Temperaturmessung einer polierten Metalloberfläche

Ich stehe vor dem Problem die Oberflächentemperatur einer polierten Metallwalze zu messen, deren Emissionsgrad nicht bekannt ist. Sie wird innerhalb durch Carbonstrahler beheizt, deren Temperatur ungefähr bekannt ist. Die Messung findet in einem Temperaturbereich von 200°C bis 550°C unter Hochvakuum statt.

Derzeit erfolgt die Messung über ein Pyrometer welches die Oberflächentemperatur um ca. 150°C bis 200°C wärmer anzeigt als die Carbonstrahler-Temperatur tatsächlich ist.

Bisher habe ich versucht, die tatsächliche Oberflächentemperatur mittels Thermoelementen zu bestimmen. Dabei wurden sie mit einem Metallbügel mechanisch und thermisch isoliert (Alox-Perlen) angedrückt. Die daraus erhaltenen Messergebnisse waren etwas widersprüchlich.

Desweiteren habe ich Versuche mit Wärmeleitkleber durchgeführt, der laut Hersteller rückstandsfrei entfernt werden kann. Zum Glück habe ich das vorher an einer Probe getestet, denn rückstandsfrei ging er nicht wieder ab.

Versuche die Thermoelemente mit KAPTON®-Polyimid-Klebeband anzukleben und zusätzlich mit Polyimid Folie anzupressen lieferten schon bessere Ergebnisse, welchen ich aber noch nicht so richtig Vertrauen schenke.

Nun ist meine Frage: Welche Möglichkeiten würden euch noch zur Befestigung der Thermoelemente einfallen bzw. wie kann ich die tatsächliche Temperatur noch bestimmen…???

PS: Die Bestimmung der Temperatur über die Ausdehnung der Walze habe ich auch in Erwägung gezogen, habe aber leider keinen Sensor gefunden der diesen Temperaturbereich aushält. Auch für die Bestimmung der Ausdehnung mittels Laser (Reflektionswinkel) habe ich keinen geeigneten Sensor gefunden.

Hallo,

Ich stehe vor dem Problem die Oberflächentemperatur einer
polierten Metallwalze zu messen,

Wie groß, welches Material? Welche Wandstärken? Bewegt sich das Teil?
Welche Genauigkeit brauchst du.
Ohne Hintergrundinfos kann man nix genaues sagen.

deren Emissionsgrad nicht
bekannt ist. Sie wird innerhalb durch Carbonstrahler beheizt,
deren Temperatur ungefähr bekannt ist. Die Messung findet in
einem Temperaturbereich von 200°C bis 550°C unter Hochvakuum statt.
Derzeit erfolgt die Messung über ein Pyrometer welches die
Oberflächentemperatur um ca. 150°C bis 200°C wärmer anzeigt
als die Carbonstrahler-Temperatur tatsächlich ist.

Ja klar, polierte Metalloberflächen zeigen dir da nur Hausnummern an.
Das bringt wohl nur was, wenn du wenigstens die Messfläche mit etwas
beschichten oder bekleben kannst, so dass dort mit einem vernüftigen
Emissionsgrad zu rechnen ist.

Bisher habe ich versucht, die tatsächliche
Oberflächentemperatur mittels Thermoelementen zu bestimmen.

Das mache ich auch desöfteren, zwar nicht unter Hochvakuum, aber das
Prinzip wäre ja gleich.
Geht z.B. mit Oberflächenfühler oder auch provisorisch, indem man
ein dünnes nacktes Thermolement auf die Fläche klebt und dann die
Stelle etwas überdeckt. Dann sollte das Thermoelement ziemlich genau
die Oberflächentemp. annehmen.

Dabei wurden sie mit einem Metallbügel mechanisch und
thermisch isoliert (Alox-Perlen) angedrückt. Die daraus
erhaltenen Messergebnisse waren etwas widersprüchlich.

Evtl. fehlt da für den korrekten Wärmeübergang zwischen Thermoelement
und Oberfläche etwas Material (z.B. ein wenig Hochvakuumfett oder ähnliches)

Desweiteren habe ich Versuche mit Wärmeleitkleber
durchgeführt, der laut Hersteller rückstandsfrei entfernt
werden kann.

Wenn das Element direkt auf der Oberfläche aufliegt, braucht es keinen
speziellen Wärmeleitkleber. Wie gesagt, etwas Silikonfett oder ähnlich
macht es auch.

Versuche die Thermoelemente mit KAPTON®-Polyimid-Klebeband
anzukleben und zusätzlich mit Polyimid Folie anzupressen
lieferten schon bessere Ergebnisse, welchen ich aber noch
nicht so richtig Vertrauen schenke.

Warum nicht. Das ist genau das, was ich auch machen würde und was
bei mir zufriedenstellend funktioniert.

