temperaturfühler heizung defekt?

hi mabuse,

jau, hast recht: sollte eher runter auf rauf regeln heißen.
aber mit einstellen der heizkurve verlagere ich doch nur den
minimalsten (also niedrigsten) außentemperaturwert, oder
nicht?

Nein, die Steigung der Kurve.
Normalerweise wäre der „Anspringpunkt“ eine Vorlauftemperatur von 20°C bei einer Außentemperatur von 20°C

Ich konstruier jetzt einfach mal:
Eine Steigung von 5 könnte bedeuten, das für 10° weniger Außentemperatur die Vorlauftemperatur um 10° angehoben wird. Dann hätte man bei 0°C automatisch eine Vorlauftemperatur von 40°C.
Eine stärkere Steigung - sagen wir mal 6 - würde das um 2°C erhöhen, also auf 12° höheren Vorlauf bei 10° weniger Außen. Dann wärst du bei 0°C außen auf 44° Vorlauf.
u.s.w., sieben würde in dem Beispiel dann zu 14°/10° führen, also zu 48°C Vorlauf bei 0°C außen.

Das war jetzt nur konstruiert, genaue Zahlen hängen vom Hersteller ab - stehen aber i.A. im Handbuch.

Es gibt i.A. noch einen weiteren Parameter, das ist der Fußpunkt. Damit wird die Kurve nicht „gekippt“, sondern so, wie sie ist verschoben. Ene Fußpunktserhöhung um 3° würde den „Nullpunkt“ der Kurve erhöhen, und da sich die Steigung nicht ändert entsprechend alle Zahlen, die oben stehen, um diesen Betrag.

Das ganze ist ziemlich tricky einzustellen und kann einen ganzen Winter brauchen. Die Kurve zu steil zu machen führt zu höheren Temperaturen, wenn wirklich kalt ist - und damit zu erhöhtem Energieverbrauch. Den Fußpunkt hochzustellen und dafür die Kurve flacher zu machen führt zu angenehmen Temperaturen, wenn’s noch nicht so kalt ist, kann dann aber dazu führen, das die Leistung nicht mehr ausreicht, wenn’s wirklich kalt wird.

i.A. stellt man die Kurve erst mal (also, bei milden Außentemperaturen) auf einen mittleren Wert und stellt per Fußpunkt einen angenehmen Vorlauf ein. Wenn’s dann im harten Winter zu kalt ist Kurve hoch, wenn’s zu warm wird (bzw. die Heizung wie verrückt tacktet) Kurve runter.
Und dann später so nach und nach etwas Finetuning.
Optimal läuft so ein Brenner, wenn er mit geringer Last möglichst lange durchläuft. Das ständige An- und Ausgehen, das kostet Energie.

der heizkesselhersteller empfiehlt eine max. vorlauftemperatur von 70 grad.

Ja, das wäre bei Heizkörpern und einem Heizwert-Gerät so der normale Wert

bei einer minimalsten außentemperatur (die wir augenblicklich ja nicht haben) von -12grad empfiehlt der hersteller, die heizkurve auf 6 zu stellen.

Die Wahl der Heizkurve hat nichts mit der Außentemperatur zu tun. Genau die soll die Heizkurve ja ausgleichen.
Die Wahl der Heizkurve orientiert sich am Wärmebedarf (letztlich: an der Isolation) des Hauses. Einmal eingestellt muss man die nie wieder anfassen (so man nichts an der Isolation verändert, logisch).

habe gestern abend, nach deiner empfehlung, die heizkurve auf 7 gestellt - das ergebnis ist dasselbe: die heizkesseltemperatur steigt nicht höher als 50grad, die heizkörper werden eher lau als warm.

Dann stimmt irgendwo was anderes nicht.
Wenn die Heizkessel-Temperatur 50°C beträgt, dann sollten auch die Heizkörper nach einer gewissen Zeit so warm werden (zumindest dort, wo der Vorlauf reingeht).

Du solltest mal den Weg von der Heizung bis zu den Heizkörpern abschreiten und Installation, Isolation und Temperaturen der Rohre kontrollieren. Irgendwo muss die Wärme ja bleiben, die verpufft ja nicht.

Hast du einen Mischer? Evtl. mit eigener Steuerung?

wenn ich nach dem diagramm des herstellers gehe, könnte ich das poti grad auf 10 stellen, da die niedrigste außentemperatur ja über 0grad liegt im moment. nur: warum hat das dann bei 7 all die jahre vorher funktioniert?

