Therapiemöglichkeiten Angst/Depression - junge Mutter mit 7-jähriger Tochter

Hallo

ich habe eine Frage - diese bezieht sich selbst nicht auf mich, jedoch versuche ich auf diesem Weg jemandem weiterzuhelfen…

Vorab:
alleinerziehende junge Mutter (26) mit Kind in Scheidung lebend, viel Mist in der Vergangenheit erlebt - auch was das Verhältnis zu ihrem Noch-Mann anbelangt
Sie konsumierte chemische Drogen, da ihrem Ex der Sex besser gefiel, derzeit konsumiert sie keine mehr, hat allerdings Angst, ohne diese nicht mehr alles auf die Reihe zu bekommen - Angstzustand, der zum Konsum führte - nicht Angstzustand, der aufgrund des Konsums exitsiert!

Nun besteht das Problem, dass sie depressiv ist, das aber für Ihre Tochter immer unterdrückt und das Ganze dann immer abends raus kommt, wenn die kleine schläft und die junge Mutter dann in allen möglichen Gedanken festhängt, sie sich somit -mitunter- den Schlaf raubt und sich selbst auch fertig macht.

Es bestehen nun Ängste und Depressionen.

Welche Therapiemöglichkeiten es hierfür gibt, ist mir bekannt - jedoch müsste sich der mit allem überforderte Vater der Tochter in dieser Zeit um sie kümmern - der ‚flennt‘ aber jetzt schon rum, er würde das alles nicht schaffen, wenn sie so lange weg ist… 
Ihre Tochter ist jedes Mal, wenn sie vom vater zurück kommt (immer Freitags und jedes 2te Wochenende von Fr. nach der Schule bis Sonntag nachmittag) zurückhaltend, etwas verschüchtert…spricht nicht viel - erzählt nichts was sie gemacht haben etc…  Nun hat die junge Mutter natürlich Angst, dass sie ihre Tochter vollends verstört zurückbekommt, wenn sie mehrere Wochen stationär eine Therapie macht…

Hier ist nun der große HILFEschrei

Welche Möglichkeiten hat sie, das sie nicht zu lange von Ihrer Tochter getrennt ist, sodass die Tochter nicht zu sehr aus dem Alltag gerissen wird (erste Klasse, wurde erst eingeschult, zu lange beim Vater und dadurch verstört…etc)

Kann mir jemand helfen?

Das ganze beläuft sich auf den Kreis Groß-Gerau - vll. hat hier jemand eine Idee, wonach ich suchen muss.
Es existiert in Mainz eine Gruppe, an der sie mit Tochter teilnehmen könnte - Mainz ist jedoch das ‚Pflaster‘ ihres Ex-Manns… das sie sich dort nicht geborgen fühlen kann, ist irgendwie nachvollziehbar.

Bitte helft, sofern möglich!

Es ist akut - es ist inzw. schon eine affekt-handlung geschehen - Wanduhr ist runtergefallen, glas zersplittert und da sie in diesem Zeitraum sehr depressiv war (natürlich alles nur, wenn die kleine nicht dabei ist - ansonsten strahlt sie gezwungener Maßen, sodass die Tochter und auch alle in der Umgebung nichts davon mitbekommen), kam kurzerhand ohne es zu realisieren die hand zur Glasscheibe, diese wiederum an den Arm (NICHT an der Pulsader!!! sondern am Armrücken) und es befanden sich 3 ritze am Arm - nie zuvor hatte sie etwas dergleichen.

Bitte helft - da draußen ist bestimmt jemand, der da eine Idee hat und mir/ihr etwas empfehlen kann. (Goddelau mit ihrer Psycho-Abteilung ist ehrlich gesagt nicht so das richtige - auch wenn es sehr nah wäre.

Ihr Wunsch wäre es, den Alltag beizubehalten und nur tagsüber, wenn die Tochter in der Schule (oder im Anschluss zur Not bei der Schulkindbetreuung) ist, eine Art therapie zu machen - gibt es da etwas?

Viiiiiiielen Dank im Voraus an alle Helfer und Helferinnen!

Wo ist das Problem?
Hi

Angst, ohne diese nicht mehr alles auf die Reihe zu bekommen -
Angstzustand, der zum Konsum führte - nicht Angstzustand, der
aufgrund des Konsums exitsiert!

Diese Abfolge ist meistens so bzw. sehr oft, also nichts besonderes.

