Therapieplatz bei Depression

Hallo,
mein Vater ist mittlerweile über 70 Jahre alt und hat so seine Probleme mit dem Älterwerden, sodass er eine Depression/depressive Verstimmung entwickelt hat. Der Hausarzt hat ihm dafür jetzt >Citalopram< verschrieben und zusätzlich eine Gesprächstherapie empfohlen. Das Problem ist aber (und dürfte auch nix Neues sein): alle Psychotherapeuten sind voll und machen nicht mal eine Warteliste auf. Insgesamt führt das dazu, dass mein Vater noch mehr in sein Jammertal hineinversinkt. Was kann man den tun, um einen Therapieplatz zu bekommen? Falls es weiterhilft: Region Ostalbkreis.

Hallo,

fragt mal bei seiner Krankenkasse, manchmal gibt es die Möglichkeit einer ambulanten Therapie im Krankenhaus, bis man einen festen Platz beim Psychotherapeuten bekommt.

Gruß
Christa

Hallo,

Citalopram ist ein gut wirkendes Medikament, wenn der Organismus es denn annimmt. Es müsste eine sofortige, positive Wirkung eintreten. Im Übrigen macht es nicht süchtig

Ich (68) hatte eine schwere Depression und die drei Medikamente, die mein Psychiater verschrieb, haben sofort geholfen. Darunter war auch Escitalopram 20 mg, einmal täglich zu nehmen.

Selbst in einer Universitätsstadt mußte ich sehr lange auf einen Termin warten. Als ich eines Sonntagsabends nicht mehr konnte, bin ich in die psychiatrische Ambulanz der Uniklinik gefahren. Wenn es sowas in Deiner Nähe gibt, könntest Du mit Deinem Vater da mal hinfahren.

Von einer Gesprächstherapie halte ich persönlich nichts aber das ist auch Geschmackssache.

Ein Tipp von mir: Alle Symptome auf einen Zettel schreiben, weil man leicht das eine oder andere vergisst.

Viel Glück und gute Besserung für Deinen Vater, Hans-Jürgen Schneider

Hi,

  1. Krankenkasse
    Die wissen oft mehr therapeutenadressen als die gelben Seiten.

  2. Wege
    Längere Wege in Kauf nehmen, (falls ihr nur in der nächsten Nähe gesucht habt)

  3. Caritas
    Die bieten kostenlose Lebensberatung, also ambulante Psychotherapie, an. Kostenlos und ohne Warteliste.

  4. Psychosomatische Klinik
    Wenn keine ambulanten Plätze da sind und behandlungsbedarf besteht, kann man in eine Psychosomatische Klinik o.ä. zur stationären Psychotherapie eingewiesen werden. Macht der Hausarzt und/oder der, der das citalopram verschrieben hat.

Ich empfehle eine Kombination aus 3. Und 4.

Ausser gesprächstherapie gibt es noch andere therapieformen. Aber keine wirkt von sich aus der Patient muss aktiv mitmachen.

gute besserung!

Die Franzi

Vielen Dank für die Tipps, werde mal in diese Richtung weitersuchen!

Vielleicht gibt es auch Selbsthilfegruppen in der Gegend. Dann kommt er unter Menschen, falls er auch unter Einsamkeit leidet. Sicher auch als A-Gruppen (nach Art der Anonymen Alkoholikern) gibt es auch für Emotionen (da dann EA).

Viel Glück!

Ich würde unter diesen Umständen auch zu einem stationären Aufenthalt oder einer Tagesklinik tendieren. Die sog. Gerontopsychiatrie hat sich auf diese Altersgruppe spezialisiert. Teilweise werden auch spezielle Tagesstätten zur Beschäftigugnstherapie angeboten. In der für meinen Wohnort zuständigen Psychiatrie können stationäre Aufenthalte mittlerweile auch teilambulant abgewickelt werden.