Terrier aggressiv beim spazieren gehen

Hallöchen :smile:
ICh bin stolze BEsitzering eines kleinen, süßen Parson-Russel Terriers ( Extra-Zucht von Jack Russel). Er ist 8 Jahre alt, aber er geht immernoch als Welpe durch, daher ist es nicht ganz so schlimme wenn er andere Hunde anbellt :smiley: aber auf die Dauer ist das natürlich keien Lösung. Nun, habt ihr vielleicht Tipps, wie ich ihm das ganz schnell angewöhnen kann? Er ist bei Kinder extrem Unterwürfig ( wirft sich auf den Boden u.ä) Bei Erwachsenen auch. Nur Spaziergang bedeutet für sie= Stress. Sobal wir MEnschen oder andere Lebewesen auch nur sehen, (100 meter entfernung!) geht das Theater los. Sie zerrt ud zerrt.Besonders bei anderen Hunden (oder Katzen o.ä(Jagdinstinkt)) fängt sie an und zerrt und schreit. Ja, sie bellt nicht; sie schreit förmlich und zwar ziemlich laut. (Wofür ich jedesmal komische Blicke kassiere, weil jeder denkt, ich würde sie quälen oder so.So hört sich das ja auch an. Aber ich mache wirklich nichts. Sie würgt sich selbt indem sie wie bescheuert zieht und schreit. Sie lässt sich nicht ablenken oder ansprechen. Sie ignoriert mich völlig.ich ignoriere ihr Theater u´nd gehen einfach weiter…Aber ist kein Zustand.
Danke , Danke schonmal !!:smile: Ihr seit super!!

Hallo,

Er ist 8 Jahre alt, aber er geht immernoch als Welpe durch

Bei wem? Bei anderen Hunden sicher nicht, die wissen genau, was sie vor sich haben.

aber auf die Dauer ist das natürlich keien Lösung.

Naja, es hat acht Jahre gut getan, warum willst du jetzt plötzlich was ändern?

Tipps, wie ich ihm das ganz schnell angewöhnen kann?

Nacht acht Jahren fehlender Erziehung soll es jetzt also ganz schnell gehen? Das wird nicht funktionieren. Es sei denn, du gibst ihn ab, das wäre dann die einzig mögliche schnelle Lösung.

Das ganze Getue an der Leine ist Unsicherheit, weil deinem Hund die Führung fehlt. Und zwar nicht nur beim Spazierengehen, sondern auch zuhause. Er fühlt sich zuständig für seine eigene Sicherheit und da er an der Leine hängt und nicht wegrennen kann, macht er einen Mordsaufstand, um sich die Gefahr vom Hals zu halten.

Dieses Problem kriegst du nur gelöst, wenn du deinen gesamten Umgang mit dem Hund veränderst. Und selbst dann wird das bei einem Terrier in diesem Alter eine Herausforderung. Alleine wirst du das nicht hinkriegen.

Wenn es dir Ernst ist, such’ dir einen Trainer vor Ort. Für den Anfang täte es auch eine gute Hundeschule, denn hier fehlen ganz offensichtlich die Grundlagen im Umgang mit Hunden.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

mir fehlen weder Grundlagen vom Umgang mit Hunden, noch ist mein Hund schlecht erzogen :wink: Ich meinte mit Welpe, dass die anderen Leute ihn für einen jungen Hund halten und sein Theater süß finden(schlecht formuliert von mir). Doch die Meinung teile ich leider nicht. Unsicherheit…vielleicht, doch eher nicht. Sie ist sehr aggressiv in diesem Moment, würde ich sie auf den anderen Hudn loslassen, würde sie ihn um es kurz auszudrücken…töten. Und das will keiner. Außerdem tritt dieses Verhalten (ohne ausnahme) nur gegen fremde tiere ( Hunde, katzen) auf. Gegenüber Menschen und Kinder verhält sie sich absolut sozial.
Wir waren bereits bei einer Hundeschule, aber das ging mächtig in die Hose… Was meinst du damit das dem Hund die Führung fehlt? Strenge Erziehung ist bei dieser Rasse sehr wichtig, dass weiß ich selbst und ich bin auch wirklich mit ihr zufrieden, sie hört prima.Bis auf dieses Hundeproblem eben…
HAst du einen Tipp wie ich ihr dieses Verhalten abgewöhnen kann, jedem hund gleich an die kehle springen zu wollen ?
und nein, ich würde diesen HUnd sicher nicht abgegen.Kein Lebewesen ist perfekt. Aber man kann dran arbeiten. Wir arbeiten außerdem schon länger dran, nicht seit gestern, oder vorgestern. Mich würden einfach eure Tipps interessieren.

