Teuer auswärts fr./it./türk. essen - Tipps?

Hallo!

Ich werde Ende dieser Woche mit der Situation konfrontiert sein, in einem edlen Restaurant (französische, italienische und türkische Küche) mit ziemlich großem finanziellen Spielraum speisen :wink: zu dürfen. Nun denke ich mir, um die Sache möglichst optimal zu gestalten: „1. Mache wenige Fehler bei der Essenswahl! 2. Ziehe bei der Essenswahl möglichst ‚viel‘ (nicht unbedingt preislich)heraus!“ Da ich selber diesbezüglich aber kaum Ahnung habe, frequentiere ich mal dieses Forum, in der Hoffnung, was zu lernen :smile:.

Was darf ich mir also bei z.B. bestimmten Gerichten nicht erlauben? Was sind echte Fehler in solchen Situationen? Ein paar Faustregeln (z.B. welcher Wein wozu) könnten helfen :smile:.

Oder noch konkreter: was ist empfehlenswert? In welche Richtung kann man kombinieren? Was als Vor-, was als Hauptspeise, was als Getränk usw. Was sind eure Favoriten, was passt immer? Kennt sich jemand aus, und würde mir ein paar Tipps geben? :smile:

Gruß,
Stefan

PS.: Ich bevorzuge französische und italienische Küche.

Einfacher Tipp – aber sehr wirksam!

Es macht a) einen guten Eindruck, b) kannst Du nichts falsch
machen und c) fährst Du damit in der Regel auch sehr gut:
Sag’ dem Ober einfach: „Was würden Sie mir denn heute besonders
empfehlen?“ Dann stellt er Dir mit Freuden ein gutes Menü
zusammen. Ist er damit fertig, sülzt Du: „Nachdem Sie mich beim
Essen schon so professionell beraten haben – welchen Wein würden
Sie dazu am liebsten servieren?“ Und schon ist die Sache geritzt.
Gruß
Bolo

Was man unterlassen sollte
Was man im Restaurant nie tun sollte

Tipps von Anthony Bourdain:
„Geständnisse eines Küchenchefs“

Niemals am Montag Fisch bestellen - er liegt meist seit vier Tagen im Kühlschrank. Ausnahme: Luxusrestaurants, die ihre Ware fisch kaufen.

Keine Muscheln, außer man kennt den Küchenchef persönlich. Oder hat selbst gesehen, wie die Dinger gelagert werden. Die meisten Köche sind im Umgang mit Muscheln äußerst schlampig.

Brunch ist eine Unsitte - der Abfallhaufen für den kostenbewussten Küchenchef, die Reste von Freitag und Samstag loszuwerden. Außerdem, bedenken Sie: Brunch gibt’s nur einmal pro Woche - am Wochenende. Köche hassen Brunch. Brunch ist das Strafbataillon für B-Klasse-Köche.

Niemals in einem Restaurant mit schmutzigen Toiletten essen. Wer seine Toiletten nicht sauber halten kann, der ist niemals in der Lage mit einer hygienischen Küche aufzuwarten.

Keinen Eintopf, kein Chili - das ist alles lediglich Restaufkocherei von altem Zeug.

Schwertfisch? Schmeckt eigentlich gut Aber mein Fischlieferant bestellt nie welchen. Weil er schon 3-Fuß-lange Parasitenwürmer durch deren Fleisch hat krabbeln sehen.

„Steak schön durchgebraten" zu bestellen, sollten Sie bleiben lassen. Die schlechtesten Stücke Fleisch, die niemand so recht servieren will, werden normalerweise für die „Schöndurchgebraten-Esser" reserviert.

Sauce hollandaise - niemals. Genialer Nährboden für Bakterien. Niemand, den ich kenne, hat jemals eine Sauce hollandaise auf Bestellung gekocht.

