Telomer, Frage zu

Hi Biologen,

hab ne Frage zu Telomer; der „Altersfaden“ in der Zelle.

Also: Wenn man einen Mensch oder Tier klont, ist das Telomer ja schon entsprechend dem Alter des Organismus verkürzt.

Bedeutet dies auch, das der Zustand der Zellen des „Klons“ schon alt sind, und das der Klon deshalb „früher“ stirbt als das Original ?

Oder werden - wenn der Organimus im Uterus wächst - die Telomere zurückgesetzt ? Also haben quasi „neu“-status?

Bitte kein Fachchinesisch. Mir gehts darum zu verstehen, wie sich die Telomere beim klonen verändern (wenn überhaupt)

Danke und Gruß,

Thom

Hallo

Du kannst dir das wie ein Selbstmordprogramm der Zelle vorstellen. Ist der Countdown abgelaufen stirbt sie.
Dieser Countdown wird beim Klonen nicht wieder zurückgesetzt (egal welche Zelle man nimmt).
Das heißt der Klon stirbt früher z.B. Dolly.

Gruß
Florian

Hellas,

ja, so sehe ich das eigentlich auch. Hast du da einen Link oder Nachweis
wo das steht ? Leuchtet ein !

Danke und sTern

kann es sein, das es umstritten ist ? Also das es ne fraktion gibt die sagt das der Klon früher stirbt und ander sagen das regeneriert sich ?

gruß,

:wink:

Vielleicht hilft dir das weiter:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/8/8774/1.html

Gruß
Florian

Huhu Florian

Nicht übel! Aber da steht das nur als Hypothese:

Bei dem geklonten Schaf „Dolly“ waren eher beunruhigende Beobachtungen gemacht worden. Die Telomere, welche anzeigen wie weit die Zellalterung schon fortgeschritten ist, waren in Dollys Zellen kürzer als zu erwarten gewesen wäre. So musste spekuliert werden, ob das geklonte Schaf ungewöhnlich schnell altert. Hatten Dollys Zellen etwa bereits ihr eigenes Alter plus das ihrer „Mutter-Schwester“?

Aber schon mal danke!! :smile:)

Hallo

Hatten Dollys Zellen etwa bereits ihr eigenes Alter
plus das ihrer „Mutter-Schwester“?

Vermutlich ja, sogar sehr wahrscheinlich. Die meisten Wissenschaftler stehen hinter der Hypothese des „Selbstmordprogramms“.
Aber was ist schon wirklich eindeutig bewiesen?
Würde es dann noch so viele geben die klonen wollen?

Aber möglicherweise ist es der Menschheit irgendwann möglich Zellen vollig neu zu „züchten“, jedoch auf keinem Fall in absehbarer Zeit.

Gruß
Florian

Hi,

Hatten Dollys Zellen etwa bereits ihr eigenes Alter
plus das ihrer „Mutter-Schwester“?

Vermutlich ja, sogar sehr wahrscheinlich. Die meisten
Wissenschaftler stehen hinter der Hypothese des
„Selbstmordprogramms“.

Vermutlich nein, bzw. sehr unwahrscheinlich.

Siehe z.B. diesen leicht verständlichen Artikel:

http://www.zeit.de/2004/22/N-Dolly

Zusammenfassend kann man sagen, dass in der frühen Embryonalentwicklung ein Enzym mit dem Namen „Telomerase“ aktiv ist, welches in der Lage ist, die Telomere wieder zu verlängern. Sozusagen ein „Reset“-Mechanismus.

Dieses Enzym ist übrigens z.B. auch in vielen Tumorzellen aktiv, was zu ihrer „Unsterblichkeit“ beiträgt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Telomerase

Gruß,

Hi Thomas,

bevor hier mein Posting übersehen wird, bzw. Du die falsche Information mit nach Hause nimmst.

Siehe z.B. diesen leicht verständlichen Artikel:
http://www.zeit.de/2004/22/N-Dolly

Zusammenfassend kann man also sagen:

  1. Bei den heutigen Klontechniken werden die Telomere wieder verlängert.
  2. Selbst bei Dolly bestand wohl KEIN Zusammenhang zwischen Telomerlänge und Lebenserwartung. Die gefundenen kurzen Telomere waren wohl ein ZUFALL.
  3. Ich denke ihr habt den Artikel von Florian333 falsch interpretiert. Die dort geäußerte Dolly-Hypothese ist längst widerlegt. Dies wird auch durch den Schlußabsatz in diesem Artikel deutlich:

„Die unter der Leitung von Teruhiko Wakayama vorgenommenen Versuche zeigten nun nicht nur, dass bei den geklonten Mäusen die Telomere nicht signifikant kürzer wurden. Im Gegenteil schienen sie sich sogar ein wenig verlängert zu haben.“

Gruß,

Mag sein, wenn es da steht wird es wohl stimmen.