Welche Möglichkeiten hat sie, das sie nicht zu lange von Ihrer
Tochter getrennt ist
Ihr Wunsch wäre es, den Alltag beizubehalten und nur tagsüber,
wenn die Tochter in der Schule (oder im Anschluss zur Not bei
der Schulkindbetreuung) ist, eine Art therapie zu machen -
gibt es da etwas?

So laufen doch alle ambulanten Therapien ab. Was also spricht dagegen, dass sie statt einer stationären eine ambulante Therapie macht wie tausende anderer Leute?
Sie braucht sich nur einen niedergelassenen Psychotherapeuten suchen, ob nun Arzt oder Dipl.-Psych. ist zunächst nicht so wichtig.
Gruß,
B.

Ich persönlich halte eine ambulante Therapie in exakt diesem aktuen Stadium für absolut sinnfrei!
„Geh ich hin, och - heut hab ich keinen Bock drauf“

das ist nunmal in einer Depression recht schwer, seinen Arsch zu heben und das (oder auch alles andere) in Angriff zu nehmen (insbesondere im Fall, wenn nur die Tochter dieses Tief inaktiv kurzzeitig bei der Mutter unterdrücken kann) - sonst würde ich nicht fragen,ob es hierzu Alternativen gibt!

Bitte einfach mal die stink normale, in einer Depression ohne eigenen Antrieb sinnfreie, ambulante Therapie bei einem „Karl-Gustav“ oder einer „Giesela“ außen vor lassen - sonst hätte ich kaum nach Alternativen fragen müssen.

Danke für die weiteren Helfer/Helferinnen

Ich persönlich halte eine ambulante Therapie in exakt diesem
aktuen Stadium für absolut sinnfrei!
„Geh ich hin, och - heut hab ich keinen Bock drauf“

Wer wirklichen Leidensdruck hat, denkt nicht so.

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Ich persönlich halte eine ambulante Therapie in exakt diesem
aktuen Stadium für absolut sinnfrei!
„Geh ich hin, och - heut hab ich keinen Bock drauf“

Wer wirklichen Leidensdruck hat, denkt nicht so.

Doch, wer Depressionen hat handelt ebenso.
Kein depressiver Mensch (starke Depressionen) denkt: ich hab kein Bock,
sondern: ich kann nicht!

Um em UP zu antworten:

Gibt es denn nicht die Möglichkeit eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen bei der KK??

Das könnte man dann in die Ferien legen und das Kind mitnehmen!

Grüße
Ayse

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Hallo Flo,
ich bin selbst psychisch krank (60%) und habe 5 Aufenthalte in einer Nervenheilanstalt hinter mir. Ich habe Mitpatienten wie du beschrieben hast gut kennengelernt.
Eine Maßnahme war der Besuch einer Tagesklinik. Dort könnte auch deine Freundin hingehen… auf jeden Fall vormittags… und mittags wäre sie zu Hause und könnte sich wie gewohnt um ihre Tochter kümmern.
Ich empfehle dir also, nach Tageskliniken in deiner Umgebung zu googeln.
Ich drück deiner Freundin und ihrer Kleinen die Daumen!
Stefan

„Geh ich hin, och - heut hab ich keinen Bock drauf“

Wer wirklichen Leidensdruck hat, denkt nicht so.

Doch, wer Depressionen hat handelt ebenso.
Kein depressiver Mensch (starke Depressionen) denkt: ich hab
kein Bock,
sondern: ich kann nicht!

Ja, das ist aber eben ein Riesenunterschied.
Zwischen „heute hab ich keinen Bock“ und „ich kann nicht“ liegen Welten.
Daher ist bei einer leichten Depression eher keine Therapie angesagt, bei einer mittelschweren eine ambulante indiziert und bei einer schweren Depression die stationäre Behandlung.
Der Ursprungsposter hat aber explizit keine schwere Depression beschrieben, also halte ich nach wie vor eine ambulante Behandlung für idiziert.
Gruß,
Branden

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Problem bei ambulanten Therapien
Hi!
Aaalso, was echt schwer ist, wenn man eh keinen Antrieb hat: Einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen.
Monatelange Wartelisten lassen es einem depressiven Menschen völlig sinnlos erscheinen, sich dort auch nur draufsetzen zu lassen.

Ich hab das grade hinter mir, ich habe es nun ich glaube 8 Jahre nicht geschafft, mich dafür ans Telefon zu hängen. Schlußendlich hat mein Mann für mich einen Termin vereinbart, nach vielen Wochen Wartezeit ist das dann auch was geworden.
(Und das hat nichts mit mangelndem Leidensdruck zu tun - den Vorwurf finde ich ehrlich gesagt ein wenig zweifelhaft, zumindest ihn so mir-nichts-dir-nichts in den Raum zu stellen.)