Wohl bekomm’s!
Burkhard

Es macht a) einen guten Eindruck, b) kannst Du nichts falsch
machen und c) fährst Du damit in der Regel auch sehr gut:
Sag’ dem Ober einfach: „Was würden Sie mir denn heute
besonders
empfehlen?“ Dann stellt er Dir mit Freuden ein gutes Menü
zusammen. Ist er damit fertig, sülzt Du: „Nachdem Sie mich
beim
Essen schon so professionell beraten haben ? welchen Wein
würden
Sie dazu am liebsten servieren?“ Und schon ist die Sache
geritzt.

wenn’s nicht um eindruck geht und ein wirklich gutes restaurant
ist ist das auch kulinarisch das beste !! (man muss aber dem
koch/küchenchef vertrauen), denn dann nimmt er das was er gerade
heute frisch und gut bekommen hat (ev. auch mit einer
resteverwertung von dem was gestern übrigblieb, doch das kann
z.T. das besste sein! ein guter koch kann mit viel geschick aus
dem billigsten das beste machen!)

beim wein gilt: was dir am besten schmekt ist am besten (auch
wenn sich kein xy zu rz gehört) wenn du aber keine ahnung hast:
lass dich beraten (in einem guten restaurant ist ein offener wein
meist ebenso gut wenn nicht im moment gerade besser als ein
super-teurer flaschenwein der schon lange im falsch
klimatisierten keller gammelt).

weitere anregungen sind in einem anderen antwortartikel von mir
zu einem anderen antwortartikel.

meine tipps sind !nicht! von eindruck/prestige gedanken versaut
sondern rein geniesserischer natur.

gruss 1

Gruß
Bolo

Was man im Restaurant nie tun sollte

Tipps von Anthony Bourdain:
?Geständnisse eines Küchenchefs?

Niemals am Montag Fisch bestellen - er liegt meist seit vier
Tagen im Kühlschrank. Ausnahme: Luxusrestaurants, die ihre
Ware fisch kaufen.

das könnte ev. sein, doch heute ist der fisch meist in einer
ununterbrochenen kühlkette tiefgefrohren (meist schon vom
fangschiff an). ein fischgericht zur vorspeise ist auch am montag
nicht bedenklich und sehr schmackhaft, wenn man es mag.

Keine Muscheln, außer man kennt den Küchenchef persönlich.
Oder hat selbst gesehen, wie die Dinger gelagert werden. Die
meisten Köche sind im Umgang mit Muscheln äußerst schlampig.

muscheln sind wirklich kritisch (selbst direkt am meer) aber es
gibt auch sehr viele gute alternativen.

Brunch ist eine Unsitte - der Abfallhaufen für den
kostenbewussten Küchenchef, die Reste von Freitag und Samstag
loszuwerden. Außerdem, bedenken Sie: Brunch gibt’s nur einmal
pro Woche - am Wochenende. Köche hassen Brunch. Brunch ist das
Strafbataillon für B-Klasse-Köche.

von brunch weiss ich nichts, aber ich denke das war ja auch nicht
die idee.

Niemals in einem Restaurant mit schmutzigen Toiletten essen.
Wer seine Toiletten nicht sauber halten kann, der ist niemals
in der Lage mit einer hygienischen Küche aufzuwarten.

das würde ich nicht unterschreiben. kommt ev. auf das land an.
doch z.T. kann eine konzentration auf die küche eine
vernachlässigung der sanitäranlagen verursachen. und in unseren
breitengraden (BRD, CH, AT. FR) ist es sowiso nicht möglich sich
schlimme hygiene-verletzungen zu leisten (auch in lokalen nicht
heimischer kultur, wo einiges schmuddelig / anders oder unsauber
wirkt) kunden mit lebensmittelvergiftung kann sich niemand
leisten. auszuschliessen ist das auch (oder vor allem?) auch bei
super-geschleckten high-society-lokalen (die legen wert auf
äusseres sauberes im kunden-bereich, das sagt nichts über die
hygiene, speziell im kostenhungigen angestellten-bereich aus.