Die Frage bei der ganzen Sache ist aber, welche Konstruktion (Wanddicke)
hat die Walze? Ist das dickwandig genug, so das man davon ausgehen kann,
dass die Temp. der Messfläche nicht durch das Abdecken deutlich verändert
wird? Im Vakuum hat man ja keine Konvektion zum Wärmeausgleich.
Also ist hier abzuschätzen, in welchem Verhältniss Wärmeleitung und
Strahlung stehen. Vor allem bei den hohen Temp. kann letztere schon
einiges bewirken.

Nun ist meine Frage: Welche Möglichkeiten würden euch noch zur
Befestigung der Thermoelemente einfallen bzw. wie kann ich
die tatsächliche Temperatur noch bestimmen…???

Am sichersten ist es, wenn man kleine Löcher in der Oberfkläche hat, wo
man den Sensor reinstecken kann.

PS: Die Bestimmung der Temperatur über die Ausdehnung der
Walze habe ich auch in Erwägung gezogen, habe aber leider
keinen Sensor gefunden der diesen Temperaturbereich aushält.

Unklar ist, ob du lokale Schwankunegn messen willst/must, oder ob man
wegen der Wanddicke und Mat. davon ausgehen kann, dass die Temp.
rel. gleichverteilt ist. Da wissen wir nix.
Evtl. über Längenmessung sollte was möglic sein. Wir aber auch so sein,
dass sich Gehäuse und Messstracke mit erwärmen.
Gruß Uwi

Hallo,

Ich stehe vor dem Problem die Oberflächentemperatur einer
polierten Metallwalze zu messen,

Wie groß, welches Material? Welche Wandstärken? Bewegt sich
das Teil?
Welche Genauigkeit brauchst du.
Ohne Hintergrundinfos kann man nix genaues sagen.

Die Walze hat einen Durchmesser von 620mm und hat eine Wandungsstärke von ca 20-30mm und ist 510mm breit. Sie ist von innen beheizt wobei im inneren ebenfalls Vakuum (kein Hochvakuum) herscht. Die Walze bewegt sich eigentlich, kann aber auch im Stillstand gemessen werden. Die Genauigkeit brauche ich ±5°C

deren Emissionsgrad nicht
bekannt ist. Sie wird innerhalb durch Carbonstrahler beheizt,
deren Temperatur ungefähr bekannt ist. Die Messung findet in
einem Temperaturbereich von 200°C bis 550°C unter Hochvakuum statt.
Derzeit erfolgt die Messung über ein Pyrometer welches die
Oberflächentemperatur um ca. 150°C bis 200°C wärmer anzeigt
als die Carbonstrahler-Temperatur tatsächlich ist.

Ja klar, polierte Metalloberflächen zeigen dir da nur
Hausnummern an.
Das bringt wohl nur was, wenn du wenigstens die Messfläche mit
etwas
beschichten oder bekleben kannst, so dass dort mit einem
vernüftigen
Emissionsgrad zu rechnen ist.

Bisher habe ich versucht, die tatsächliche
Oberflächentemperatur mittels Thermoelementen zu bestimmen.

Das mache ich auch desöfteren, zwar nicht unter Hochvakuum,
aber das
Prinzip wäre ja gleich.
Geht z.B. mit Oberflächenfühler oder auch provisorisch, indem
man
ein dünnes nacktes Thermolement auf die Fläche klebt und dann
die
Stelle etwas überdeckt. Dann sollte das Thermoelement ziemlich
genau
die Oberflächentemp. annehmen.

Dabei wurden sie mit einem Metallbügel mechanisch und
thermisch isoliert (Alox-Perlen) angedrückt. Die daraus
erhaltenen Messergebnisse waren etwas widersprüchlich.

Evtl. fehlt da für den korrekten Wärmeübergang zwischen
Thermoelement
und Oberfläche etwas Material (z.B. ein wenig Hochvakuumfett
oder ähnliches)

Desweiteren habe ich Versuche mit Wärmeleitkleber
durchgeführt, der laut Hersteller rückstandsfrei entfernt
werden kann.

Wenn das Element direkt auf der Oberfläche aufliegt, braucht
es keinen
speziellen Wärmeleitkleber. Wie gesagt, etwas Silikonfett
oder ähnlich
macht es auch.

Versuche die Thermoelemente mit KAPTON®-Polyimid-Klebeband
anzukleben und zusätzlich mit Polyimid Folie anzupressen
lieferten schon bessere Ergebnisse, welchen ich aber noch
nicht so richtig Vertrauen schenke.

Warum nicht. Das ist genau das, was ich auch machen würde und
was
bei mir zufriedenstellend funktioniert.

Die Frage bei der ganzen Sache ist aber, welche Konstruktion
(Wanddicke)
hat die Walze? Ist das dickwandig genug, so das man davon
ausgehen kann,
dass die Temp. der Messfläche nicht durch das Abdecken
deutlich verändert
wird? Im Vakuum hat man ja keine Konvektion zum
Wärmeausgleich.
Also ist hier abzuschätzen, in welchem Verhältniss
Wärmeleitung und
Strahlung stehen. Vor allem bei den hohen Temp. kann letztere
schon
einiges bewirken.

