Texte: Zitat, Anspielung, Quelle angeben?

Guten Abend,

mich würde interessieren, was als Anspielung auf eine Textpassage und was als Zitat gilt. Ist es legitim, auf Passagen anzuspielen, ohne dies irgendwo zu vermerken? Sodass Leute denken könnten, es sei keine Anspielung sondern das eigene geistige Eigentum.
Wo zieht man die Grenze? Ist die Nennung eines bekannten Buchtitels legitim oder gilt dies schon als Ideendiebstahl? Ist es legitim, eine Passage aus der Bibel in einem Gedicht zu verwenden, ohne die Quelle zu vermerken? Reicht es, von sich aus keine Anmerkung zur Quelle zu geben und sie erst preiszugeben, wenn man danach gefragt wird? Gilt etwas nur als Zitat, wenn man es Wort für Wort benutzt oder auch, wenn man die Reihenfolge der Wörter umstellt.

Das sind erstmal ein paar Fragen, die sich mir ausgedrängt haben. Es könnten durchaus noch ein paar dazukommen. Vielen Dank an alle, die sich Gedanken über die Fragen machen und Antworten dazu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen

In welchem Kontext denn?

In wissenschaftlichen Arbeiten gilt es immer, auf den bestehenden wissenschaftlichen Kontext hinzuweisen und darauf aufzubauen, indem man weiterdenkt oder etwas neues ergänzt.

Da sind Zitate immer unerlässlich - aus Gründen des geistigen Eigentums, aber auch, damit der Leser das Geschriebene in den wissenschaftlichen Kontext einordnen kann.

Im privaten Umfeld gibt es keine festen Regeln. Beim Schreiben von Literatur oder in Artikeln ist der Hinweis auf den Urheber eines Gedanken einfach fair. Warum sollte man den denn verschweigen? Um sich mit fremden Federn zu schmücken? Fände ich ausgesprochen dämlich.

Worauf genau zielt die Frage denn ab?

Sie zielt auf das Schreiben von eigenen Texten ab. Von Gedichten oder Songtexten. Mich würde interessieren, ob ich immer einen kleinen Verweis unter einen Text schreiben muss, in dem ich Gedanken von Anderen kennzeichne.

Beispielsweise kommt in einem Gedicht von mir die Stelle >„Doch sie winkten nur“,Erich Kästner, Repetition des GefühlsUnd ob ich schon wanderte im finsteren Tal

Also, generell: Eigene Ideen sind sicher sinnvoller als die Verwendung von Fragmenten der Leistung anderer.

Aber wenn es um eine Anspielung geht - also darum, dass der Leser sich an ein Bibel-Zitat erinnert fühlen und die Verbindung auch herstellen soll - gibt´s zumindest keine rechtliche Notwendigkeit, das zu kennzeichnen. :wink: