Thrombose-Spritze

Hallo liebe Wissenden! :smile:

Ich muss mir seit einigen Tagen selbst täglich eine Thrombosespritze ins Bauchfell spritzen.

Nun habe ich die Spritze heute Vormittag vergessen und eben erst nachgespritzt.

Fragen:

Sollte man täglich (vermutlich ja!) möglichst um die gleiche Zeit spritzen?

Ist es jetzt schlimm / riskant, dass ich mir die Spritze nun fast 12 Stunden nach der „normalen“ Spritzzeit verabreicht habe?

Kann ich dann morgen wieder zur „normalen“ Zeit, also morgen Vormittag spritzen oder sollte ich nun einen 24-Stunden-Rhythmus einhalten?

Leicht nervösen Gruß und Dank für Antwort,

Luzie

Hallo,

Mach morgen einfach weiter, als wär nix gewesen. Sollte keine Probleme mehr geben. Warum bekommst Du die Spritze?

pp

Hi! :smile:

Mach morgen einfach weiter, als wär nix gewesen. Sollte keine
Probleme mehr geben. Warum bekommst Du die Spritze?

Ich habe im Rahmen eines 400,00 Euro-Jobs als „Busstewardess“ gearbeitet. Hört sich vielleicht dolle an, ist aber nüscht anderes, als eine Saftschubse im Reisebus. Nur ohne Wägelchen.

Bei einer Vollbremsung auf der A3 bin ich fröhlich von der Toilette bis zum Armaturenbrett geschossen… Auf dem Weg dorthin habe ich so ziemlich alle sich mir in den Weg stellenden Gegenstände mitgenommen, die dort waren: Tische, Sitze, Stahlstange (normalerweise zum Festhalten), Treppe (nach oben. War ein Panoramabus), Armaturenbrett nebst Navi. Dort war dann mein Kopf dran… :frowning:

Meniskus und Band sind angerissen. Von den Prellungen, vor allem im Brustbereich möchte ich jetzt gar nicht anfangen…

Das rechte Bein ist in einer Schiene, die vom Knöchel bis zum Oberschenkel geht. Da das K’haus die Sache nicht operativ, sondern „konservativ“ behandeln möchte, lieg ich nun den größten Teil des Tages wie eine Schildkröte auf dem Rücken in meinem Bettchen.

Ohne meine beiden Krücken geht gar nüscht: Auftreten oder auch nur Auftippen mit dem rechten Bein geht mal über-über-überhaupt nicht. Das Bein ist halt steif und kann keinesfalls irgendwie belastet werden. Und mache ich das doch mal versehentlich, brülle ich vor Schmerz halb NRW zusammen!

So kannst du dir vorstellen, dass jeder Gang zur Toilette für mich eine Tortour ist.

Einen Teller oder ein Glas zu einem Sitzplatz zu bekommen, das Bett mal frisch zu beziehen, über den Wannenrand unter die Dusche zu kommen ist ein unmögliches Unterfangen… Aber Gottlob habe ich heute von der Berufsgenossenschaft grünes Licht für eine „Haushaltshilfe“ bekommen…

Zur reinen Schmerztherapie im Krankenhaus zu bleiben, widerstrebte mir zutiefst! Gehste mit son bissken Bein rein, kommste mit allen möglichen „Kokken“ wieder raus. Pantazol, Ibu und das ganze Gedönse kann ich auch zuhause nehmen. Und eben auch die Thrombose-Spritzen, die fröhlich im Kühlschrank zwischenlagern…

Ach ja…: Aktuell kann ich mal wieder berichten, dass ich nienieniemals in meinem Leben ein Junkie hätte werden können! :wink:

Besten Gruß und Dank (und selbstverständlich Sternchen!) für deinen berufenen Rat als Arzt,

