bis zu Deiner TAE-Dose. Wenn da alles in Ordnung ist, interessiert die Telekom die Störung in Deiner Anlage nicht mehr.
Wie gesagt, Du darfst selber an Deiner Telefonanlage – hinter dem 1. TAE-Stecker – „herumbasteln“, und damit Du das auch fachgerecht über die Bühne bringst, hilft Dir die Telekom sogar durch die Veröffentlichung von Installationsanweisungen, wie zum Beispiel
http://www.t-home.de/dlp/eki/downloads/t/tdsl-hdb_07…
In diesem Handbuch finden sich auch Hinweise für die normale Telefoninstallation.
Jetzt etwas zu Dieters Vorschlag einer WLAN-Verbindung. Das würde bedeuten, dass Du an Deine TAE-Dose einiges an Equipment (neudeutsch für Ausrüstung) anschließen müsstest, und ich weiß nicht, ob das in Deinem Sinne ist. Außerdem habe ich persönlich etwas gegen WLAN, da ich diese Technik nicht für sicher für die Übermittlung sensibler Daten halte. Es wird in Computersendungen des Fernsehens von Hackern immer wieder darauf hingewiesen (und auch nachgewiesen), dass das Einhacken in eine fremde WLAN-Verbindung – im Gegensatz zu den Behauptungen der Industrie – auch bei verschlüsselten Verbindungen mit vertretbarem Aufwand möglich ist.
Der zweite Punkt ist, dass ich nichts davon halte, die Umwelt ohne Not mit Hochfrequenz zu verseuchen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich Angst vor gesundheitsgefährdenden Auswirkungen hochfrequenter Strahlung niederer Energie hätte, das halte ich für Nonsens – aber das ist ein Thema, welches nicht hier, sondern im Brett für Esoterik diskutiert werden sollte (wenn ich es wollte). Ich bin ein Fan der drahtgebundenen Signalübermittlung.
Ich habe in meiner Wohnung auch eine über mehrere Räume verzweigte Telefonanlage. Ich habe meine Kabel zum Teil in Regalen versteckt, zum Teil liegen sie auch in der Ritze zwischen Auslegewahre und Fußleiste, über einen Meter, um eine Türöffnung zu überbrücken, sogar unter der Auslegewahre. Ich benutze Telefon-Flachkabel, die tragen nicht sehr auf.
Wenn Du allerdings die Installation mit Nagelschellen bevorzugst, würde ich Dir die Verwendung von 4-adrigem Rundkabel empfehlen. In Anlagen, welche ich installiert habe, hat sich für diesen Zweck CAT4-Computerkabel (vornehm) bewährt, aber es geht zur Not auch Klingelleitung.
Die Kabel bekommst Du in jedem Elektronik-Bastlerladen als Meterwahre.
Und jetzt noch der obligatorische Sicherheitshinweis:
Obwohl auf Telefonleitungen Spannungen über 100V (normal sind 60V – 70V) auftreten können, ist das Arbeiten an diesen Leitungen völlig ungefährlich. Erstens ist die Leitung in diesem Fall sehr hochohmig und zweitens, sobald Ströme von über 2 bis 3mA über die Leitung fließen, bricht die Spannung auf etwa 24V zusammen (die Vermittlung glaubt dann nämlich, es hätte einer das an diese Leitung angeschlossene Telefon abgehoben und schaltet die Leitung in den Betriebsstatus).
Also spricht nichts dagegen, dass Du (oder der berühmte „Bekannte, der was davon versteht“) die Leitung verlängerst.
Gruß
merimies