Aber mit: Ich schau mir den Therapeuten mal an, ob wir klar kommen, ist da natülrich nichts - nochmal die Energie für endlose Warterei („keiner will mir helfen“) würde ich ganz sicher nicht besitzen.

Der Ursprungsposter hat aber explizit keine schwere Depression
beschrieben, also halte ich nach wie vor eine ambulante
Behandlung für idiziert.

Ein Vorteil der ambulanten Therapie: Man bleibt mitten im Leben und nicht in einem Schutzraum, der einen nach einer stationären Therapie ziemlich unsanft wieder ausspeit.

Grüße
kernig

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Mahlzeit,

also ich kann mich letztlich Branden nur anschließen. Auch eine stationäre Behandlung ist kein Schutz davor, dass sie „keinen Bock“ hat und entweder die Angebote dort nicht annimmt oder gleich die Kurve kratzt, wenn ihr was nicht passt.

Vielleicht ist das anders, wenn sie in die geschlossene Psychatrie eingewiesen wird - aber, ob DAS sinnvoll ist, wenn überhaupt möglich, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe in der stationären Reha Leute erlebt, die keinen Bock hatten. Das interessiert dort auch nur „periphär“. Denn auch in solch einer Einrichtung bist Du allein - also der Patient - für Dich verantwortlich. Niemand wird gezwungen, dort teilzunehmen - es gibt genügend Leute, die auf Deinen Platz sofort nachrücken (Du allerdings bekommst so schnell keine Reha wieder bewilligt im schlimmsten Fall). Oder Du kannst einiges anstellen, um möglichst schnell tatsächlich von den Verantwortlichen dort nach Hause geschickt zu werden.

Bezüglich des Leidensdrucks stimme ich dem Doc auch durchaus zu. Wenn erst einmal der passende Therapeut gefunden ist, bedeutet es für den Patienten ja durchaus, ein Ventil zu haben 1 oder mehrfach in der Woche, Trauer, Frust, Wut endlich jemanden vor die Füße kippen zu können, der nicht sagen kann „och, Du lass mich damit in Ruhe, das hast Du mir jetzt schon 100 Mal erzählt, das nervt!“. Das ist auch durchaus ein Highlight für die Arbeits- oder sonstwas Woche. Erst recht, wenn man dann irgendwann merkt, dass sich etwas tut im Denken und Verhalten und Fühlen.

Wenn Deine Freundin nicht sebstverantwortlich und selbstständig sich um eine Maßnahme kümmert, wird das nix. So seh ich das.

Alles, was ich schreibe sind keine wiss. Erkenntnisse, sondern meine Meinung nach selbst Erlebtem.

Gruß
A.A.

Ein Vorteil der ambulanten Therapie: Man bleibt mitten im
Leben und nicht in einem Schutzraum, der einen nach einer
stationären Therapie ziemlich unsanft wieder ausspeit
.

Das ist vor allem wirklich nicht zu unterschätzen. Die „Welt da draußen zu Hause“ ist eben noch immer die gleiche, wenn man nach 5-8 Wochen aus vielleicht wunderschöner Landschaf zurück kommt. Die Realität ist dann durchaus leider ernüchternd.

Trotz allem kann eine Auszeit von mehreren Wochen auch prima Wirkung haben.

Gruß
A.A.

Hallo Stefan,

vielen Dank für den Tip mit der Tagesklinik!
Ich selbst war auch schon in einer ähnlichen Situation - war damals 9 Wochen stationär in Behandlung… Daher wollte ich mal nach alternativen und erfahrungen fragen

Danke, du hast mir und sicherlich auch Ihr geholfen!

Hi Ayse,

auch dir vielen Dank für den Tip mit der Mutter-Kind-Kur

Ich werde ihr auch diese Idee mal nahelegen.

Und ebenfalls vielen Dank für die Unterstützung hinsichtlich dem Thema Leidensdruck…

Vielen Dank - auch schon im Namen meiner Freundin!

