Hallo!
Bei einem Pleul ist die Lagebuchse für den
Kolbenbolzen locker bzw. lässt sich in der Bohrung drehen.
Dies darf eigentlich nicht sein …
Wenn sich die Buchse im Pleu e l bewegt, gibt’s an der Stelle über kurz oder lang Kleinholz.
jetzt ist die Frage mit was
für einem Temperaturbereich kann ich in diesem Gebiet rechnen?
Ich weis Aussagen sind hier sehr spekulativ …
Keineswegs. Soetwas wird bei Motorenherstellern während der Entwicklung mit Telemetriesystemen gemessen.
mir geht es rein um eine Indikation sind es 150°C, 250°C oder 500°C?
500°C können kurzzeitig in der Mulde an der Oberfläche des Kolbens zum Brennraum auftreten - eine vom Motoröl nicht geschmierte Stelle, an der von daher hohe Temperatur nicht schadet (solange das Kolbenmaterial mitspielt). Aber bis zum Lagerbolzen für die Pleuelstange gibt es innerhalb des Kolbens große Temperaturdifferenzen. Dabei ist der Lagerbolzen im Pleuellager das wärmste Teil, das aber an seiner Oberfläche nicht wärmer werden darf, als es das Motorenöl verträgt. Viel wärmer als 150°C darf Motorelöl nicht werden, um seine Schmierfähigkeit zu behalten. Die Pleuelstange wird im Normalbetrieb etwa Öltemperatur haben.
Der Grund für meine Anfrage, ob ich hier einen
Wellen/Lagerklebstoff (Loctite 620 Hochtemp.beständig bis
230°C) einsetzten kann?
Hinsichtlich Temperaturfestigkeit des Lagerklebstoffs hätte ich keine Bedenken. Sitzt die Lagerbuchse aber mit spürbarem Spiel im Pleuelauge, müsste der schlecht wärmeleitende Klebstoff einen größeren Spalt überbrücken. Dabei könnten neben den mechanischen Kräften größere Temperaturdifferenzen innerhalb der Klebestelle und des ganzen Lagers auftreten, so dass ich der Verbindung keine lange Lebensdauer zutrauen würde. Kurz: Ist die Bohrung im Pleuel, in der die Lagerbuchse sitzt, noch nicht spürbar ausgeschlagen, würde ich die Buchse mit Loctite festsetzen. Andernfalls ist wohl eine neue Pleuelstange fällig.
Gruß
Wolfgang