Hallo!
Ich kenn den Test nicht, von dem was ich aber herausgefunden habe bei einer kurzen Netzsuche ist es ein Screeningverfahren und ein Verfahren das man zur Therapiekontrolle einsetzt. Leicht kritisch ist, dass ein Cut-Off fehlt.
Die Vergleichsgruppe ist, wie Du richtig erkannt hast, „Kontrollperson ohne Psychische Störung“.
Ab hier alles unter der Annahme von Normalverteilten Testkennwerten!
Du kannst nun etwa einen z-Wert berechnen, der Dir die Information gibt, wie weit dein Freund vom Mittelwert der gesunden Probanden entfernt ist. So kann man eine therapeutische Aussage treffen.
Noch elitärer ist die Lösung über eine Diskriminanzanalyse. Ganz grob geht das so: Du hast eine Gesunde Gruppe mit Mittelwert und eine „Kranke“ mit Mittelwert, die auf der selben Achse (=Testwert) liegen. Jetzt schaust Du, welchem Mittelwert dein Freund am nächsten ist, dieser Gruppe gehört er dann mit einer errechenbaren Wahrscheinlichkeit an (Wenn die Gruppen signifikant verschiedene Varianz haben wirds ein wenig komplizierter).
Bei der Interpretation ist zu beachten, dass ein Test noch nicht hinreichend für eine Diagnose ist, weil für eine klinische Klassifikation auch noch andere ICD-10-Kriterien, etwa Leidensdruck- und Vermeidungsverhalten, erforderlich ist.
Du kannst also höchstens schreiben, dass das Testergebnis die Hypothese das er ein gesunder/kranker Mensch ist stützt, beziehungsweise nicht stützt.
Eine Sache noch: Du könntest erwähnen, dass das Ziel des Tests wohl eher eine Veränderungsmessung ist, sprich, es interessiert ob sich der Testwert zwischen einem Zeitpunkt A und einem Zeitpunkt B verändert hat (Maßzahl ist hier die kritische Differenz, für deren Berechnung man Reliabilität und Standardabweichung braucht).
Alles gut nachlesbar in: Moosbrugger & Kevalar, Testtheorie und Fragebogenkonstruktion, Springer-Lehrbuch (2008)