Tiefbau wegen Erdreinigung!

Bei einem Kauf eines Grundstücks,wo nur Altbau vorhanden ist, dies aber früher eine Verzinkerei war, wurden jetzt mehrere große Becken die mit Öl befüllt waren entlerert.
Worauf muss man jetzt bei meinem Kauf des Grundstücks achten und wie hoch besteht die Gefahr das diese Chemischenstoffe in den Erdgrund versikert sind, da alle Balken und Stahlträger an der Decke verätzt sind… 
Welche Möglichkeiten gibt es dies chemisch zu reinigen und welche Kosten würden auf einen zukommen ?

MfG.

Hallo!

So ein Industrie-/Gewerbegelände mit sogar bekannten Altlasten kauft man nicht !

Nicht ohne vorherige gründlichste Bodenuntersuchung und der daraus folgenden Bewertung,was die Entsorgung (Bodenaustausch) und ggf. eine Reinigung des Grundwassers kosten wird.

Das Grundstück selbst wird ja spottbillig gewesen sein ? Es hatte dann auch keine Wert,weil man die Entsorgungskosten eingerechnet hat(nach Schätzung wohl).

Kosten hängen „nur“ von Art und Umfang der Bodenverunreinigung ab. Sind Schadstoffe sogar tiefer und bis ins Grundwasser vorgedrungen ist das sehr,sehr teuer.
Das dauert u.U. Jahre bis das alles entsorgt werden kann.
Da müssen Brunnen gebohrt werden und es wird aufwändig abgepumpt,aufgefangen/gefiltert und die Reststoffe teuer entsorgt.
Und man dann ein Gelände hat, das für neue Bebauung,womöglich sogar für Wohnzwecke geeignet ist(wenn der geänderte Bebauungsplan das nun hergibt).

MfG
duck313

Zunächst einmal zu dem Produktionsprozess einer Verzinkerei.
Angelieferte , zur Verzinkung, vorgesehene Metallteile muessen zuerst entrostet , manchmal sandgestrahlt , entfettet  sogar oft abgeäzt werden.
Daraus ergeben sich folgende umweltfeindliche Abfälle und Kontaminierungen.
@ 1 , , Entrostung bringen Eisenoxyde in die Umgebung und in den Boden, auch in Betoenböden.
@ 2 , Sandstrahlung verschmutzt nicht nur die Luft, es bilden sich Ablagerungen in Hohlräumen, Fächern, Simsen, auf allen waagrechten Teile einer Verzinkerei oder deren Lagerplätzen
@ 3 , Entfettung ist einer der Hauptbestabdteile der Vorbehandlung, es fallen demnach laugenhaltige Flüßigkeiten ab , die oft ueber die innerbetriebliche Abwassernetze in die komunen Abwasserkanäle oder sogar direkt in Bäche und Flüße entsorgt worden war. Hier einstehen , entstanden und sind nur schwer zu rehabilitieren , Schäden in Betonflächen, Kanalrohren, und im Boden , daurch sind sehr hohe Sanierungskosten und Folgekosten unabwendbar… Die auf diesen Abwasser schwimmenden Ölreste sollten über Ölabscheider  getrennt worden sein und scheinen nun in den Bottischen zu lagern. Diese Abfälle sind nur durch Spezialfirmen für Öltank(er)entleerungen unter sehr hohen Kosten zu entsorgen. (Altlasten)
@ 4, Beim Abätzen, von Sonderbeschichtungen , entfallen Säuren an , diese sollten auch erfasst worden sein, oder sind durch Bodenproben zu lokalisieren oder auszuschließen.

Das Ganze ist eine im Vorhinein sehr riskante , kostenintensive und eventuel sehr langwierige Prozedur. Wenn Bodenentgiftungen notewendig sind kann dies einige Jahre mit ständigem Spülen der Böden einhergehen.
Kurz,: Lasst die Finger weg. Das ist ein Fass ohne Boden.

Die Vorschreiber haben mit Ihren Bedenken schon recht, aber ohne örtliche Kenntnis und tatsächlichen Wissen ist hier eine Fernbeurteilung einfach nicht möglich.
In jedem Fall muss ein Bodengutachter Proben entnehmen und ebenso die kommunalen Behörden über Altlasten mit ins Boot genommen werden.
In jedem Fall sollte hier die Kostenfrage und Haftung zu Umweltschäden und/oder auch Bodenaustausch betrachtet werden.
Schalten Sie ein anerkanntes Ingenieurbüro für Umwelttechnik ein, welche damit Erfahrung hat, bzw. fordern Sie dieses vom Verkäufer und sprechen Sie mit dem Umweltamt auch darüber.
Die Bausubstanz erfordert ebenso eine baugutachterliche Betrachtung, inwieweit eine Entsorgung oder eben eine Sanierung anstünde.
Nutzen Sie die Möglichkeit in Handwerks- und Bauforen nachzufragen, wermöglicherweise in der Nähe wäre und welche Tipps gegeben werden könnten.
Dennoch,bleiben Sie immer skeptisch und auch mit dem Umweltamt im Kontakt.

Gruß aus München

Hallo Jasred, ich kann da nur warnen.

Ich habe mal beruflich ein Grundstück saniert was schadstofffrei übergeben werden musste. War sehr teuer.

Also, entweder schadstofffrei mit allen Zeugnissen (Z0-schadstofffrei) oder auf Kauf verzichten!

BG, Hans