Terrassenüberdachung bauen - worauf muß ich achten

Hallo Experten!
Ich möchte für unsere Terrasse eine Überdachung der Größe 5x3 Meter bauen und dazu wollte ich Holz verwenden. Worauf muß ich alles beim Bau einer Holzterrassenüberdachung achten? Danke für ihre Hilfe.

Hallo Herr Baumann,
die Ständer (mind. 3 bei 5m Breite) würde ich wie die restlichen Bauteile aus KVH Konstruktionsvollholz in den Mindestmaßen 10x10 cm anfertigen.
Die Sparrenauflage an der Wand (entfällt bei Verlängerung der Dachsparren) und an den Ständern aus 8x18 cm KVH und die Sparren aus 8x12 cm KVH. Die Ständer bitte mit justierbaren Bodenankern (altnat. 18 mm Gewindestangen - billiger -) in die Fundamente (80 cm) einbauen. Dachneigung ca. 30° - alle Bauteile vor dem Zusammenbau mit hochwertiger Holzschutzlasur behandeln und unbedingt die Dachlawinen beachten. Die Diagonalstabilität entweder über Diagonalhölzer, Metallwinkel oder Stahlseilzüge realisieren. Sollten Sie die Dachfläche zur Terrassenüberdachung nur verlängern, behalten sie die Dachneigung bei und belegen evl. die Konstruktion mit VSG (Verbundsicherheitsglas).
MFG Akazie

Leider bin ich hier nicht der richtige Ansprechpartner.

Hallo
Die Frage ist sehr allgemein gehalten.
Die erste Frage sollte die nach den Bauvorschriften sein. Danach die der Statik.Damit man die Frage genauer beantworten kann ,braucht mhre Infos.
-soll die Überdachung frei stehen
-die Dachneigung in welche Richtung
-was für Dachplatten oder Dachpappe
mfG Ingo

Lieber Herr Baumann!

Ich bin hierin nicht Experte, sondern auch „nur“ Eigenheimbauer, daher lediglich mein Rat.:

Wetterbedingungen:

++ Schneelast im Winter:
Das Dach muß übliche Mengen Schnee aushalten, auch wenn es auf den Schnee regnet und der sich wie ein Schwamm vollsaugt(!), der schmilzt nicht gleich! 0,5m nasser Schnee können /m² mehrere 100 kg wiegen.
++ Sonneneinstrahlung:
Das Holz bleicht durch die UV-Strahlung der Sonne schnell und stark aus. Es muß also gegen Sonne geschützt werden durch stark pigmentierte Farbe. Lasuren sind nicht ausreichend. Besser ist jedoch das tragende Holz zu verkleiden (z.B. Bretter). Die Verkleidung ist schnell austauschbar und kann besonders behandelt werden. Zwischen Verkleidung und Untergrund muß ein Luftspalt bleiben (Abstandshölzer 2-3mm), damit evtl. Feuchtigkeit nicht übertragen wird, sonder abtrocknen kann.
++ Luftfeuchtigkeit:
Holz „arbeitet“ quer zur Faserrichtung. Dichte Beläge (Dachfläche) verschieben sich also aufeinander zu bei Feuchtigkeit (Sommer) und ziehen sich auseinander bei Trockenheit (Winter). Das gilt natürlich auch bei direkter Nässe durch Regen.
Das Holz darf keinen direkten Bodenkontakt haben (Ständer), sondern muß trocken stehen, also auf „Pergolaständer“ oder gemauerte/gegossene Fundamentsockel montiert werden. Es muß ein leichter Abstand bleiben, damit zwischen die Schnittfläche („Hirnholz“) der Ständer und die Unterlage kein Wasser dazwischen-„kriechen“ kann.
Es ist nicht zu verhindern, daß Holz naß wird. Man muß nur gewährleisten, daß es ungehindert wieder trocknen kann. Eine Absperrung gegen Wassereindrang kann im ungünstigen Fall die Trocknung verhindern, was zur baldigen Fäulnis führt.
Ich empfehle daher, alle Hölzer an der Wetterseite gegen Schlagregen und aufspritzendes Wasser (Erdboden) mit Verkleidung (Holzschild), oder Anstrichen zu schützen. Am Besten ist dafür einfacher Firnis, stark verdünnt, kriecht gut und verharzt schließlich und kann dann überstrichen werden. Das ist aber eine Frage der Optik. An einer geschützten Seite muß das Holz aber „offen“ (unbehandelt) bleiben, damit es hier „atmen“ kann.
++ Windlast:
Das Konstrukt muß bei starkem Wind in allen Richtungen verwindungssteif ausgeführt werden. Eine oft unterschätzte Bewegung ist das Anheben des Daches durch Wind. Hier müssen alle Teile formschlüssig gegen Auseinanderreißen verbunden werden. Man nimmt dazu gängig spezielle gelochte Stahlbleche und „Rillennägel“. (Die sind nicht wieder lösbar!) Ich zapfe und fuge nach alter Zimmermansmanier.
Um die wichtigen Konstruktionsmerkmale zu erkennen würde ich alte Schleppdächer an Scheunen oder Ställen ansehen, oder den Dachrohbau eines Hauses.
++ Regen:
Die Neigung des Daches muß so groß sein, daß selbst starker Regen nicht aufwärts wandert, einfache Neigung von 1-2% halte ich für zu flach.
Der Anschluß der Deckung der Terassenüberdachung an das Haus muß etwas hochgezogen (10cm) werden und nicht starr ausgeführt werden. Das Dach wird „arbeiten“.

Alle Einzelteile würde ich vor der Montage mindestens an den Stellen behandeln (Anstriche), die bei der Montage verdeckt sind. Bei nachträglichem Streichen werden infolge der Holzbewegung immer wieder „rohe“ Stellen sichtbar.

So handhabe ich das bei sämtlichen Holzarbeiten im Außenbereich mit starker mechanischer Belastung.
Vielleicht können meine Hinweise nützlich sein.

MfG, Tobus
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„Ich möchte für unsere Terrasse eine Überdachung der Größe 5m x 3m bauen und dazu Holz verwenden…“

Hallo Joachim,
zunächst solltest du dich für ein geeignetes Holz entscheiden: Lärche (wird häufig für Fenster verwendet), oder teurer: Teak google am besten unter Hölzer für den Aussenbereich.
Bei der Konstruktion kann ich nur schwerlich ohne Bild Tipps geben… Im Baumarkt gibt es verschiedene Beschläge, die für Aussenbereiche geeignet sind. Allerdings sieht das immer sehr gebastelt aus. Wenn Du Zeit hast kannst Du auch konstruktive Verbindungen anwenden (durchgestemmte Zapfen…) Leider kann ich Dir nicht wirklich helfen, da die Beschreibung sehr ungenau ist

VG Steffi