Liebe Grüße,

Hallo Sonnenschein,

ich denke, man muss ihr Verhalten differenziert betrachten:

Katzen und Kleintiere werden als Beute betrachtet. Dieses Verhalten ist bei Terriern stark verbreitet. Man nennt das auch „Raubzeugschärfe“ und besonders die kleinen Terrier wurden über viele Generationen darauf selektiert.

Das wirst du ihr nicht abgwöhnen können. In diesen Situationen würde sie vermutlich tatsächlich packen und töten, wenn sie Gegelegenheit dazu bekäme. Man kann das theoretisch schon über Erziehung in den Griff kriegen, muss das aber vom Welpenalter an tun. Bei einem achtjährigen Hund sehe ich da keine realistische Chance.

Der Terror gegen andere Hunde gehört für mich aber durchaus zur Kategorie „Unsicherheit“. Ich vermute mal, dass deine Hündin als Welpe bzw. Junghund niemals wirklich von einem größeren Hund untergeordnet wurde. Nicht mal nur eben zurechtgestaucht, sondern RICHTIG untergeordnet, so dass sie, ohne auch nur mit einem Haar zu wackeln auf dem Boden lag und sich minutenlang nicht gerührt hat.

Daraus resultiert bei vielen kleinen Terriern eine Art „Größenwahn“. Ihre eigentliche Unerschrockenheit passt in Bezug auf andere Hunde nicht zu ihrer Größe. Sie verhalten sich unangepasst und kriegen dadurch öfter Ärger mit Artgenossen. Wenn das aber im Welpenalter nicht ordentlich gelernt wird, kriegen sie nie ein Gefühl für den richtigen Umgang mit anderen (vor allem größeren) Hunden.

Ihre zunehmende Unsicherheit kaschieren sie mit viel Gebrüll. Allerdings würden die wenigsten Hunde andere Hunde auch tatsächlich angreifen. Sich drauf stürzen: Ja. Richtig beißen: Nein. Allerdings bewahrt sie das nicht davor, selbst eins auf die Mütze zu kriegen.

Du kannst versuchen, mal mit einem Halti zu arbeiten. Das sollte dir aber jemand zeigen, der Ahnung davon hat (die Verkäuferinnen im Handel haben sie meist nicht). Nur ganz kurz zur Handhabung: Man arbeitet IMMER mit zwei Leinen. Eine ist im Halsband (oder Brustgeschirr) eingehängt und hält den Hund. Die andere ist im Haltiring eingehängt, wird mit der anderen Hand gehalten und führt den Kopf. Zu Anfang solltest du nur dort üben, wo es keine anderen Hunde gibt, denn die meisten Hunde zeigen zunächst Widerstand gegen die Führung des Kopfes. Das muss man in Ruhe üben.

Sobald du später einen anderen Hund siehst (idealerweise vor deinem Hund) zieht die Halti-Hand den Kopf SANFT in deine Richtung. Schaut der Hund dich dabei freiwillig an, wird er gelobt. Du gehst dabei ruhig weiter. Wichtig: Die Hand, die die Halti-Leine führt, ist immer weich und nachgiebig. Der Hund wird immer mit Hilfe der anderen Leine gehalten.