Aber das richtige Klonen ohne Nebenwirkungen wie das Alter wird es trotzdem noch nicht gebe. Bei jeder Zellteilung steigern sich die Fehler in der Zelle, identische Kopie der DNA schafft die Zelle nicht.
Und irgendwann ist es aus. Es gibt IMHO also doch ein Selpstmordprogramm.
Ich habe mich da überhauptnicht so sehr auf die Telomere gestützt.

Gruß
Florian

Hi,

Aber das richtige Klonen ohne Nebenwirkungen wie das Alter
wird es trotzdem noch nicht gebe. Bei jeder Zellteilung
steigern sich die Fehler in der Zelle, identische Kopie der
DNA schafft die Zelle nicht.

Klar gibt es Fehler bei der DNA-Replikation, jedoch gibt es auch Reperaturmechanismen und viele Fehler sind auch unbedeutend, weil sie z.B. in nicht-codierenden Bereichen auftreten. Klonen ist hier nicht gleichzusetzen mit einer Fotokopie!

In jedem Fall ist nicht einzusehen, warum Eizellen mit geklonter DNA anderen Eizellen mit „normaler“ DNA unterlegen sein sollten. Die von Dir angesprochenen Fehler treten bei beiden gleich auf.

Wenn die Kopierleistung so schlecht wäre, dass sie nach wenigen Zell-Generationen unweigerlich zum Tod führte, dann wäre DNA-basiertes Leben gar nicht möglich. Oder glaubst Du, die Eizelle aus der Du hervorgegangen bist, existiert unverändert seit Anbeginn der Zeit?

Außerdem würde in allen Fällen, in denen das Ausgangs-DNA-Material schlecht wäre, der Embryo schon im frühen Zellstadium absterben (was übrigens auch bei normaler Befruchtung sehr häufig passiert).

Mit einem „Erben“ des Alters hat das jedenfalls alles nichts zu tun.

Die nach heutigem Stand der Technik einzige denkbare (aber umstrittene) Möglichkeit wären epigenetische Muster, die sich negativ auf den Klon auswirken und zwischen Keimzellen und ausdifferenzierten Zellen unterschiedlich sind. Allerdings ist einer der wichtigsten Schritte beim Prozess des Klonens die Rückführung von ausdifferenzierten Zellen in omnipotente Stammzellen und der Transfer in Eizellen. Es ist wahrscheinlich, dass dabei die genannten epigenetischen Markierungen ebenfalls entfernt werden (wenn nicht sogar entfernt werden müssen, damit das Klonen erfolgreich ist).

Die Tatsache, dass sich zahlreiche Klontiere bester Gesundheit und Lebenserwartung erfreuen zeigt, dass beim Klonen nicht per se auch negative Effekte auftreten müssen.

Und irgendwann ist es aus. Es gibt IMHO also doch ein
Selpstmordprogramm.
Ich habe mich da überhauptnicht so sehr auf die Telomere
gestützt.

Du wirfst da Äpfel und Birnen in einen Topf.
Es gibt das kontrollierte Selbstmordprogramm der Apoptose, welches Zellen nach einer bestimmten Zahl Zellteilungen, aber auch durch bestimmte Signale etc. in einen kontrollierten Untergang führt. Dies trifft aber häufig auch gesunde Zellen (ohne irgendwelche Fehler).

Im Gegensatz dazu steht die Nekrose, den pathologischen Untergang von Zellen, der Unter anderem auch die Folge von angesammelten Fehlern sein kann.

Das bedeutet: Es gibt ein Selbstmordprogramm für gesunde Zellen und Zellen, die an ihren Fehlern zugrunde gehen ohne dass das Selbstmordprogramm eine Rolle spielen würde.

Das eine hat mit dem anderen nichts (oder nur bedingt etwas) zu tun.

Gruß,

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Danke für deine Mühe.
Von der Wiederverlängerung von Telomeren hatte ich noch nichts vernommen (habe mich auch nicht sonderlich gut informiert), auch habe ich mich in der Auswirkung von DNA-Fehlern verschätzt, aber ansonsten meine ich fast das selbe, wir reden nur etwas aneinander vorbei.

Gruß
Florian