Ich bin zwar kein Textilimporteur, aber habe durchaus Erfahrungen mit anderen Importen.
Ich gehe mal davon aus, daß es sich bei Deinen Importen nicht um ein Gewerbe im größeren Stil handelt. Dafür wäre diese Anfrage als Grundlage grundlegend unzureichend:smile:
Bei jeder Einfuhr ist zunächst zu klären, ob die Artikel in der EU einfuhrfähig sind. Gefälschte Markenklamotten sind es definitiv nicht und gerade bei Paketen aus SOA wird da schon gerne mal vom Zoll nachgeschaut.
Der Frachtführer, also in Deinem Fall DHL muß die Waren dann dem Zoll vorlegen. Vermutlich hast Du keine Zollnummer, also wirst Du Dir Deine Pakete bei Deinem zuständigen Zollamt abholen müssen. Dazu ist es seeeehr hilfreich, wenn Du eine ordentliche Handelsrechnung vorlegen kannst. Ob Du die Rechnung per e-mail bekommen und ausgedruckt hast oder ob die im Paket liegt ist nebensächlich. Dazu solltest Du möglichst einen Zahlungsnachweis vorlegen können. Das ist besonders notwendig, wenn die Ware sehr von deutschen Preisen abweicht. Wenn Du ein T-Shirt was bei uns, sagen wir, 50 € kostet für 45 € gekauft hast, ist das dem Zöllner vermutlich egal. Wenn Du jedoch nur 50 Cent dafür bezahlt hast, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Bankbeleg, Paypalbeleg o.Ä. bestehen, ansonsten wird der Wert geschätzt.
Gut ist es auch, wenn Du einen TARIC-Code für Deine Waren vorlegen kannst. Den findest Du hier: www.zolltarifnummern.de Das beschleunigt nicht nur das Verfahren, hier findest Du auch die gültigen Zollsätze. Bei Mengen, die in ein Paket passen, wird bei Textilien ein Ursprungszeugnis vermutlich nicht gefordert, insbesondere wenn das Paket aus einem Land kommt bei dem ein relativer hoher Zoll anfällt. Ohne daß ich das jetzt nachgeschlagen habe, mal ein Beispiel: Jeans aus China oder Thailand 12% Zoll - Jeans aus Laos (Entwicklungsland) 2% Zoll. Wenn das Paket in Thailand abgeschickt wurde und Du möchtest nur 2% Zoll zahlen, ist ein Ursprungszeugnis hilfreich…
Nachdem Du Dich mit dem Zoll über Wert und Tarif geeinigt hast, zahlst Du den eigentlichen Zoll auf die Ware UND die Frachtkosten und anschließend auf Ware, Fracht und Zoll nochmal 19% Einfuhr-Umsatzsteuer und kannst dann Deine Schätze mit nach Hause nehmen.
Das gilt so für alle einfuhrfähigen Waren und da ist es egal ob Kleidung oder Nippes.
Erhebliche Unterschiede gibt es allerdings in den Zollsätzen. Kunsthandwerk aus Entwicklungsländern kostet meistens gar keinen Zoll. Für diese Dinge wurde Thailand übrigens als Entwicklungsland betrachtet. Auf Industrieprodukte aus Industriestaaten wird zum Schutz der heimischen Industrie ein teils deftiger Schutzzoll erhoben. Hier ist Thailand ein Industrieland. Und dann gibt’s (gab’s?) da noch die Quoten: Professionelle Importeure bekommen eine Quote zugeteilt und dürfen in diesem Rahmen zu ermäßigten Zollsätzen importieren. Dürfte für Dich aber eher nicht zutreffen.
Die Rechnung lautet also beispielsweise: T-Shirt 5 € + anteilige DHL-Fracht 4 € + 12% Zoll (auf diese 9 €) 1,08 € = 10,08 € zuzüglich 19% Einfuhrumsatzsteuer Gesamt = runde 12 €. Dazu eventuelle Kosten des Geldtransfers und ein halber Tag auf dem Zollamt…
Fazit: vorher ordentlich Kalkulieren, in D mal im Schlußverkauf gucken und dann kommt man häufig zu dem Schluß „Kann man machen, muß man aber nicht…“
Die Zoll-Freigrenzen sind übrigens im Postverkehr 150 € und die Grenze für die Einfuhrumsatzsteuer liegt bei 22 €
Hoffe geholfen zu haben
Rainia