Nochmal: Die Heizkurve soll schwankende Außentemperaturen ausgleichen. Egal, wie diese sind. Wenn die einmal perfekt läuft, sollte man da ncht dran rumdrehen.

Miss mal die Temperaturen der Rohre direkt an der Heizung und dann alle paar Meter bis zu den Heizkörpern. Irgendwo muss die Wärme ja bleiben, wenn sie nicht an den Heizkörpern ankommt. Isoliert sind die?

lg, mabuse

hi mabuse,

jau, hast recht: sollte eher runter auf rauf regeln heißen.
aber mit einstellen der heizkurve verlagere ich doch nur den
minimalsten (also niedrigsten) außentemperaturwert, oder
nicht?

Nein, die Steigung der Kurve.
Normalerweise wäre der „Anspringpunkt“ eine Vorlauftemperatur
von 20°C bei einer Außentemperatur von 20°C

hab grad mal in der bed.-anleitung nachgesehen - das schema sagt genau das aus: alle kurvenpunkte treffen bei +20/+20 zusammen. paßt also.

Ich konstruier jetzt einfach mal:
Eine Steigung von 5 könnte bedeuten, das für 10° weniger
Außentemperatur die Vorlauftemperatur um 10° angehoben wird.

hab ich nach „meinem“ schema für kurve 4

Dann hätte man bei 0°C automatisch eine Vorlauftemperatur von
40°C.

paßt.

Eine stärkere Steigung - sagen wir mal 6 - würde das um 2°C
erhöhen, also auf 12° höheren Vorlauf bei 10° weniger Außen.
Dann wärst du bei 0°C außen auf 44° Vorlauf.

wären bei mir schon 50grad vorlauf

u.s.w., sieben würde in dem Beispiel dann zu 14°/10° führen,
also zu 48°C Vorlauf bei 0°C außen.

Das war jetzt nur konstruiert, genaue Zahlen hängen vom
Hersteller ab - stehen aber i.A. im Handbuch.

die von mir anvisierten 60-65grad hätte ich zwischen kurve 7 und 8.

Es gibt i.A. noch einen weiteren Parameter, das ist der
Fußpunkt. Damit wird die Kurve nicht „gekippt“, sondern so,
wie sie ist verschoben. Ene Fußpunktserhöhung um 3° würde den
„Nullpunkt“ der Kurve erhöhen, und da sich die Steigung nicht
ändert entsprechend alle Zahlen, die oben stehen, um diesen
Betrag.

vom „fußpunkt“ weiß ich nix, da steht auch nix im bedienerich. nachdem aber an der heizung nicht weiter gebastelt wurde, schätze ich mal, daß der gleich geblieben ist und ggfs. sowieso vom installateur eingestellt werden muß/sollte.

Das ganze ist ziemlich tricky einzustellen und kann einen
ganzen Winter brauchen. Die Kurve zu steil zu machen führt zu
höheren Temperaturen, wenn wirklich kalt ist - und damit zu
erhöhtem Energieverbrauch. Den Fußpunkt hochzustellen und
dafür die Kurve flacher zu machen führt zu angenehmen
Temperaturen, wenn’s noch nicht so kalt ist, kann dann aber
dazu führen, das die Leistung nicht mehr ausreicht, wenn’s
wirklich kalt wird.

i.A. stellt man die Kurve erst mal (also, bei milden
Außentemperaturen) auf einen mittleren Wert und stellt per
Fußpunkt einen angenehmen Vorlauf ein. Wenn’s dann im harten
Winter zu kalt ist Kurve hoch, wenn’s zu warm wird (bzw. die
Heizung wie verrückt tacktet) Kurve runter.
Und dann später so nach und nach etwas Finetuning.
Optimal läuft so ein Brenner, wenn er mit geringer Last
möglichst lange durchläuft. Das ständige An- und Ausgehen, das
kostet Energie.

das hatten wir vor drei jahren. dann war ein heizungsmensch da und der hatte uns empfohlen, die heizkurve von ursprünglich 5,5 auf knapp 7 zu stellen. da wurde es dann deutlich besser.

der heizkesselhersteller empfiehlt eine max. vorlauftemperatur von 70 grad.

Ja, das wäre bei Heizkörpern und einem Heizwert-Gerät so der
normale Wert

bei einer minimalsten außentemperatur (die wir augenblicklich ja nicht haben) von -12grad empfiehlt der hersteller, die heizkurve auf 6 zu stellen.