Luzie

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arme Luzie

Hallo liebe arme Luzie,

um Deine nicht gestellte Frage zu beantworten: „wie lange muss ich mir diese blöde Spritze geben“: so lange, wie Du sie brauchst!
Im Krankenhaus wird man Dir sagen: bis die volle Beweglichkeit wieder hergestellt ist. Praktisch gesehen: bis Du wieder einigermaßen beweglich bist, weil irgendwann geht einem die dusselige Spritzerei fürchterlich auf die Nerven…
Wenn Du also mit nur 1 Krücke auf die Toilette kannst, den Hund füttern kannst, dem Sohn hinterher laufen kannst und den Liebhaber der Tochter in den Hintern treten kannst ist die Zeit zum weglassen gekommen… :smile:
Gute Besserung wünscht synapse (der sich ein wenig mit den Tücken auskennt)
PS: ansonsten folge dem Rat des Vorschreibers!

Ist das wirklich so?

Wenn Du also mit nur 1 Krücke auf die Toilette kannst, den
Hund füttern kannst, dem Sohn hinterher laufen kannst und den
Liebhaber der Tochter in den Hintern treten kannst ist die
Zeit zum weglassen gekommen… :smile:

Hallo,

habe ich auch immer gedacht. In der Reha, wo ich in diesem Sommer war, wurde dies aber nicht bestätigt. Ich musste spritzen, obwohl ich in meinen Augen vollständig mobil (also nix mit Krücken oder Teilbelastung) war. Die Begründung bekomme ich nicht mehr vollständig zusammen. Hatte was mit der OP zu tun, Bluterguss, … Man hat es mir erklärt, aber ich bekomme es nicht mehr zusammen. Mir war das irgendwie auch schlüssig. Viel im Bett liegen allein „reichte“ im Krankenhaus bisher noch nie für eine „Spritzpflicht“. Erst nach der OP ging es los. Von daher geht das ja auch in die Richtung, dass es nicht alleine was mit der Beweglichkeit zu tun hat.

Ich bin bis dahin immer davon ausgegangen, dass bei voller Belastung diese Venenpumpe funktioniert und deshalb keine Spritzen mehr notwendig sind. Die haben die Spritzerei aber trotzdme für notwendig erachtet und mir auch noch wieder Strümpfe verpasst.

Das war übrigens Ansage für die gesamte Klinik. Da mussten alle durch.
Vielleicht kann ja noch jemand mehr erklären?

VG
Monroe

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Hallo Monroe,

gaaanz schwieriges Thema. Das hängt von der „Angst“ des Krankenhauses vor Komplikationen ab. Ich war und bin da immer eher defensiv. Wer irgendwie gehen kann, kriegt keine Thromboseprohylaxe. Andere sagen, wer nicht laufen springen tanzen kann, hat ein erhöhtes Risiko, also pieks. Es ist Abwägungssache in vielen Fällen. Meine Frage nur, warum kriegt nicht jeder Altersheimbewohner Spritzen, außer er kommt grad mal ins Krankenhaus? Ohne in das allgemeine Wehklagen gegen die böse Pharmaindustrie einzustimmen, die haben gewiß nix dagegen wenn wir mit der Heparin-Gießkanne durchs Haus ziehen.
Das war keine erschöpfende Antwort auf Deine Frage? Genau das wollte ich damit sagen :smile:

pp

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N’Abend PP! :smile:

Meine Frage nur, warum kriegt
nicht jeder Altersheimbewohner Spritzen, außer er kommt grad
mal ins Krankenhaus?

Sehr interessante Frage! In der Tat! *schmuzel*
Aber zum Thema „Altersheim“ (ich arbeite ehrenamtlich in derartigen „Einrichtungen“ und könnte da mal ganz tief aus dem Nähkästchen fiese Dinge ausplaudern!) sage ich an dieser Stelle mal nix. :wink:

Aber da du dich grade hier online rumtreibst:

Wozu sind dann Thrombosestrümpfe da? Werden die nun durch die Spritzen „ersetzt“? o_O

Nicht, dass ich scharf auf diese juckenden Strumpfkreationen wäre, aber als Alternative zu den doofen Spritzen würde ich sie - glaube ich - dann doch anziehen… Andererseits: Diese Teile noch unter der Schiene…? Au weia!