Keinen Eintopf, kein Chili - das ist alles lediglich
Restaufkocherei von altem Zeug.

na und, z.T. ist das viel besser als neu designte luxus-häppchen.

Schwertfisch? Schmeckt eigentlich gut Aber mein Fischlieferant
bestellt nie welchen. Weil er schon 3-Fuß-lange
Parasitenwürmer durch deren Fleisch hat krabbeln sehen.

kenn ich nicht, kann ev. schon mal sein.

?Steak schön durchgebraten" zu bestellen, sollten Sie bleiben
lassen. Die schlechtesten Stücke Fleisch, die niemand so recht
servieren will, werden normalerweise für die
?Schöndurchgebraten-Esser" reserviert.

sowiso nie durchgebraten, das ist schade ums fleisch, keine angst
blutig kann man es auch zurückgeben.

Sauce hollandaise - niemals. Genialer Nährboden für Bakterien.
Niemand, den ich kenne, hat jemals eine Sauce hollandaise auf
Bestellung gekocht.

das kann ich nicht glauben !!! ich koche eine sauce Hollandaise
in 20 minuten und kann daneben noch anderes herrichten!
hollandaise besteht aus weisswein, zwiebeln, pfeffer, essig,
eigelb und 90-95% butter, also ein bakterien-cocktail sehe ich da
nicht. (bei béarnaise kommt noch estragon hinzu).
überhaupt, nur weil man nicht selbst kocht: die panische angst
vor bakterien ist meiner ansicht nach lächerlich (trink doch
einen „digestiv“ z.B. cognac oder grappa nach dem essen, das
hilft auch) und wie es im heimischen kühlschrank aussieht, das
würde jeden lebensmittelinspektor schaudern…

allgemein ist aber richtig: wenn’s schnell geht, so ist es sehr
wahrscheinlich, dass es nicht frisch gekocht wurde sondern
aufgetaut oder von catering-services geliefert wurde (auch und
vor allem teure lokale setzen diese grossküchen-services immer
mehr ein).

Wohl bekomm’s!
Burkhard

ebenfalls
bernhard

ps: mit der zusammenstellung: was du magst, allgemein gilt: nicht
alles vom gleichen (nicht vorspeise und hauptspeise fisch/fleisch
usw.). unbekanntes nur in einem gang, sonst mag man ev. gar
nichts. zu rotem fleisch rotwein, zu weissem fleisch weisswein
(rote fische oder leichtes kalbfleisch / geflügel) kann mit rosé
gut sein. warmer käse meist mit rotwein.
sehr gut ist es (wenn man die 3-5 gänge mag) sind die angebotenen
menus!! die einzelnen gänge sind (allgemeingültig) aufeinander
abgestimmt, die portionen nicht zu gross (weil man nicht den
einzelpreis auf der karte mit menge rechtfertigen muss) und meist
kann man für extreme sachen (die wirklich nicht jeder mag)
alternativen wählen.

bon apetit

Mal eine Frage: Wo war denn der Mensch Küchenchef? Es gibt da natürlich so einige Punkte, die ich auch unterschreiben würde, aber bei anderen, lässt seine Einstellung tief blicken. So sind umfangreiche Brunch-, Buffet- oder Frühstücksarrangements in hochklassigen Häusern ganz sicher keine Resteverwertung. Ganz im Gegenteil. Da wird dann sehr personalintensiv eine ganze Menge just-in-time zum Teil vor Publikum produziert und in gutenHäusern kann ich mich am Brunch- oder Frühstücksbuffet eigentlich den ganzen Tag festhalten.

