Ich habe mir vor genau einem Jahr eine Holzterasse gebaut, direkt nach der Montage habe ich die Dielen Geölt. Obwohl ich ein extra teures ÖL von Remmers gewählt (1L/ 25 Euro) habe das laut deren Werbeversprächen 3 mal länger hält, sind die Dielen Braun geworden. Ist das Normal?
Servus,
der Preis eines Holzöls ändert nichts daran, dass Holz (insbesondere Nadelholz) am Licht nachdunkelt. Fichte und Tanne gehen dabei in Richtung Braun, bei Kiefer und Lärche können sich rötliche Töne ergeben; sehr schön werden einige Laubhölzer, z.B. Eiche und Robinie, mit einem edlen Grau.
Für eine begangene Holzfläche wie auf einer Terasse ist Öl nicht unbedingt das Mittel der Wahl, weil es keinen besonders wirksamen Schutz der Oberfläche schafft. Wenn man solche Flächen im Freien mit Bootslack behandelt, hat man bei einmaliger Mühe (Schicht für Schicht auftragen, trocknen lassen, abschmirgeln) viele Jahre lang Ruhe.
Schöne Grüße
MM
Moin Aprilfisch,
auch ich habe eine Terrasse mit Holzdielen (Eiche). Manche zeigen kleine Risse rund um die Stelle wo die Dielen mit einem Nagel festgemacht sind.
Nützt hier einölen um das Holz vor dem „Austrocknen“ zu schützen?
Gruss: Gerrit
Terassendielen - aus was?
Es gibt derart viele Terrassendielenmaterialien, da wäre es schon hilfreich zu wissen, ob Deine aus Recycling-kunststoff oder heimischer Lärche bestehen.
Holz ist eben Holz und verändert sich mit der Zeit, wenn man das nicht mag, hat man ein ABM-Projekt am Hals.
Ich würde gar keine Terrassendielen ölen oder gar lackieren. Aufwand und Nutzen stehen da in keinem guten Verhältnis, finde ich.
Die Pflegeölhändler sehen das natürlich ganz anders.
Krötengrüße
Moin,
Ist das Normal?
ja.
Holz wird durch die Kombination von UV-Licht und Wasser verfärbt, weil dann Wasserstoffperoxid entsteht und das das Holz verfärbt, langfristig bleicht/vergraut.
Um dies zu verhindern, muss man hochpigmentierte Lacke verwenden, aber dann sieht man vom Holz eben nichts mehr und kann gleich Kunststoff nehmen.
Öle halten dieses Vergrauen wenn überhaupt nur kurzfristig auf.
Gandalf
Tach,
auch ich habe eine Terrasse mit Holzdielen (Eiche). Manche
zeigen kleine Risse rund um die Stelle wo die Dielen mit
einem Nagel festgemacht sind.
genagelt und nicht geschraubt?
Man kann mit Nägeln, die an der Spitze leicht stumpf sind rissfrei nageln.
Nützt hier einölen um das Holz vor dem „Austrocknen“ zu
schützen?
Hier trocknet nichts aus, es ist ein mechanisches Problem, Der Nagel hat den Werkstoff Holz gespalten und da Holz faserig ist, bilden sich nun Risse. Ölen hilft hier genauso wenig wie es gegen Vergrauen hilft.
Gandalf
Servus,
Aufwand und Nutzen stehen da in keinem guten Verhältnis, finde ich.
und barfuß auf altem Holz ist eine wunderschöne Empfindung. Aber das ist vermutlich bloß was für sensationslüsterne Romantiker…
Schöne Grüße
MM
Spreißel und Risse
und barfuß auf altem Holz ist eine wunderschöne Empfindung.
Kommt auf die Holzqualität an und wie gut / schonend das getrocknet wurde und wie die Rillen gefräst oder nachgearbeitet sind.
Habe schon Terrassen bzw. Podeste (aus Billig-Eiche) gesehen, da wollte man lieber nicht barfuss laufen, man hätte zerschnittene Füße hinterher. Da hilft auch kein Öl oder Lack 
Andere hingegen bleiben auch unbehandelt völlig riss- und spreißelarm…
Krötengrüße
Tach,
genagelt und nicht geschraubt?
Man kann mit Nägeln, die an der Spitze leicht stumpf sind
rissfrei nageln.
Moin Gandalf,
danke für deine Antwort. Was rätest du mir zu machen?
Gruss: Gerrit
Gandalf
Moin,
Was rätest du mir zu machen?
kurz und schmerzlos:
Nichts.
Das was gemacht wurde, wurde gemacht.
Was passieren kann wäre z.B. daß die Bretter sich lockern, weil die Nägel nicht mehr richtig greifen.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es aber nicht schlimmer werden und wenn doch, sollte sich ein Schreiner vor Ort anschauen, was zu tun ist.
Gandalf
Die wunderbaren Jahre
Salü,
ja, in so einem Fall muss man halt zehn oder zwanzig Jahre warten, bis die Oberfläche des Holzes sanft wird und beinah den Charakter von Haut annimmt (bei Nadelholz geht es ein bissle schneller).
Jedenfalls haben die Paradiese meiner „wunderbaren Jahre“ nie irgendeine Oberflächenbehandlung erlebt und sind mit dem Altern immer weicher und schöner geworden (klingt da etwa Neid durch?). Auf so einem Steg (das ist jetzt ein Bild vom Niklassee, eigentlich war es am Olzreuter See) hat mir Karin das Zigarettendrehen beigebrungen. Kein Wunder, dass man nach so einer Lektion vierzig Jahre lang richtig feist raucht, bis man merkt, dass man das eigentlich gar nicht muss.
In diesem Sinne
MM