Ticketverkauf zwischen Privatpersonen

Behörden & Recht Allgemeine Rechtsfragen
#1

Hallo folgender Fall:

Person A ist im Besitz einer Dauerkarte des Fussball Bundesligisten 1.FC Trompete Jericho. So, nun hat Person A in der kommenden Saison aus beruflichen Gründen keine Zeit ins Stadion zu gehen. Er bietet also seine Dauerkarte in einer entsprechenden Facebook Gruppe an, damit ein interessierter Vereinsfan für die Saison 18/19 die Karte übernehmen kann. Natürlich ohne irgendeinen Aufschlag, also zum Originalpreis.
So, es meldet sich Person B und sagt: „Alles klar, ich hätte die Karte gerne“. Der restliche Kontakt der beiden läuft dann fast ausschliesslich per Whatsapp.
Da Person A schon mal schlechte Erfahrungen in so einem Fall hatte, bittet er Person B ihm eine schriftlliche Erklärung zu schicken, dass er die Karte auch wirklich nimmt. Denn, wenn niemand Person A die Karte abnehmen würde, dann müsste er diese bis zum 20.Mai beim Verein kündigen, ansonsten würde Person A auf den Kosten von ca. 630€ sitzen bleiben.
So, Person B schickt Person A also diese Erklärung per Mail, allerdings ohne Unterschrift usw. Gleichzeitig bittet Person B noch darum, vor Ablauf des 20.Mai auch noch mögliche internationale Spiele auf die Karte zu buchen, was nochmal Kosten verursacht, bei jetzt schon feststehenden 6 CL-Spielen und 40€/Spiel also schon mal sicher 240€. Das macht Person A dann natürlich auch und schickt Person B die Karte per Post. Ab dann allerdings wird die Kommunikation zwischen den beiden sehr träge. Person B sagt Person A die Zahlung der 630€ bis zum 1.Juli zu, er sei bis dahin in Urlaub.
Ca. am 10 Juli fragt Person A dann mal per WA nach, was denn mit der Überweisung sei. Erst antwortet Person B gar nicht, dann nach mehrmaliger Nachfrage hat es dann plötzlich einen Zahlendreher in der Bankverbindung gegeben usw. und so fort. Ergebniß ist, dass Person A das Geld bis heute nicht hat. Frage ist, was könnte man da rein rechtlich machen?
Das Problem ist nicht, dass Person A die Karte schon weggeschickt hat, bevor er das Geld hat . Das wäre kein Problem. Karte einfach beim Verein als Verlust melden und für nen 10er gibt es ne neue. Nein, das Problem ist wie gesagt, dass Person A keine Zeit um ins Stadion zu gehen und er die Karte gekündigt hätte, wenn ihm die keiner abgenommen hätte.

Also, könnte man da was machen?

#2

Klar kann man da was machen.
Wenn man freundlich ist:
Schriftlich mit Fristsetzung Zahlung einfordern
Bei Nichtzahlung Mahnungsbescheid zustellen. Wenn er dem widerspricht, Klage erheben.
Wenn man unfreundlicher ist:
Gleich Mahnungsbescheid durch Rechtsanwalt.
Wenn man ganz unfreundlich ist:
Das Ganze einem Inkassounterhemnen übergeben.
ramses90

#3

Meiner Ansicht nach doch und nur das !

Den Schluss verstehe ich nicht ganz. Du sagst, Du könntest auch jetzt noch die Karte als verloren melden und bekämest sie dann neu ausgestellt ? Mit den Zusatzleistungen für die Du 240 € zusätzlich bezahlt hast ?

Warum machst Du das dann nicht ? Du oder ein Beauftragter kann nicht in das Stadionbüro kommen ?
Und per Post geht das nicht zu machen ?

Aber kannst Du denn jetzt noch die Karte als verloren melden nachdem Du sie verkauft hast ? Mir fällt da das Stichwort „Betrug“ ein.

Anmerkung. Ich dachte, Eintrittskarten ,Dauerkarten bestimmt, sind heutzutage personalisiert. Nur derjenige der drauf steht kann rein.
Umschreibungen auf neuen Namen müssen ggf. vorgenommen werden.

Sonst mache es wie angesprochen.
Nochmals eine kurze Nachfrist setzen mit Eingangsnachweis, danach Mahnbescheid oder gleich Klage beim Amtsgericht auf Zahlung erheben.

mfG
duck313

#4

Habe mich evtl. etwas unklar ausgedrückt. Was ich damit sagen wollte ist, dass es nicht das Problem ist, dass er jetzt meine Karte hat und damit ins Stadion kann ohne dafür zu bezahlen. Wenn er bis zum Saisonstart die KArte nicht bezahlt, dann lasse ich sie halt sperren und mir eine neue ausstellen. Dafür muss ich dann eben 10 Euro bezahlen, wenn er mir die alte nicht zurück schickt.
Das eigentliche Problem ist, dass ich in dem Falle die Karte dann komplett selber bezahlen muss, mit allen Aufbuchungen, die ich nur auf seinen Wunsch gemacht habe. D.h. ich muss dann insgesamt ca. 900 Euro bezahlen für eine Karte, die ich selber nicht nutzen kann. Und wenn ich das dann vorher gewusst hätte, dann hätte ich die Karte gekündigt. Das wollte ich allerdings vermeiden, weil wenn einmal weg, dann immer weg. Und an eine neue Dauerkarte zu kommen ist schwer bis unmöglich.
Hoffe das ist jetzt einigermassen verständlich…

P.S.
Was Du da bezüglich Betrug meinst ist mir nicht ganz klar. Denn Betrug meinerseits wäre es ja wohl nur dann, wenn ich die Karte auch tatsächlich verkauft hätte. Nur gehört dazu ja auch wohl das ich die Karte liefere und er sie mir bezahlt, was ja nun nicht geschehen ist, bisher jedenfalls.

#5

Hi!

Ich hätte da eine Zwischenfrage:

Sind diese Karten (auch Dauerkarten) nicht personalisiert, also auf den Namen von Person A ausgestellt?
Wird die Weitergabe von Karten von inzwischen mehreren Vereinen (auch ohne „Aufschläge“) geahndet?
Würde also Person B überhaupt mit der Karte von Person A ins Stadion kommen?

Soweit ich weiß, funktioniert eine Weitergabe nicht über Facebookgruppen, sondern nur über den Verein, und da auch nicht für eine „ganze“ Dauerkarte, sondern nur für eine handvoll Spiele …

Grüße,
Tomh

#6

Nein, die Karte ist nicht personalisiert und eine Weitergabe auch für die ganze Saison ist seitens des Vereins kein Problem. Der Verein bietet sogar ein Übergabeformular für eine Weitergabe an. Die aber nichts damit zu tun hat, dass derjenige, der die Karte übernimmt, damit auch ins Stadion kommt, sondern nur, um den Abgeber abzusichern, dass der Übernehmer beispielsweise die Karte nicht bei Ebay zu überhöhten Preisen anbietet und der Besitzer der KArte dann z.B. eine Vertragsstrafe vom Verein aufgebrummt bekommt.