Muscheln und Fisch sind heute eigentlich kein Problem mehr, denn die Kühlketten sind perfekt und gerade Spitzenhäuser verfügen über ausgezeichnete Logistikpartner, die auch Montags frische Ware liefern. Top-Adressen streichen ohnehin sofort Dinge von der Karte, wenn an einem Tag keine akzeptablen Zutaten geliefert werden können. Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht überkritisch sein. Hochsee-Fisch z.B. ist ohnehin auf Eis bis zu drei Wochen schon allein auf See unterwegs und darf trotzdem und vollkommen zu recht als Frischware verkauft werden. Wenn da dann ein Fisch nur eine Woche unterwegs war und dafür dann aber noch zwei Tage im Restaurant auf Eis liegt, ist dies sicher nicht schlechter als wenn die Ware gleich drei Wochen auf dem Trawler gelegen hätte. Bei Muscheln haben sich in den vergangenen Jahren zudem luftdichte Verpackungen mit Wasserbefüllung durchgesetzt, bei denen man hygienisch nicht mehr viel falsch machen kann, solange man sie kühlt und innerhalb des Verfallsdatums zubereitet.

Lachen muss ich natürlich ganz besonders über die Aussage zu Eintöpfen. In der Mensa mag die Resteverwertung ja noch im Vordergrund stehen, in guten Restaurants hingegen nie. Und wer schon mal in einem richtig guten Haus deftige Hausmannskost probiert hat, weiß, wovon ich rede.

Na ja, und die Sache mit den durchgebratenen Steaks: Wer die bestellt, hat in einem guten Restaurant ohnehin nichts zu suchen!

Und was die Saucen angeht, da muss man natürlich schon davon ausgehen, dass diese mal ein mehr als Einzelportionen hergestellt werden, aber in guten Restaurants gehen die entweder in ein paar Minuten weg, oder man macht eben neue. Und ein Laden der mir erkennbar eine schon etwas länger stehende Sauce anbieten würde, hätte mich ohnehin zum letzten Mal gesehen. Da cih bislang aber noch genug Restaurants kenne, die ich gerne jederzeit wieder besuche, kann es mit diesem Problem wohl nicht so weit her sein.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

2 Like

ich habe einige tipps auf die antworten auf deine frage gegeben,
falls du desshalb keine benachrichtigung erhalten hast, schau
doch mal im forum nach.

PS.: Ich bevorzuge französische und italienische Küche.

dann scheint die wahl ja einfacher, man isst was man mag! (wenn
möglich)

Natürlich polemisch!

Mal eine Frage: Wo war denn der Mensch Küchenchef?

Hi Wiz,

schau doch mal bei Amazon:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896671669

Da steht alles über den Typen!

Herzliche Grüße

Burkhard

Hallo Stefan,

noch ein paar Tipps.
Helles Fleisch (Geflügel, Fisch, Kalb, Schwein) - Weißwein
Dunkles Fleisch (Rindfleisch, Wild) - Rotwein
Ist eine grobe Faustregel.
Die Weine sollten eigentlich trocken sein, um den Geschmack der Speisen nicht zu überlagern.
Rumpsteak, wie gesagt , nicht durch bestellen. Beherrscht der Koch sein Handwerk, kann man es ruhig auch englisch bestellen.
Ist ein Menü eingedeckt, das Besteck von außen nach innen benutzen.

Viele Grüße und viel Spass

Ordnazo

nasowas!

Helles Fleisch (Geflügel, Fisch, Kalb, Schwein) - Weißwein
Dunkles Fleisch (Rindfleisch, Wild) - Rotwein
Ist eine grobe Faustregel.

welche so nicht stimmt, was machst du denn bei rinderfilet in sahne sauce?
oder gebratenem fisch mit röstaromen?
oder schweinerolle in rotweinsauce?

wein wird nach der sauce ausgesucht!
helle sauce- weißwein
dunkle sauce-rotwein
ohne sauce, aber röstaromen erfordert einen rotwein.
um so spezieller das gericht, ist weinwahl schwieriger.
erfordert das essen einen rotwein, aber der gast mag nur weißen, so wird der sommelier oder die sommelière weißen empfehlen.

deine faustregel ist von vor 30 jahren, vergiß die mal ganz schnell.

cu

strubbel

Hallo,

um so spezieller das gericht, ist weinwahl schwieriger.
erfordert das essen einen rotwein, aber der gast mag nur
weißen, so wird der sommelier oder die sommelière weißen
empfehlen.

