Tempomat gegen Geschwindigkeitsbegrenzer

Hallo,
da mein Leasingvertrag bald ausläuft, habe ich mich nach Ersatzauto umgeschaut. Mir fiel es auf, dass in der Grundaustattung fast immer nur ein Geschwindigskeitsbegrenzer statt ein Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) angeboten wird. Tempomat kann man dann mit einem teuren Paket erhalten. Ist der technische Aufwand für das Tempomat wirklich so viel größer, oder ist es nur eine Marketingmaßnahme um mehr Geld zu kassieren? (Die Bedienelemente sind identisch)
MfG

  1. Automobilhersteller sind altruistischer Veranstaltungen, denen nichts mehr zuwider ist als das Verdienen von Geld. Alle Fahrzeuge, Ersatz- und Zubehörteile werden zum oder knapp unter Selbstkostenpreis verkauft.
  2. Ein Begrenzer begrenzt über die Steuerung der Kraftstoffpumpe die Höchstgeschwindigkeit, während ein Tempomat sie in beide Richtungen regelt sowie auf Brems- und Pedalbetätigungen reagiert. Das Sytem ist also deutlich komplexer.
  3. Geschwindigkeitbegrenzer sind u.a. für Lastwagen > 12 Tonnen und Zugmaschinen in der EU seit 20 Jahren Pflicht. Es ist davon auszugehen, dass die Stückkostendegression Auswirkungen auf den Preis bzw. die Herstellungskosten hat.
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natürlich ist ein Tempomat wesentlich komplexer als eine reine Geschwindigkeitsbegrenzung

Die GB verhindert nur ein weiteres beschleunigen über ein eingestelltes Tempo hinaus, während ein Tempomat zusätzlich z.B. bergauf beschleunigt und bergab bremst um das Tempo zu halten.

iVm weiteren Assistenzsystemen (Verkehrszeichenerkennung, Abstandhalter, Fußgängererkennung, Notbremsassistent die eine entsprechende ausgeklügelte Kamerasteuerung voraussetzen etc.) führt das z.B. zu einem fast autonomen Fahren, was selbstverständlich wesentlich aufwändiger zu zu programmieren und zu integrieren ist

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Hallo,

das stimmt, zumindest für Audi, nicht.

Dort ist alles im Steuergerät integriert. Es fehlt lediglich der Schalter am Lenkrad (den man nachrüsten kann) und die Funktion muss dann via OBD aktiviert werden.

Gruß,
Steve

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Nein, die Hardware ist für beide Systeme vorhanden.
Der Tempomat ist dazu da, eine eingestellte Geschwindigkeit einzuhalten. Nicht zu verwechseln mit Abstandsregelung, dafür sind weitere Sensoren erforderlich.
Es würde mich aber nicht wundern, wenn die Software in allen Systemen enthalten, aber nicht freigeschaltet ist.

Die Zusammenstellung der Pakete ist manchmal sehr lustig und muss bei den Herstellern wohl im Suff entstanden sein.
Beispiel: automatisch abblendender Rückspiegel nur in Verbindung mit Tempomat, oder Scheibenheizung oder…

Das Geld holen die mit den Reparaturen rein.

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Also meiner beschleunigt bergauf nicht. :grin:
Aber ich weiß was du meinst.

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Das ist falsch. Bei Audi - wie auch bei vielen anderen Anbietern - beinhaltet die aktuelle Version des Tempomaten mehrere Sensoren, die auf den Abstand nach vorn reagieren. Die braucht man nicht, wenn man nur einen Begrenzer haben will - da reicht der CAN-Bus.

Genauso falsch.

Gruß
Frager

o.k. genauer :grin:

der Tempomat meines Autos tappt bergauf stellvertretend für mich aufs Gas, um das eingestellte Tempo zu halten und schaltet dafür notfalls auch mal zurück - bergab tappt der Tempomat stellvertretend für mich auf die Bremse, damit das eingestellte Tempo nicht überschritten wird :sunglasses: besser?

Die Frage ist, was der konkrete Hersteller unter den von Dir genannten Begrifflichkeiten versteht. Heute sind normalerweise zwei Varianten bei PKW üblich: Ein Tempomat, der eine vor eingestellte Geschwindigkeit hält. Das ist über die ohnehin bei modernen PKW übliche Ausstattung an Sensorik, Aktoren und Steuerung recht einfach zu realisieren und daher recht günstig zu bekommen. Das Ding lässt Dich aber bei mangelnder Aufmerksamkeit auf ein langsameres, vorausfahrendes Fahrzeug auffahren, bzw. nützt Dir nichts, wenn Du ständig die Geschwindigkeit an ein vorausfahrendes Fahrzeug anpassen musst, das Du nicht sofort überholen kannst (klassische Situation auf Landstraßen oder etwas volleren Autobahnen).