Krückenden Gruß,

Luzie

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Hallo Luzie,

sie sollen den venösen Rückstrom unterstützen, in dem sie ganz einfach randrücken, komprimieren, somit Blutstau und Gerinnselbildung vermeiden.
Es gibt auch da unterschiedliche Meinungen, die letzte mir erzählte war, das sie das im Stehen schon nicht mehr tun, eine Kliniken haben ja auch die Meinung, das der Patient sie dann eh nicht mehr braucht, also wenn er genug auf ist, wobei bei „genug“ verschiedene Zeiten kursierten, also in Stunden gemessen und in Bewegung unterteilt, wie Gehen, Sitzen u.a.
Ein idividuell angepasster Kompressionsstrumf tut dies viel effektiver, aber den würdest Du momentan kaum über Dein Bein kriegen…

Gruß
Kathy

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Hey Kathy! :smile:

sie sollen den venösen Rückstrom unterstützen, in dem sie ganz
einfach randrücken, komprimieren, somit Blutstau und
Gerinnselbildung vermeiden.

Aha!

Ein idividuell angepasster Kompressionsstrumf tut dies viel
effektiver, aber den würdest Du momentan kaum über Dein Bein
kriegen…

Nö. Da bedürfte es momentan eher eines Elefanten-T-Shirts, um es über das rechte Bein zu streifen… *tiefseufz*

Ich bin die Krücken inzwischen leid, wie nasse Pappe! :frowning:

Dankeschön sehr für deine Auskunft! :smile:

Gruß,

Luzie

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Hallo,

gaaanz schwieriges Thema. Das hängt von der „Angst“ des
Krankenhauses vor Komplikationen ab. Ich war und bin da immer
eher defensiv. Wer irgendwie gehen kann, kriegt keine
Thromboseprohylaxe. Andere sagen, wer nicht laufen springen
tanzen kann, hat ein erhöhtes Risiko, also pieks. Es ist
Abwägungssache in vielen Fällen. Meine Frage nur, warum kriegt
nicht jeder Altersheimbewohner Spritzen, außer er kommt grad
mal ins Krankenhaus?

Naja, gem. der nicht mehr vollständig in meinem Hirn gespeicherten Erklärung des Rehadocs hing das mit den Spritzen ja von der OP ab. Ich habe auch schon ein paar Tage ohne OP im KH flach gelegen und keine Spritze bekommen. Auch eben erst am Tag nach der OP.

Mich persönlich juckt die Spritzerei auch nicht wirklich. Die Spritzen schon mehr und ich zieh sie mittlerweile ohne zu fragen aus, sobald ich die Flure unsicher mache. Gibt ab und an mal einen Rüffel von der Schwester und ich versprech sie wieder anzuziehen (was ich dann vergesse). Ein Arzt hat mir auch mal seine private Meinung erzählt… Er findet die Spritzen und die Strümpfe völlig sinnfrei. Auf seiner Station hält er sich aber brav an die Vorgaben der Chefetage.

Vermutlich kann man das Thema aber auch sehr differenziert sehen oder? Spielt die Art der OP eine Rolle? Vorausgegangen Liegezeiten, zu erwartende Liegezeiten? Alter, andere Risikofaktoren?

Aber so rigoros wie die Dinger im KH verteilt werden, scheint es mir fast ausschliesslich um die Haftungsfrage zu gehen :wink:

LG
Monroe

Hej Luzie,

Weiterhin gute Besserung, wie gut das die BG mitspielt, dann sollte das mit guter Physiotherapie auch klappen!

-)

Viel Glück!
Kathy

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