Abgesehen davon, daß ich auch bei dunklem Fisch (Lachs, oder erst recht Thun) eher zu rot als zu weiß tendiere - wenn das Restaurant wirklich so gut ist, würde ich mir das Problem der Weinwahl als Nichtkenner gar nicht machen, sondern den Ober darauf ansetzen - entweder er selber oder der Sommelier wird garantiert wissen, was paßt - gerade bei schwierigen Kombinationen.

Gruß Kubi

1 Like

hi,
also wenn du ins frz. restaurant gehst und man bietet dir eben frz. spezialitäten an, dann schau nicht vollkommen angewidert wenn zb. schnecken, froschschenkel bzw. gefüllte wachteln oder ähnliches dabei ist…
ruhig zugeben, dass du das erste mal kommst und dich mit der speisekarte des restaurants noch nicht auskennst (besonders wirksam, sollte diese in frz. gehalten sein…)
und in den wirklich guten restaurants gibt’s immer ein „menu de dégustation“, da musst du dann nur sagen was du wirklich nicht willst, und schon kannst du dich auf mindestens 4 gänge freuen.
beim wein genauso, frag den oberkellner, das ist ja deren job (aber orientiere ihn ein wenig, also zb. ich mag lieber burgunder, oder lieber leichtere weine, etc.)
und, wenn du gut beraten worden bist, dann sag das auch, freut immer ! und merk dir die namen der gerichte und der weine für das nächste mal…
dann ist noch die möglichkeit einschlägige gastronomische führer zu rate zu ziehen (gault et millaut, michelin, etc.), da wird beschrieben was es wo gibt und du kannst schon mal eine vorauswahl treffen.
fred

wie erkenne ich den oberkellner ? das ist der herr mit der weissen weste und der fliege und der kellermeister hat meist eine dunkelgrüne schürze und irgendwo ein abzeichen das mit wein zu tun hat - die kannst du fragen, das sind leute die sich auskennen…
fred

Hallo,

die Idee mit dem Ober erscheint mir sinnvoll :smile:. Vielleicht ist das in der Tat die einfachste (und sicherste) Lösung.

Gruß,
Stefan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Strubbel,

so wie ich Stefan verstanden habe, möchte er ganz allgemeine Tipps haben, um nichts falsch zu machen.
Hell-Weisswein
dunkel-Rotwein
ist ganz allgemein. Ich weiss auch, dass es nicht immer geht. Aber ich glaube, mit diesen speziellen Sachen wird Stefan noch mehr verwirrt.
Also, Stefan, frag den Weinkellner, welcher Wein, zu welchem Gericht.

Ordnazo

eben nicht!
helle suce- weißwein
dunkle sauce- rotwein

lautet die allgemeine regel.

strubbel

Siehe SPIEGEL dieser Woche

Mal eine Frage: Wo war denn der Mensch Küchenchef?

Im laufenden SPIEGEL gibt es eine größere Geschichte über ihn und
sein Buch.

Es gibt da
natürlich so einige Punkte, die ich auch unterschreiben würde,
aber bei anderen, lässt seine Einstellung tief blicken.

Es dreht sich nicht um seine Einstellung, sondern um seine
Erfahrungen!

So
sind umfangreiche Brunch-, Buffet- oder Frühstücksarrangements
in hochklassigen Häusern ganz sicher keine Resteverwertung.

Dann schau mal, was die alles im Kühlhaus liegen haben. Aber ich
geb Dir Recht: Das muss deshalb nicht unbedingt schlecht sein.
Wenn man ein Buffet bestellt, merkt man meist schon am Preis, wie
frisch die Zutaten sind. Manche Buffetts sind auffällig
preiswert.

