Liebe/-r Experte/-in,
Meine Stute hat sich im Zaun verfangen. Dadurch wurde zwischen Sprunggelenk und Fesselgelenke die Vorderseite ihres rechten Hinterbeines bis auf die Knochen durchtrennt. Als wir sie fanden, war die Wunde bereits mehrere Stunden alt und der Tierarzt sagte, das wir in eine Klnik fahren sollten. Er sagte aber auch, das man diese Wunde selber über einen sehr langen Zeitraum von einem ca. halben Jahr selber versorgen könnte. Die beiden durchtrennten Strecksehnen würden später durch das Bindegewebe der Haut komplett ersetzt und die Wunde würde sich vom Rand her langsam wieder schließen. Eine tägliche Wundversorgung wäre dann aber notwendig.
Ich rief in der Klinik an und dort wurde mir am Telefon gesagt, das die OP zwischen 300 bis 400 € kosten würde. Also war das erschwinglich und wir fuhren in die Klinik. Dort sollte die Op bereits 800€ kosten. Eine OP in Vollnarkose auf dem OP Tisch 1500€ und mit Cast Verband 2500€. Das wäre dann die sicherste Methode. Ich müsste sie dann töten lassen, weil wir soviel Geld nicht aufbringen konnten. Ich rief wieder meinen Tierarzt an und der riet mir, nur eine normale OP machen zu lassen und den Rest später selber mit seiner Hilfe weiterzumachen.
Am nächsten Tag erfuhr ich das sie im stehen genäht und einen Cast angelegt hätten. Als wir nach 3 Tagen die Stute abholen wollten, hatten sie morgens einen neuen Cast angelegt und die Narbe neu genäht, da diese aufgegangen war. Wieder 3 Tage länger. Dann holten wir sie ab und am Abend war bereits über dem Rand des Gipses eine dicke Schwellung. Genau das sollte ich kontrollieren. Nach 3 Tagen sagte man mir dann endlich ich soll das Pferd ( welches inzwischen schon Fieber hatte) wieder bringen. Der Cast wurde entfernt und 2 Schienen angelegt. Alles nur um die Zehe zu fixieren, damit sie nicht überkötet. Nach weiteren 3 Tagen konnten wir sie endlich abholen. Sie trat zwar immer noch nicht auf, aber ich war froh endlich selber die Verbände zu machen. Jetzt nach weiteren 2 Wochen hat sie durch die Quetschungen unter dem Cast und den Schienen, welche mein Tierarzt sofort entfernte, fast das ganze Bein offen. Es ist eine fast einzige offene Wunde. 15 cm Durchmesser auf dem Fesselgelenk und jetzt seit 3 Tagen ist die Haut hinten unterhalb vom Sprunggelenk ca 10 cm im Surchmesser abgestorben.
Ich habe jetzt 3 Wunden zu versorgen. Die eigentliche Narbe ist wunderbar am heilen.
Mein Tierarzt sagt auch, das es eine Schande ist, was dieser Cast und die Schienen angerichtet haben. Er sagt ihre Chance das es nicht auf die Gelenke oder die hintere Beugesehne geht und sie getötet werden müsste, sind 50%.
Die Klinik hat ohne zu fragen den Cast einfach entschieden und mir sogar gesagt, das die Stute ohne Cast keine Chance gehabt hätte.
Inzwischen weiß ich aber durch viel Lesen von Berichten und von Pferdefreunden, das es ohne sehr wohl gegangen wäre.
Das Überköten hatte ich auch ohne Schiene sehr gut in den Griff bekommen, indem ich ihr die Zehe einfach nur an der vorderen Schiene festgeklebt hatte.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sie mir, da ich sie nicht kenne, unparteiisch Ihre Meinung schreiben. Ich möchte die Klinik verklagen. Wir haben dort 1700€ bezahlen müssen und mein Tierarzt ist jetzt auch viel teurer und auch die Medikationen, da ich ja ein ganzes Bein versorgen muss.
Ich bin ziemlich verzweifelt und fast pleite.
Sehr geehrte Frau Ahaus,
Sie haben sicherlich recht, dass ich als Aussenstehender unparteiisch wäre. Aber als Aussenstehnder kennt man auch immer nur eine Seite der Medaile. Daher kann ich mich zu Ihrem Fall nicht abschliessend äussern. Mir scheint es aber, dass Sie ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Hoftierarzt haben. Mit Ihm würde ich den Fall diskutieren und mir weitere Schritte überlegen.
mit besten Grüssen
Danke für die schnelle Antwort. Werde mit unserem Hoftierarzt sprechen.
Gruß Ahaus
Hallo, bin Kleintierpraktiker
Gruß