temporär und chronisch

Hallo,

Wie kam es eigentlich zustande, dass die Wörter temporär und chronisch so entgegengesetzte Bedeutungen haben, obwohl sie doch etymologisch gesehen (tempus, Χρόνος) dieselbe haben sollten?

mfg,
Che Netzer

Moin, Che,

Wie kam es eigentlich zustande, dass die Wörter temporär und
chronisch so entgegengesetzte Bedeutungen haben, obwohl sie
doch etymologisch gesehen (tempus, Χρόνος) dieselbe haben
sollten?

ohne Kontext geht da gar nichts :wink:

Die Mediziner kennen den Unterschied zwischen akut und chronisch, und chronisch wird wohl auch nur von Medizinern verwendet. Zu temporär gibt es m.W. keinen Gegensatz, weil es immer den Ausnahmezustand bezeichnet - zwischenzeitlich, vorübergehend - und der Regelfall kein besonderes Attribut braucht.

Gruß Ralf

Naja, chronisch kenne ich als „lang anhaltend“, temporär als „vorübergehend, nur für kurze Zeit“.
Wenn etwas chronisch ist, dann hört es für eine ganze Weile nicht mehr auf. Wenn es temporär ist, ist es nur ein kurzer Zwischenzustand.

mfg,
Che Netzer

Hi Ché,

chronisch krank ist so mancher, temporär krank ist niemand. Eine Stelle wird temporär besetzt, aber niemals chronisch.

Gruß Ralf

Ich weiß, die beiden Wörter können nicht im gleichen Zusammenhang verwendet werden, aber die Zeiträume, die sie (in welchem Zusammenhang auch immer) ausdrücken, sind äußerst unterschiedlich.

mfg,
Che Netzer

Hallo,

Wie kam es eigentlich zustande, dass die Wörter temporär und
chronisch so entgegengesetzte Bedeutungen haben, obwohl sie
doch etymologisch gesehen (tempus, Χρόνος) dieselbe haben
sollten?

Der Ursprung ist ähnlich, die etymologische Entwicklung gestaltete sich für „chronisch“ anders: Spätlateinisch ==> als „morbus chronicus“ etabliert und bis heute in diesem Sinne als andauernd, beständig, hartnäckig nicht nur im Bereich Medizin verwendet ==> chronisch leere Kassen etc.

z.B. http://www.dwds.de/?kompakt=1&qu=chronisch

Franz

Zu temporär gibt es m.W. keinen Gegensatz, weil es
immer den Ausnahmezustand bezeichnet - zwischenzeitlich,
vorübergehend - und der Regelfall kein besonderes Attribut
braucht.

Wie wäre „permanent“ oder „dauerhaft“?

„Ist er auch nur temporär hier?“ – „Nein, sie haben diesmal für einen dauerhaften Ersatz gesorgt…“

Grüße,
Sebastian

Gruß Ralf