Phys. Abläufe kontra Rezeptorenmeldungen
Hallo.
…Die Temperaturempfindlichen Nervenzellen messen nicht absolute
Temperatur, sondern wie schnell dem Körper Wärme entzogen
wird, bzw. Wärme zugeführt wird. Da Wasser die Wärme schneller
abführt als Luft, wird es als kälter empfunden.
der Körper produziert ständig überschusswärme. Diese muß
abgeführt werden…
Ganz richtig; Und auch ist es bei Deiner Antwort so, daß Du die „Hauptfrage“ deutlich und nachvollziehbar (bzw. in jeder Weise treffend) beantwortet hast. Trotzdem habe ich ein bißchen einen Einwand.
Im (Nach)folgenden erkläre ich, warum ich oben von „auch“ und ‚„Hauptfrage“ deutlich‘ & „ein bißchen“ sprach. Also die Wesensmerkmale meines Einwands.
Es ist ja so: Herunterkühlen findet ja bei einer Temp., die wenigstens ca. 8°C höher als die angenehm zu empfindende Raumtemperatur ist, also z. B. von 33°C SCHON statt, vorausgesetzt, daß das gewählte, 33°C warme Medium eine Wärmekapazität hat, die die der Luft übersteigt, und zwar nicht zu knapp. Festkörper könnte man als Beispiel anführen, aber Wasser tut es (aufgrund der Ähnlichkeit zu den [gemeinten] Festkörpern) auch.
Da hast Du (bezogen auf die bis zu dieser Stelle von mir gebrachte Argumentation - eigentlich, um jene Argumentation weiter auszuführen) die WÄRMEREZEPTOREN (sinnigerweise der Haut) ins Spiel gebracht. DIE sind es aber ursprünglich nicht.
Es ist vielmehr folgender Umstand: Man kann bei übermäßiger Abkühlung mit einer überproportional steigenden Gefahr rechnen, daß mehrere (eigentlich die wichtigsten) Elemente der Körperchemie so sehr aus den Fugen geraten, daß abzusehen ist, daß die Funktion auf Dauer wohl schief gehen müßte.
Klar hat die Evolution bei Wirbeltieren dafür gesorgt, daß geeignete Rezeptoren davor warnen. Das sind die Wärmerezeptoren.
So sind die registrierenden biologischen Teile des Körpers biologischen Lebens also nicht in ERSTER, sondern eher in ZWEITER Linie die von Dir angesprochenen Wärmerezeptoren.
Bei Luft mit 33°C nimmt der Wärmerezeptor in ähnlicher Weise, aber entgegengesetzt „Beziehung“ zur Körperphysiologie auf: Wir alle haben den Heizkörper im Winter eingestellt auf 20°C mit der Folge der „genau richtigen“ Kühlung des Körpers; Zimmertemperatur von 20°C nennen wir angenehm; 33°C sind über 10°C mehr, und das empfinden wir als Hochsommer.
Und daß einem nicht allzu kleinen Teil von uns der Hochsommer nicht angenehm ist, brauche ich ja nicht auszuführen.
Das liegt daran, daß 20°C - Luft die richtige Kühlung gewährleitet, aber eben AUCH, weil die festgelegte Wärmekapazität der Luft der „Rechnung“ zu Grunde liegt. DIESE ist niedriger als die des Wassers.
Die Wärmerezeptoren registrieren aber die Wärmekapazität, wie oben beschrieben, MIT. Und nicht nur die reine Temperatur, wie Du schon richtigt sagst.
MfG,
Michael