Muscheln und Fisch sind heute eigentlich kein Problem mehr,
denn die Kühlketten sind perfekt

Sollten es sein. Theoretisch. Aber in der Praxis wird heftig
geschlampt: Kostensparen durch höhere Lagertemperatur,
Rumliegenlassen beim Umladen, nicht abgeeiste Truhen, die die
Leistung nicht mehr bringen, zu kleine Lagerkapazitäten bei zu
üppiger Lagerhaltung … Frag mal die Leute von den
Kontrolldiesnten, was die alles schon vorgefunden haben, und vor
allem auch WO!

und gerade Spitzenhäuser

verfügen über ausgezeichnete Logistikpartner, die auch Montags
frische Ware liefern.

Sicher liefern die auch Montags. Aber wann das gefischt wurde,
sagen sie Dir nicht. Frag mal einen der dort Beschäftigten.

Top-Adressen streichen ohnehin sofort
Dinge von der Karte, wenn an einem Tag keine akzeptablen
Zutaten geliefert werden können.

In der Regel ja. Aber wenn eben zu wenig geliefert wurde und der
Laden voll Leute sitzt, schickt die niemand heim. Dann ist eben
das Reserve-Lager dran.

Auf der anderen Seite sollte
man aber auch nicht überkritisch sein. Hochsee-Fisch z.B. ist
ohnehin auf Eis bis zu drei Wochen schon allein auf See
unterwegs und darf trotzdem und vollkommen zu recht als
Frischware verkauft werden. Wenn da dann ein Fisch nur eine
Woche unterwegs war und dafür dann aber noch zwei Tage im
Restaurant auf Eis liegt, ist dies sicher nicht schlechter als
wenn die Ware gleich drei Wochen auf dem Trawler gelegen
hätte. Bei Muscheln haben sich in den vergangenen Jahren zudem
luftdichte Verpackungen mit Wasserbefüllung durchgesetzt, bei
denen man hygienisch nicht mehr viel falsch machen kann,
solange man sie kühlt und innerhalb des Verfallsdatums
zubereitet.

Das ist alles richtig. Nur in der Praxis sieht es oft anders aus,
weil - siehe oben (Lagerkapazitäten, Schlamperei, Geiz).

Lachen muss ich natürlich ganz besonders über die Aussage zu
Eintöpfen. In der Mensa mag die Resteverwertung ja noch im
Vordergrund stehen, in guten Restaurants hingegen nie. Und wer
schon mal in einem richtig guten Haus deftige Hausmannskost
probiert hat, weiß, wovon ich rede.

Das kann ich allerdings voll und ganz unterschreiben. Eintöpfe
sind in Spitzenhäusern ja auch nichts Alltägliches.

Na ja, und die Sache mit den durchgebratenen Steaks: Wer die
bestellt, hat in einem guten Restaurant ohnehin nichts zu
suchen!

Das finde ich jetzt aber etwas arrogant: Wer’s so mag, soll’s
auch so essen dürfen und hat Anspruch auf die gleiche
Fleischqualität. Ob ein Steak blutig oder rosa oder durch
gebraten „gehört“, entscheidet allein der Esser (ich mag’s im
übrigen auch nicht durch).

Und was die Saucen angeht, da muss man natürlich schon davon
ausgehen, dass diese mal ein mehr als Einzelportionen
hergestellt werden, aber in guten Restaurants gehen die
entweder in ein paar Minuten weg, oder man macht eben neue.

Auch hier gebe ich Dir in der Regel Recht. Nur weiß ich, dass
auch da der Geiz regiert, wenn vom Vortag halt noch eine große
Menge über ist, weil aus unerfindlichen Gründen die Leute nicht
das gegessen haben, was vorbereitet wurde.

Und ein Laden der mir erkennbar eine schon etwas länger
stehende Sauce anbieten würde, hätte mich ohnehin zum letzten
Mal gesehen.

Da hast Du wohl Recht!!

Gruß
Bolo
*derseineweisheitenvonprofisbezieht*