Wichtig: Ein Halti ist ein Hilfsmittel, das nur solange funktioniert, wie es benutzt wird. Gehst du ohne Halti spazieren, fällt der Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit in sein altes Verhalten zurück. Es kann aber zu sehr entspannten Spaziergängen führen, solange man es benutzt. Bei richtiger Handhabe ist es nicht schädlich, erleichtert das Gassigehen jedoch ungemein.

Insgesamt betrachtet ist Gezerre und Gezetere an der Leine IMMER ein Zeichen dafür, dass der Hund den Hundeführer nicht als Leitfigur akzeptiert. Täte er das, würde er ein solches Verhalten nicht wagen. Deshalb rate ich zusätzlich dazu, das Alltagsleben mit dem Hund gründlich zu überdenken. Von ungefähr kommt dieses Getue nicht.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Jule, danke für die wertvollen Tipps. Das mit dem Halti ist gar keine schlechte idee ! :smile: Ihc habe gelesen dass dieses „Großkotzige“ Verhalten in der Natur des Jack Russels liegt. Aber du hast recht, ich denke auch das ich einfach nich streng genug mit ihr bin. Natürlich will ich sie nicht die ganze Zeit anschreien, aber ich weise sie zu recht. ICh denke ich muss einach härter durchgreifen bei ihr, wenn sie nicht hört. Auhc zu Hause wenn sie meint sie müsste meinen Anweisungen nicht folgen… Hast du vielleicht eine Idee wie ich ihr diesen Übermut abgewöhnen kann? :smile:

Grüße :smile:

Hallo Sonnenschein,

Ihc habe gelesen dass dieses „Großkotzige“ Verhalten in der Natur des Jack Russels liegt.

Alle Terrier neigen dazu, aber durchaus auch andere Rassen. Das Problem liegt aber eher darin, dass gerade die kleinen Terrier einfach unterschätzt werden. Das bedeutet, dass man gerade in der Welpen- und Junghundezeit einiges an Erziehung versäumt, was sich später nur mühsam wieder zurechtbiegen lässt.

Aber du hast recht, ich denke auch das ich einfach nich streng genug mit ihr bin. Natürlich will ich sie nicht die ganze Zeit anschreien, aber ich weise sie zu recht.

Nein, du musst weder „streng“ sein, noch sie anschreien. Das führt nur dazu, dass der Hund abstumpft und auf leise Töne nicht mehr reagiert. Am Ende auch nicht mehr auf Gebrüll, und dann sind alle Mittel ausgereizt.

Es ist viel sinnvoller, einfach nur konsequent zu sein. Dinge, die verboten sind, sind es immer. Dinge, die erlaubt sind, ebenfalls. Und für manche Dinge gibt es bestimmte Bedingungen. Das kann und sollte man ganz ruhig durchsetzen - aber eben, wenn es sein muss, immer und immer und immer wieder. Wenn der Hund ein „Sitz“ auflöst, ohne, dass ihm das befohlen wurde, wird er ruhig wieder hingesetzt. So oft, bis er darauf verzichtet, von selbst wieder aufzustehen. Und das immer im selben ruhigen Ton, ohne lauter oder aggressiver zu werden. Allerdings auch ohne Belohnung. Die kriegt er nur fürs erste Mal hinsetzen. Wenn er von sich aus aufgestanden ist, wird er bei nächsten Sitz nicht mehr belohnt, sonst lernt er, dass er nur immer wieder aufstehen muss, um an Futter zu kommen. Stattdessen wird er im Laufe der Zeit für das Sitzenbleiben belohnt. Hier muss man damit rechnen, dass der Hund nach dem Lob aufsteht, weil er die Übung für beendet hält. Dann wird er einfach wieder ruhig hingesetzt.

Ein schreiender, schimpfender Hundebesitzer hat schon verloren. In der Erziehung von Hunden ist es ganz entscheidend wichtig, seine Emotionen immer unter Kontrolle zu haben - gerade auch dann, wenn man straft. Wenn man mal laut wird oder an der Leine ruckt, dann überlegt und gezielt und vor allem perfekt getimed. Alles andere führt nur dazu, dass der Hund auf Durchzug schaltet.