Oder ein abstandsabhängiger Tempomat, der es gestattet, sich hinter ein vorausfahrendes Fahrzeug zu hängen und dabei einen gewählten Sicherheitsabstand einzuhalten (hilft also genau in den Situationen, in denen der klassische Tempomat nichts nützt) oder bei Annäherung an ein vorausfahrendes Fahrzeug zunächst entsprechend abzubremsen, dann manuell zu überholen und wieder auf die eingestellte Geschwindigkeit zurück zu fallen. So ein System benötigt für die Abstandsbestimmung zusätzliche Sensorik in Form optischer und/oder radarbasierter Systeme und erhebliche zusätzliche Rechenleistung. Und weil diese Komponenten auch für Dinge wie Spurhalte- und Notbrems-Assistent benötigt werden, werden die oft im Set angeboten, weil die teuren Komponenten mit einer dieser Funktionen bereits da sind (@Bernd54: Insoweit stellen die Hersteller nicht zwingend alle Pakete im Suff zusammen).

Wenn vom Nutzungsszenario interessant und finanziell machbar würde ich immer zu einem Kfz mit einem solchen Paket greifen, weil es ein erheblicher Komfort- und Sicherheitsgewinn ist. Diese Systeme sind auch nicht perfekt, aber sie können eben doch den ein oder anderen Unfall aufgrund einer kleinen Unaufmerksamkeit oder Ablenkung verhindern, und es fährt sich entspannt und ökonomisch, wenn man der Kiste für eine längere Strecke einfach eine Geschwindigkeit vorgibt, und man dann auf der Landstraße entweder dann fest am Vordermann klebt oder auf der Autobahn dann nur noch beizeiten mal den Blinker setzen muss.

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Ich hab den Eindruck, dass man kleine, günstige und nette Extras gerne mit größeren, teureren, nicht auf jedermanns Wunschliste stehenden kombiniert, um da Anreize zu schaffen.

Und nochmal etwas OT zum Thema:

Bei nem normalen Tempomaten besteht ein wenig ein Problem mit der Aufmerksamkeit. Der Fuß ist nicht auf dem Gas, sondern sonstwo. In einer Gefahrensituation steht man da nicht ganz so schnell auf der Bremse. Bei nem Begrenzer gibt man die ganze Zeit Vollgas. Passiert plötzlich was, ist man viel schneller auf der Bremse.
Ob der Begrenzer auch bremsen kann, bzw in besseren Ausbaustufen auch Hindernisse erkennt, weiß ich allerdings nicht.

Deshalb nannte ich in meinem Negativ-Beispiel Features, die nichts miteinander zu tun haben.

Das kann man als Außenstehender nicht immer gut beurteilen. Ich habe im Rahmen meiner Tätigkeit (und deswegen werde ich nicht weiter in die Details gehen, weil es sich um Kundeninformationen handelt) gelernt, dass die Zusammenhänge auch an Stellen liegen können, die eben nicht sofort erkennbar sind.

Keine Technik, nur Software. Manchmal ist sie im Steuergerät vorhanden, aber nicht freigeschaltet. Manchmal gibt es unterschiedliche Steuergeräteversionen.

Dann würde bei meinem der Begrenzer nichts nutzen, denn wenn ich bei dem das Pedal durchdrücke, wird die Begrenzung „ausgeschalten“ (auch im Handbuch so beschrieben), um bei „Gefahr“ den Schritt des Ausschaltens überspringen zu können.
k.A., ob das bei anderen Marken/Typen auch so ist.

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Bei mir Ähnlich, wenn ich im Bereich der eingegebenen Geschwindigkeit komme verhärtet sich das Gaspedal, bei der Sollgeschwindigkeit ist es dann relativ hart, tritt man über diesen widerstand weiter kommt man über die eingegeben Begrenzung.

Bei mein Fahrzeig war das Nachrüsten möglich, ist auch nur ein Einfacher Tempomat ohne Regelung. Tausch des Lenkrads hat da genügt. Allerdings musste ein bekannter aus dem Forum nicht nur das Lenkrad tauschen sondern auch noch eine Kontaktplatte.

Bei meinem GKOM ist der Begrenzer unüberwindbar, ich stehe immer drauf und dann läuft mein Hobel 75 km/h.

Wir haben alle GKOm begrenzt, sofern die Vmax nicht so hoch, ist, daß bei 80km/h der Motor zu nahe an der Abregeldrehzahl dreht.

Also mein Bekannter fährt einen Toyota CHR Hybrid, da ist alles drin, keine aufpreispflichtigen Extragimmicks.