Hallo André,
Ich wieder. 
Schön!!! :o))
Anbei kopiere ich dir die Einleitung, die ich als Antwort für Kubi geschrieben habe:
Es ist leider so, dass ich mit diesen Zeichen, mit denen man angibt, wie ein Phonem ausgesprochen wird, nichts anzufangen weiß. Für mich sind ein Rätsel und nur in einer seeeeeeeeeeeeeehr vage Vermutung kann ich versuchen, den zu entziffern, wenn es sich um Spanisch handelt. Alles andere ist für mich (um eine spanische Redewendung zu benutzen) chinesisch…
Wobei ich dachte, daß Chemie im Bairischen
eher als „Kemie“ gesprocen wird…
Nein. Diese „Ch-“ wird hier so ausgesprochen, wie die „H-“ in
Hund.
Wie ich Kubi schon sagte: Ich bin am WE im tiefsten Oberbayern. Ich werde mich dort erkündigen, wie sie das dort ausprechen.
Also drei ganz verschiedene Laute: [kʰeˈmiː], [çeˈmiː] und
[hʊnt]. Und der Laut aus span. geranio ist dort immer noch
nicht dabei. Ich habe eventuell aber einen Fehler gemacht, da
ich dachte, dass „geranio“ vorne als [ɣe-] ausgesprochen
würde, es ist aber [xe-]. Im Deutschen fängt kein Wort mit
diesem Laut an,
Ich hätte geschworen, dass zB. „Hebel“ so ziemlich dasselbe Phonem ist… Aber selbstredend kann ich mich täuschen…
aber Bach [baχ] hört mit einem ganz ähnlichen
Laut auf (ich glaube, im bairischen Dialekt sagt man
möglicherweise sogar [bax], dann wäre es der gleiche Laut).
Der standarddeutsche „ach“-Laut ist allerdings weiter hinten
gesprochen, am Zäpfchen (úvula),
Zäpfchen nennen wir in Spanien „campanilla“ ;o))) Das wort „úvula“ mag existieren, aber ich hatte es bis dato noch nie gehört…
An was ich fälschlicherweise dachte, war das mittlere „g“ in
gi ga nte [xiˈɣante]. In diesem Wort unterscheidet sich das „g“
am Wortanfang vom „g“ in der Mitte nur dadurch, dass das „g“
am Anfang stimmlos ist und das „g“ in der Mitte stimmhaft.
Das hat mit der Vokal daneben zu tun. Ist es eine „-e-“ oder eine „-i-“, so spricht sich hart an. Da spielt nicht eine Rolle, wo sich im Wort befindet. zB „magia“ wird die „g“ auch hart ausgesprochen. Selbiges zB mit „gente“ oder „ágil“. Will du dieses Phonem mit den restlichen Vokalen, so ersetzt man die „g“ durch eine „J“. zB „junta“ (und nicht „gunta“) oder „cojo“. Gute Beispiele für beide sind, m.E.: „Jorge“ (beide hart) oder „garaje“ (1. weich, 2. hart).
Aber worauf ich ja eigentlich nur hinauswollte, ist, dass das
„u“ da steht, damit man das „gue“ als [ɡe] ausspricht und eben
nicht als [xe] (so wie „ge“).
So ist es.
Aber als Nichtmuttersprachler ist es oft schwierig, zwei
ähnliche Laute zu unterschieden, die man in der Muttersprache
selbst nicht hat.
Hihihihi. Ja stimmt.
So hab ich mich früher immer schwer getan,
einen Unterschied zwischen englisch „bad“ und „bed“ zu hören.
Und ich zwischen „servus“ und „serbus“ aus dem Bayrischen. Deshalb lächelten mir die meisten freundlich an und ich dachte wie nett sie sind! ;o))
Oder bei Chinesisch die Töne zu unterscheiden. Japaner und
Chinesen haben dafür Probleme, den Unterschied zwischen „r“
und „l“ zu hören.
Genau! Das ist der bekannter Beispiel von „Flulingslolle“
Ich besuche zurzeit einen Baskischkurs
Du bist ein mutiger Mensch!
und
dort ist es auch nicht immer leicht, die baskischen „z“ und
„s“ zu unterscheiden, weil wir im deutschen das baskische „s“
nicht haben. Spanier dürften das gleiche Problem haben: das
baskische „s“ ist mit dem spanischen „s“ identisch, aber das
baskische „z“ gibt es im deutschen gar nicht, bzw.:
Von Baskisch kann ich absolut nichts sagen, denn ich habe keine Ahnung von dieser urururalte Sprache.
Aber gut, ich schweife wieder ab. Ich meine nur, dass ich
denke, dass du den Unterschied zwischen „Chemie“ und „Hund“ im
Bairischen vielleicht nicht ganz raushörst, weil es im
Spanischen kein „h“ gibt.
Dn Grund kann ich nicht so ganz zustimmen, aber die Hauptaussage könnte sein. Am WE erfahre ich mehr…
OK. Dann anders: Das spanische „ge-“ wie in „geranio“ spricht
sich so aus wie das bayerische „Che-“ in „Chemie“.
Hmm… dann wäre das wohl ein Bayer, der sich um
Standardaussprache bemührt, und dann den „ch“-Laut nicht so
ganz trifft. Eigentlich sagt man m.W. in Bayern und BaWü
„Kemie“, genau wie „kinesisch“, „kemisch“, „kirurgisch“ usw.
Zu „kinesisch“ gebe ich dir recht und so kenne ich das auch. allerdings im Krankenhaus, mitte in München, sprach man nie über den „kirurgischen Eingriff“ oder die „kirurgische Station“, sondern über die „chirugische…“
OK Ich höre jetzt den Unterschied zwischen „Hund“ (oder besser
„Hand“) und „Bach“.
Ah okay. Dann erübrigt sich vielleicht, was ich oben alles
schrieb.
Nein. Es ist doch sehr interessant!
An dir ist es ein ausgezeichneter Lingüist wohl verloren gegangen!
Toll wie gut du dich auskennst, wie ausgezeichnet es zu erklären vermagst und erst recht deine Begeisterung! Aller Achtung! Hut ab!
Also der Laut von „geranio“ dürfte sehr ähnlich dem
„ch“ in der bairischen Aussprache von „Bach“ oder „Koch“ sein.
Glaube ich schon…
Grüße / agurrak,
In spanien würde man sagen: Y tu padre por si las moscas" ;o))
Schöne Grüße,
Helena