Ich denke die Wandstärke von 20-30mm sollte dick genug sein damit man die Erwärmung durch die reflektierte Strahlung beim Abdecken vernachlässigen kann. Oder?

Nun ist meine Frage: Welche Möglichkeiten würden euch noch zur
Befestigung der Thermoelemente einfallen bzw. wie kann ich
die tatsächliche Temperatur noch bestimmen…???

Am sichersten ist es, wenn man kleine Löcher in der
Oberfkläche hat, wo
man den Sensor reinstecken kann.

Geht leider nicht, da die Oberfläche nicht beschädigt werden darf. :frowning:

PS: Die Bestimmung der Temperatur über die Ausdehnung der
Walze habe ich auch in Erwägung gezogen, habe aber leider
keinen Sensor gefunden der diesen Temperaturbereich aushält.

Unklar ist, ob du lokale Schwankunegn messen willst/must, oder
ob man
wegen der Wanddicke und Mat. davon ausgehen kann, dass die
Temp.
rel. gleichverteilt ist. Da wissen wir nix.
Evtl. über Längenmessung sollte was möglic sein. Wir aber auch
so sein,
dass sich Gehäuse und Messstracke mit erwärmen.
Gruß Uwi

Es soll die Wärmeverteilung auf der Wlze gemmesen werden, d.h. einmal radial und einmal achsial. Die Frage ist dabei nur, welchen Sensor man da einsetzen kann. Ich habe bisher die Rundheit der Walze mit einem Wirbelstromsensor bei Zimmertemperatur gemessen, welcher eine Genauigkeit von ca. 2µm hat. Diesen kann ich aber leider nur bis 70°C einsetzen. Die Abschirmung mit Alu-Folie wäre zwar möglich, aber da diese sich auch mit der Zeit erwärmt und dann selber strahlt weiß ich nicht ob ich diesen einsetzen kann.
LG Christian

Hallo,

Die Walze hat einen Durchmesser von 620mm und hat eine
Wandungsstärke von ca 20-30mm und ist 510mm breit.

Das ist ja ein recht massives Teil.
Welches Material? Cupfer oder Alu wäre natürlich ideal.
Selbst bei Stahl sollte ist bei der Materieldicke keine großen Temperatur-
differenzen geben, wenn die Wärmequelle im Innern einigermaßen
gleichmäßig verteilt wirkt.

Sie ist von innen beheizt wobei im inneren ebenfalls Vakuum (kein
Hochvakuum) herscht. Die Walze bewegt sich eigentlich, kann
aber auch im Stillstand gemessen werden. Die Genauigkeit
brauche ich ±5°C

Ok. mit Thermoelementen ist eine Genauigkeit bis ca. +/-2grd mit einfachen
Mitteln gut machbar.

Ich denke die Wandstärke von 20-30mm sollte dick genug sein
damit man die Erwärmung durch die reflektierte Strahlung beim
Abdecken vernachlässigen kann. Oder?

Ja, bei der Wanddicke ist die Wärmeleitung sicher ganz erheblich.
Da die Walze glänzend ist, wird es rel. wenig emittiert.

Am sichersten ist es, wenn man kleine Löcher in der
Oberfkläche hat, wo man den Sensor reinstecken kann.

Geht leider nicht, da die Oberfläche nicht beschädigt werden
darf. :frowning:

Dann eben doch mit draufkleben oder anklemen.

Es soll die Wärmeverteilung auf der Walze gemessen werden, d.h.
einmal radial und einmal achsial.

Macht in meinen Augen wenig Sinn, wenn die Genauigkeit +/-5grd sein soll.

Falls es aber nicht nur um die absolute Genauigkeit, sondern primär um
Differenzen geht, steht die Frage ganz anders.

Die Frage ist dabei nur, welchen Sensor man da einsetzen kann.

Wenn es um Temp.-Sensoren geht, wären auch PT100 oder PT1000 mögöich.
Diese kann man ebenfalls als nackte Chips auf die Oberfläche aufbringen.

Ich habe bisher die
Rundheit der Walze mit einem Wirbelstromsensor bei
Zimmertemperatur gemessen, welcher eine Genauigkeit von ca.
2µm hat. Diesen kann ich aber leider nur bis 70°C einsetzen.
Die Abschirmung mit Alu-Folie wäre zwar möglich, aber da diese
sich auch mit der Zeit erwärmt und dann selber strahlt weiß
ich nicht ob ich diesen einsetzen kann.

Ich kenne deine Randbedingungen zu wenig, als dass ich jetzt eine
konkrete Lösung dafür angeben könnte.
Gruß Uwi