Tetanie anfall beim zahnarzt

gestern bekam ich vom zahnarzt eine injektion für eine wurzelbehandlung am 2.hintersten stockzahn (unterkiefer)komischerweise wurde die stelle auch nach längerem warten nicht betäubt. und dann plötzlich merkte ich wie mein hals innen anschwoll, dies sagte ich dem zahnarzt.

er ist ein mensch, der praktisch nichts spricht, sagt auch nie was er (während der behandlung) vornimmt. so hat er auch auf diese bemerkung nur etwas vor sich hingebrummt. und die spritze genommen und nochmals nach- oder etwas gegen dieses anschwellen im hals gespritzt? ich weiss es nicht.

aber sofort darauf wurde es mir ganz elend, schwindlig und ein komisches gefühl ging durch meine ganzen körper vom kopf bis in die zehen. dann setzte, ein nicht kontrollierbares zittern bis zum schlottern der hände und füsse ein (kein angstschlottern, ich fürchte mich weder vor dem zahnarzt noch fürchtete ich mich vor diesem seltsamen anfall, hatte gar keine zeit daran zu denken):smile:.

der arzt sagte noch immer nichts, jedenfalls nichts aufklärendes. aber ich sah ihm an, dass er aufgeregt war.

etwas später wurde dann die stelle beim zahn doch noch eingermassen betäubt und er konnte diesen behandeln.
und - erst als alles fertig war, sagte er dann: das war eine tetanie (eine art krampfanfall) er hätte so etwas schon einmal erlebt (er ist ca 70 j.alt)

kennt jemand diesen zusammenhang: injektion und tetanie? und wie kann man eine wiederholung vermeiden? ich muss nächste woche wieder hin um den selben zahn weiterzubehandeln.

zum voraus danke für eventuelle tips und aufklärung:smile:
mit freundlichem gruss,
beresina

Hallo Beresina,

Du hast in der Tat einen sog. Tetanischen Anfall gehabt. Die Beschreibung Deiner Symptome ist ganz klassisch.
Ursache dieses Anfalls ist ein Mangel an Kalzium, eine sog. Hypokalzämie, die unter Stress (Zahnarztbesuch) zu den o.g. Symptomen führen kann. Es kann auch ein Mangel an Magnesium oder eine generelle Alkalose (ein Verschieben des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut zur alkalischen Seite hin) dahinterstecken. Auf jeden Fall ab zum Onkel Doktor und abchecken lassen! Entsprechende Maßnahmen müssen getroffen werden, damit das nicht wieder passiert!!
Für den Notfall: Solltest Du merken, dass dieser Anfall unmittelbar bevorsteht, solltest Du mit einer Tüte (z.B. für ca. 10 Semmeln) oder einer Kunststoffeinkaufstüte gerüstet sein und diese auch immer(!) mit Dir führen. Im Falle eines Anfalls hältst Du oder die Hilfsperson die Tüte ganz fest so an den Mund, dass Du in die Tüte atmest und Deinen eigenen Atem wieder aus der Tüte einatmest, bis der Anfall verschwindet. Das ist meiner Erfahrung nach innerhalb einer Minute. Sollte der Anfall damit nicht zum Verschwinden zu bringen sein, müsste Kalzium gespritzt werden. Also ein Fall für den Arzt. Aber das ist selten.
Was passiert durch das Einatmen des eigenen Atems? Das Säure-Basen-Gleichgewicht wird durch das Einatmen von CO2 aus dem Alkalischen zum Sauren gebracht. Die Tetanie hört dann für den Moment schnell auf.

Gute Besserung
Bernd

Hallo Bernd,
herzlichen dank für diese kompetente und schnelle antwort.

sicher bist du ein arzt (da müsste ich eigentlich Sie zu dir/zu Ihnen sagen?) :smile:

aber wir sind ja im netz, da ist sowas viel zu steif, gell:smile:

das was du sagst - (wegen dem plasticsack/tüte - das kenne ich aus der zeit der geburten meiner kinder. nicht bei jeder geburt,aber dreimal hatte ich da hyperventiliert. beim 2.mal gab mir eine alte hebamme auch so eine plastiktüte und sofort war der spuck vorbei.

aber so eine geburt ist ja auch eine absolute extrem-situation :smile:) ich kann daher nicht nachvollziehen, dass eine stress (angst) situation zu dem anfall hätte führen können, beim zahnarzt - denn vor denen habe ich wirklich null angst da man mit einer spritze normalerweise auch null schmerzen hat (ehrlich- ich könnte schon dazustehn, habe kein problem mit schwachheit zeigen) :smile:

zudem fühlte sich dieser anfall beim zahnarzt ganz anders an als eine hyperventilation, es war kein kribbeln (ameisen) in den händen und auch sonst ganz anders.

könnte es event. auch sein, dass eine überdosis (zweite spritze) einen solchen anfall auslösen kann?, im zusammenhang dieses mangels, denn du beschreibst?

dass da ein mangel vorliegt, ist sehr wahrscheinlich zumal ich schon früher unter calcium mangel litt, was jeweils zu allergien (nesselfieber) führte. aber auch ein magnesium mangel ist gut möglich, da ich s. häufig unwillkürliche und lang anhaltende muskelzuckungen hab, an allen möglichen stellen des körpers. diese sind zwar absolut schmerzlos, aber dennoch überaus unangenehm.

ich bin dir sehr dankbar für die hilfe, nun werde ich erstmal sofort so einen plasticsack in meine handtasche stecken.

und werde auch schön folgsam deinen rat befolgen und morgen meinen hausarzt informieren. das wäre mir überhaupt nicht in den sinn gekommen, weil es ja nicht weh tat. gehöre zu denen die nur zum onkel doktor geht wenn es (sehr) weh tut. ich lebe so ungefair nach dem motto, „unkraut verdirbt nicht“:smile:

andernteisl möchte ich auf keinen fall einen schaden am hirn erleiden (könnte dies passieren?), denn dieses ist mir wichtiger als alle anderen teile des leibes:smile:

sei herzlich gegrüsst
beresina

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