Die Wahl der Heizkurve hat nichts mit der Außentemperatur zu
tun. Genau die soll die Heizkurve ja ausgleichen.
Die Wahl der Heizkurve orientiert sich am Wärmebedarf
(letztlich: an der Isolation) des Hauses. Einmal eingestellt
muss man die nie wieder anfassen (so man nichts an der
Isolation verändert, logisch).

doch, dieses jahr hat sich was verändert: haben die west- (wetterseite) und die nordwand mit 140mm polyurethan gedämmt, das merkt man schon. aber hat das so einen einfluß auf die heizung? ich meine, dann müßten die heizkörper doch trotzdem warm werden, oder nicht?

habe gestern abend, nach deiner empfehlung, die heizkurve auf 7 gestellt - das ergebnis ist dasselbe: die heizkesseltemperatur steigt nicht höher als 50grad, die heizkörper werden eher lau als warm.

Dann stimmt irgendwo was anderes nicht.
Wenn die Heizkessel-Temperatur 50°C beträgt, dann sollten auch
die Heizkörper nach einer gewissen Zeit so warm werden
(zumindest dort, wo der Vorlauf reingeht).

Du solltest mal den Weg von der Heizung bis zu den Heizkörpern
abschreiten und Installation, Isolation und Temperaturen der
Rohre kontrollieren. Irgendwo muss die Wärme ja bleiben, die
verpufft ja nicht.

Hast du einen Mischer? Evtl. mit eigener Steuerung?

??? kein dunst, was das ist…

wenn ich nach dem diagramm des herstellers gehe, könnte ich das poti grad auf 10 stellen, da die niedrigste außentemperatur ja über 0grad liegt im moment. nur: warum hat das dann bei 7 all die jahre vorher funktioniert?

Nochmal: Die Heizkurve soll schwankende Außentemperaturen
ausgleichen. Egal, wie diese sind. Wenn die einmal perfekt
läuft, sollte man da ncht dran rumdrehen.

ok, hab ich jetzt begriffen. deshalb habe ich die hk auch wieder auf 7 gestellt. ergebnis allerdings mau…

Miss mal die Temperaturen der Rohre direkt an der Heizung und
dann alle paar Meter bis zu den Heizkörpern. Irgendwo muss die
Wärme ja bleiben, wenn sie nicht an den Heizkörpern ankommt.
Isoliert sind die?

jau, sind sie. aber ich werd´s mal ablaufen, mal schauen, ob sich irgendwo ein geheimes wärmepolster bildet :wink:
einstweilen mal herzlichen dank für deine mühen und den fachlichen input!

lg, mabuse

lg zurück, boris

hallo mabuse,

kleine ergänzung: hab die heizkurve jetzt mal anstatt auf 7 zu belassen auf ca. 8.5 gedreht - und siehe da: die vl-temperatur pendelt sich brav auf 60grad ein und es bullert und ist schön warm.

sollte es das gewesen sein? *freu*

dir vielen dank für äußerst erhellende einblicke in die tiefen der heizkurven :smile:

viele grüße, boris

Moin Boris!

kleine ergänzung: hab die heizkurve jetzt mal anstatt auf 7 zu
belassen auf ca. 8.5 gedreht - und siehe da: die vl-temperatur
pendelt sich brav auf 60grad ein und es bullert und ist schön
warm.
sollte es das gewesen sein? *freu*

Lass es mich so formulieren:

Heizen ist immer ein Kompromis zwischen Warm haben und Gasrechnung.
Die Kunst ist halt, die Heizung so niedirg zu stellen, das man sich gerade noch wohlfühlt.

Ich persönlich brauche derzeit (also, bei Außentemperaturen von über 10°C) noch keine bullernde Heizung - solange ich auf 20°C komme, bin ich zufrieden. Andere empfinden es halt auch jetzt schon angenehm, eine richtige Hitzequelle irgendwo im Raum zu spüren. Die werden das dann zwar mit einer etwas höheren Gasrechnung bezahlen dürfen, aber wichtig ist doch in ersten Linie, das man sich wohlfühlt.

In diesem Sinne:
Auf das du niemals frieren musst :wink:

dir vielen dank für äußerst erhellende einblicke in die tiefen der heizkurven :smile:

Jederzeit

lg, mabuse

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