Terrasse versiegeln oder besser nicht?

Hallo,

wir wollen in diesem Sommer unsere Terrasse erneuern.
Ist-Zustand: Gehwegplatten, gegossener Beton - alles ziemlich marode und uneben.
Soll-Zustand: gerade Fläche mit Gefälle, Entwässerung zum Garten, möglichst mit Naturstein (Polygonalplatten) oder mit Ziegeln gepflastert.
Im Moment ist die Fläche wohl nur in den „Dreck“ gelegt bzw. gegossen. Das ganze soll nicht die Maximallösung werden, sondern KOsten und Nutzen müssen in einem gesunden Verhältnis stehen.
Meine Fragen:
1.) Wenn wir nun alles rausnehmen, ist es dann zu empfehlen die Fläche stärker abzutragen und einen Unterbau zu erstellen?
2.) Die Terrasse soll möglichst pflegeleicht werden, insbesondere sollen Moos und Unkraut wenig Möglichkeiten gegeben werden. Ist es ratsam die Fläche durch eine Betondecke ca 5cm stark zu versiegeln und die Ziegel bzw. die Polygonalplatten in Mörtel zu verlegen?
3.) Was spricht gegen eine Versiegelung?

Für alle Antworten bedanke ich mich bereits im Voraus und freue mich auf Eure Meinungen.
m.c.n.

Hallo m.c.n,
das ist ein komplexer Fragenkatalog, den man in Kürze wie folgt beantworten kann:
entweder entscheidet man sich für einen wasserdurchlässigen Aufbau, also mit Frostkoffer und legt die Platten in ein Splittbett,
oder man
schafft einen druckfesten Unterbau, auf welchem die Platten verklebt oder aufgestelzt werden.
Ersteres hat den Nachteil, dass das Wasser, was durch die Fugen dringt, darunter auch weggeschafft (entwässert) werden muss. Außerdem wird sich über kurz oder lang durch Samenflug eine entsprechende Flora zwischen den Fugen nicht vermeiden lassen.
Die Verlegung auf einer Bodenplatte ist nun auch nicht sooo einfach, da müssen verschiedene Dinge berücksichtigt werden.
Einmal davon abgesehen, dass das Planum (dass ist die Auflage für die Bodenplatte) entsprechend verdichtet sein muss, ist auch hier ein Gefälle mit einer Wegführung des (Regen)Wassers vom Gebäude zu berücksichtigen. Das Gefälle ist übrigens in der Bodenplatte zu berücksichtigen. Mit 5cm im Mittel kommen wir da nicht hin.
Frostbeständigkeit. Ein wichtige Aspekt, der die Beton-Bodenplatte wie auch den späteren Oberbelag betrifft.
Und die Terrassenplatten sollten bereits werkseitig beschichtet sein. Alles andere ist schwer hinzukriegen, und durch den technischen Laien ohne entsprechende Vorkenntnisse ohnehin!
Bitte berücksichtige, dass Du den idealen Schnittpunkt suchst zwischen Leistung und Kosten. Rausgeworfenes Geld für unbefriedigende Lösungen sind immer die teuerste Variante.
Ich schlage folgende Variante vor, soweit ausreichend Aufbauhöhe gegeben ist:

  • ausschachten des Grundrisses auf 50cm Tiefe
  • Ringdrainage am niedrigsten Punkt der späteren Bodenplatte mit Abfluss Regenwasser zu Kanal oder Sickerbrunnen
  • Frostkoffer mit entsprechendem Kies
  • diesen verdichten
  • PE-Folie, doppellagig, Dicke mind. 20µ
  • Beton einbringen, glätten, mit 2% Gefälle zur Drainage
  • Aufbringen einer mineralischen Dichtschlämme auf Betonoberfläche
  • Aufbringen einer Schutzmatte (z.B. Gummigranulat-Bahnenware, ca. 5mm)
  • Verlegen der bereits werksseitig beschichteten Terrassenplatten auf Stelzlager.

Diese Lösung ist mit Sicherheit eine der dauerhaften und sicheren Lösungswege!!
-.-.-.-
Gruß: Klaus

Das ist aber eine teure Lösung. Die Dichtschlämme auf dem Beton ist dazu noch herausgeworfenes Geld.

Für eine ebenerdige Terrasse empfehle ich dir: Kiesbett 20 cm, darauf Pflastersand, darauf Natursteinplatten, z.B. Granit, der braucht keine Versiegelung. Poröser Naturstein (z.B. Sandstein)sollte versiegelt werden, aber die Versiegelung muss dann immer wieder erneuert werden.

Gruß
Ernesto

Hallo Ernesto,
mit Verlaub: die Verlegung in Splittbett war ebenfalls von mir aufgeführt worden. Und in Sand sollte man nicht betten, wegen fehlendem Frostkoffer.
Es nutzt nichts, billig aufzubauen, und nach dem ersten Frost beult das Planum aufgrund Kristalldruck durch Eisbildung an stehendem Wasser die Platten hoch.
Wer billig baut, baut am Teuersten; wobei „billig“ nicht mit „preiswert“ gleichzusetzen ist. Doch ich denke, bei diesem Punkt sind wir uns schon einig.
-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo,

ist natürlich immer abhängig, was man mag, aber wir haben unsere marode Terrasse mit Terrassenplatten aus Gummigranulat verlegt. Die Verlegung war super einfach und die Kosten haben sich auch gut im Rahmen gehalten. Man muss halt schauen, welches Material man will. Moos und Pfützen sind jetzt nicht mehr da und angenehm weich ist es auch. (http://www.warco.de/Terrasse_Balkon.html)
LG

Fortschutzschicht (Kies) muss natürlich sein. Aber willst du wirklich empfehlen, eine Gartenterasse mit Betonboden herzustellen?

Gruß
Ernesto

Hallo Ernesto,
es war durchaus eine Option. Und zwar deshalb, weil der Fragesteller schrieb: „… Ist es ratsam die Fläche durch eine Betondecke ca 5cm stark zu versiegeln…“
… und damit selbst diese Möglichkeit in Betracht zog.
Ansonsten ist der Aufbau mit einer Bodenplatte tatsächlich umfangreich und kostspielig, da viele Dinge zu beachten sind.
Auch wären die vom Fragesteller angebrachten 5cm ohnehin ungeeignet, da zu dünn, um als tragfähige Schicht einer Terrasse ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden.
-.-.-.-
Gruß: Klaus