Versuche mal, deine Hündin wieder sensibel für leise Töne zu machen. Am besten geht das zunächst zuhause, wenn wenig Ablenkung besteht. Nimm Futter in die Hand und gib ihr ganz leise Kommandos, die sie kennt. Für die Ausführung gibt es sofort Futter. Du wirst feststellen, dass sie zunehmend aufmerksamer wird und die Befolgung schneller wird.

Wenn das drin klappt, kannst du es draußen weiterführen. Der Hund ist angeleint und ihr solltet in einer möglichst ruhigen Umgebung sein. Du hast Futter in der Hand und gibst wieder leise Kommandos. Irgendwann wird es soweit kommen, dass deine Hündin dich immer wieder von sich aus anschaut, weil sie darauf wartet, dass sie etwas tun darf, was belohnt wird.

Dann gib ihr sofort Futter, denn genau dieses Verhalten ist das, worauf du hinarbeitest: Dass dein Hund von sich aus den Blickkontakt zu dir sucht, weil er von dir etwas erwartet. Wenn du das immer bestätigst, wird sie früher oder später auch in Stressituation zumindest kurz zu dir schauen, was natürlich ebenfalls sofort belohnt wird. Das heißt, dass du in den nächsten Wochen immer mit schnell greifbaren Leckerchen unterwegs bist. Wenn du die Belohnung mit einem gleichzeitigen „Feiiin“ (oder was auch immer) begleitest, wirkt dieses irgendwann wie ein Clicker, der ankündigt, dass es gleich Futter gibt. D.h. dass du später auch erst mal „Fein“ sagen und erst danach in die Leckerchentasche greifen kannst. In den ersten Wochen muss das aber unbedingt gleichzeitig passieren.

Noch ein Tipp: Überleg’ dir, was zuhause für deine Hündin zukünftig erlaubt und was verboten ist. Man kann Verbote nur umsetzen, wenn man sich selber über sie im Klaren ist.

Schöne Grüße,
Jule

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ah, wo wir gerade bei Verboten sind :smile: Darf euer Hund ( ich denke du besitzt einen )in dein/euer Bett? ICh z.B habe nix dagegen , aber meine Mutter. ISt es möglich meinem Hund beizubringen, dass er bei mri auf couch, bett etc… darf. In der Wohnung von meiner Mutter nicht? Oder ist das zu kompliziert für ihn? :smile:

Liebe Grüße :smile:

Ihr Theater zu ignorieren ist mit Sicherheit kein Weg, denn wie du bereits sagst, stört es dich und es ist dir unangenehm. Du bist der „Rudelführer“ und musst diese Aufgabe auch übernehmen. Gib dem Hund einen ganz kleinen Rahmen an Handlungsmöglichkeiten und erweitere ihn nach und nach. So bekommt der Hund ein Gefühl der Sicherheit und nimmt dich als Chef auch wieder wahr. Du musst ihm zeigen wo es langgeht und es geht ihm besser. Ein ganz klassisches hierarchisches Modell…viel Erfolg

Hallo,

bei mir dürfen weder Hunde noch Katzen ins Bett. Grundsätzlich betrachte ich das als eine Sache der persönlichen Vorlieben. Bei Hunden, die Probleme machen, ist es allerdings immer hilfreich, wenn sie auf Plätzen der Menschen nichts verloren haben.

ISt es möglich meinem Hund beizubringen, dass er bei mri auf couch, bett etc… darf. In der Wohnung von meiner Mutter nicht?

Das kann ein Hund durchaus lernen. Speziell bei deinem Hund würde ich allerdings erwarten, dass er bei deiner Mutter ständig Stress machen wird, weil er nicht akzeptieren will, dort keine Herrscherrechte zu haben :smile:.

In jedem Fall braucht deine Mutter gute Nerven.

Schöne Grüße,
Jule