Thmoas Morus 'Utopia'

hi,
weiß nicht ob ich hier richtig bin im forum.
meine frage:

in thmoas morus seinem bekannten werk „utopia“ gibt es ja kein privateigentm sondern nur kollektiveigentum. es ist ein staat beschrieben, der ohne privateigentum viel besser funktioniert als z.b unserer jetzt.

wie jedoch wird eigentlich die free-rider-problematik gelöst. also der effekt, dass jede person seinen eigen nutzen optimiert, indem er sich nicht an kollektivgütern beteiligt ( also schmarotzt ). durch kollektivgüter werden somit doch alle faul sein, da ja niemand direkt für sich selber arbeitet.
wie kann das funktionieren ?

finde zu dieser frage im internet keine antwort. es steht zwar viel über wie utopia aufgebaut ist… aber nicht wie dieses problem tatsächlich gelöst wird.

wie jedoch wird eigentlich die free-rider-problematik gelöst.
also der effekt, dass jede person seinen eigen nutzen
optimiert, indem er sich nicht an kollektivgütern beteiligt (
also schmarotzt ). durch kollektivgüter werden somit doch alle
faul sein, da ja niemand direkt für sich selber arbeitet.
wie kann das funktionieren ?

Hallo

Das ist wirklich eine lohnende Frage. Ich würde hierbei auch auf das Beispiel des Kommunismus verweisen, wo es einen Kollektivbesitz gab, und der Einzelne gezwungen wurde zu arbeiten und nur wenige Möglichkeiten hatte, einen eigenen Besitz aufzubauen, der über ein bestimmtes erlaubtes Maß hinausging.

Es gab also keine nichtstuende Schmarotzkys, wie sie so sehr unsere Zeit prägen. Auf der anderen Seite wurde der Faulheit durch entsprechende Wettbewerbe u.ä. entgegengetreten, die auf die allgemeine Moral wirkten und von dieser anerkannt und belohnt wurden.

Dadurch konnte man die Faulheit in Maßen halten. Damit entschwand auch der Stress der Ellenbogen-Gesellschaft. Man war mehr ein homogenes Ganzes. Wenn man alte DDR Dokumentationen sieht, íst dieser mitsichsselbst zufriedene Ausdruck in den Gesichtern der Bürger noch zu lesen. Die politische Meinung wurde natürlich sehr im Hintergrund gehalten.

Und es ging, man konnte damit leben.

Also der materielle Anreiz, kann durchaus durch einen ideelen ersetzt werden, ohne das das Indiviuum dabei zu Schaden kommt.

rolf

Hi rolf,

Es gab also keine nichtstuende Schmarotzkys, wie sie so sehr
unsere Zeit prägen.

alles nur Oberfläche, denn es durfte keine Schmarotzer geben, also gabs keine.

Mein Großvater lebte in der DDR und ein Freund von ihm (Betriebschlosser) hat mit ihm gewettet, daß er eine ganze Woche im Betrieb rumstromern kann, ohne einen Handschlag zu tun. Er hat die Wette gewonnen. Er lief von einer Stelle zur nächsten, unterhielt sich freundlich mit den Kollegen, trank ein Bier oder einen Kaffee und tat nichts!

Soviel zu Deinen Ausführungen zum segensreichen Sozialismus.

‚Richtige‘ Arbeitsscheue gabs übrigens auch, ich war oft genug in der DDR und hab die Verhältnisse mit eigener Anschauung mitgekriegt, genauso wie Rassismus und andere ‚Peinlichkeiten‘ des Miteinanderlebens. Nur eben offiziell gans sowas nicht und konnte so auch schlecht verfolgt werden.

Gandalf

Hi Thomas,

meine Lektüre ist schon einige Jahre her, so kann ich mich in einigen Feinheiten nicht so genau erinnern.
Aber soweit ich mich erinnere, gabs ein recht dichtes Netz von (subtilen) Kontrollen; die alten kontrollierten die Jungen etc.
Dazu wurde jeder von klein auf so erzogen, daß er das Wohl der Gemeinschaft sehr hoch schätzte.
Zudem darfst Du nicht vergessen, daß es ein visionärer Entwurf ist, wie die Lehren von Christus oder Marx. Auch hier wird viel idealisiert, auch wenns in der Realität nicht unbedingt Bestand hat.

Gandalf

Antwort hat H.G. Wells
Hallo Thomas,

wie jedoch wird eigentlich die free-rider-problematik gelöst.
also der effekt, dass jede person seinen eigen nutzen
optimiert, indem er sich nicht an kollektivgütern beteiligt (
also schmarotzt ). durch kollektivgüter werden somit doch alle
faul sein, da ja niemand direkt für sich selber arbeitet.
wie kann das funktionieren ?

Wells hat in seinem Roman „Menschen, Göttern gleich“ das Utopia-Motiv aufgenomen. Die Lösung bei ihm ist in etwa, daß es eine verwissenschaftlichte Gesellschaft ist, wo jeder sozusagen einsieht, daß es wichtig ist, daß er was tut und zwar gerade das, was er am besten kann. (Ich bekomme es nicht so im Detail zusammen, es gab da aber u.a. irgendwie die Verpflichtung Kritik jederzeit zuzulassen etc. Ich denke, dort wäre es möglich gewesen, daß auch jemand faul sein könnte, solange die anderen sein Verhalten interessant genug in Bezug auf wissenschaftlichen Forstschritt fänden. Wenn nicht, nun, dann hätten Sie ihm eine psychologische Behandlung verabreicht.)
Ein weiteres Element ist, daß Geld irgendwann abgeschafft wurde, weil für alle möglichen Bereiche sozusagen „Flatrates“ möglich wurden: man zahlt einmal und durfte dann beliebieg viel in seinem Leben essen, reisen etc. Das wurde dann auf alle Lebensbereiche ausgedehnt. Weil jeder bis in seine 20er hinein einen bestimmten Kredit bekam, wegen seiner Leistungen, die er später als Tätiges Mitglied der Gemeinschaft leisten würde, musste das auch irgendwann nicht mehr bezahlt werden, weil der gewährte Kredit irgendwann höher wurde als die Kosten für alle Flatrates.

Gruß,
Markus

danke für die antworten.
doch leider muss ich sagen, dass die lösung nicht so überzeugend ist.

funktioniert wohl leider nicht in der realität. da wie wir ja alle wissen die güter knapp sind und das freerider problem nicht so wirklich doll gelöst wurde von thomas morus.

naja, trotzdem danke.
die frage wurde übrigens einst an der uni tübingen in bwl gestellt und ich hatte keine ahnung wie man die freerider problematik anders lösen kann außer mit unserem system.