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das war lediglich eine pauschalisierte Aussage - nenn es in dem Zusammenhang kraftlosigkeit, antriebslosigkeit, mutlosigkeit … wie auch immer - es fehlt die Möglichkeit sich mit all den einen eh schon quälenden Gedanken, Ängsten und der Depression noch gedanken darüber machen zu können bzw. sich explizit darauf einzustellen - egal wie groß der Leidensdruck zu sein scheint - oder eben nicht…

Ich sags mal so - kann irgendein Außenstehender (selbst nen Onkel Doc) wirklich den Druck jedes Menschen erkennen, auch wenn er ihn überspielt? Nicht wirklich - das macht mir keiner weiß… Denn wäre es so, dann wären viele Menschen nicht vor nen Zug gesprungen, oder hätten sich anderweitig in ihrer Depression umgebracht - seien es normalsterbliche, oder seien es berühmtheiten die dem Druck nicht mehr gewachsen waren…

Verwechslungsgefahr
Hi

Ich sags mal so - kann irgendein Außenstehender (selbst nen
Onkel Doc) wirklich den Druck jedes Menschen erkennen, auch
wenn er ihn überspielt?

Du kannst davon ausgehen, dass gerade ein Doc, der in dem Bereich spezialisiert ist, also z.B. Facharzt für Psychotherapeutische Medizin ist, nicht nur ständig mit depressiven Patienten zu tun hat, sondern auch selbst schon Depressionen in seinem Leben kennen gelernt hat. Sonst wäre er vermutlich gar nicht in diese Spezialität gegangen und wäre Praktischer Arzt geblieben. Soviel erst mal dazu. :wink:

Denn wäre es so, dann wären viele Menschen nicht vor
nen Zug gesprungen, oder hätten sich anderweitig in ihrer
Depression umgebracht

Du verwechselt da etwas. Es gelingt nicht immer, jemanden in einer Major Depression (also schweren Depression) vom Suizid abzuhalten, eben weil die totale Schwärze denselben zu sehr umgibt bzw. er von dieser Schwärze oder Leere oder diesem Seelenschmerz zu sehr angefüllt ist. Eine schwere Depression kann wie ein großer Schmerz sein bzw. vielleicht schlimmer, weil man den Schmerz mit Morphin lindern kann.
Es grüßt dich
Branden

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Hallo,

wie alt ist denn das Kind? Wenn es noch nicht schulpflichtig ist, dann wäre eine Mutter-Kind-Kur eine Möglichkeit und für eine Weile „raus“ zu kommen und dabei behandelt und betreut zu werden.

Grundsätzlich würde ich das Problem mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Wenn dies keine Option darstellt - muss das Kind denn unbedingt zum Vater (wenn alle drei das anscheinend nicht wollen / können)? Gibt es keine Großeltern oder andere Verwandte, wo das Kind für eine Weile wohnen kann?

Auch das Jugendamt kann Unterstützung geben.

Da ist auf jeden Fall dringender Handlungsbedarf, denn das Kind ist nicht in einem Umfeld indem es gesund gedeihen kann. Das s.g. „falsche Lächeln“ kann für ein Kind genauso schlimm sein wie eine offensichtlich traurige Mutter - u.U. sogar schlimmer, denn es spürt dass „irgendetwas“ nicht stimmt, kann es aber nicht mit der lächelnden aufgesetzten Mime der Mutter bestimmen. Es ist dann völlig hilflos seinen diffusen Gefühlen ausgeliefert.

Viele Grüße

Hallo,

ja, probiert das mit der Mutter-Kind-Kur und ganz wichtig ist das Auffangbecken für die Zeit danach, sonst war in der Kur alles schön und zurück im Alltag zerfällt alles wieder. Also gleich einen ambulanten Platz organisieren für nach der Kur.

Wegen des Leidendrucks: der muss da sein, sonst würde sie sich nicht so sehr darum bemühen ihr Kind vor ihrer Depression zu schützen. Ich kenne Menschen, die eine schwere Depression hatten und sich noch nicht einmal die Zähne putzen konnten oder stundenlang überlegt haben wie sie sich zum Klo schleppen sollen - so weit ist sie noch nicht nach dem was Du schilderst. Der Leidensdruck ist das Kind, sonst hätte sie vermutlich schon aufgegeben.

Viele Grüße

Hallo, Ich kann ihnen auch ein Psychiatrie raten für Kinder, Die Praxis Philippsen arbeiten mit Kinder und am ihren Arbeitsschwerpunkten
http://www.praxis-philippsen.de/arbeitsschwerpunkte… , Ich hatte auch viel Probleme mit meinen Kind, hier hatte mein Kind eine Behandlung und Ich bin ganz zufrieden. Ich hoffe es kann euch helfen. Schöne Grüße