Tierarztproblem

Hallo,
bei unserem Hund wurde eine Urinprobe gemacht und vom Tierarzt ins Labor geschickt.
Eine Woche später kommt die Rechnung vom Labor. Eine weitere knappe Woche warte ich auf einen Anruf vom Tierarzt, damit mir dieser die Laborwerte mitteilt.
Heute, also etwa 14 Tage später gehe ich in die Praxis und der Arzt teilt mir mit, dass es wohl eine Blasenenzündung ist und unser Hund Antibiotika bekommen soll. Ich war sprachlos. Nach einigen Sekunden des Schweigens, fragte ich warum wir nicht angerufen wurden. Es handelt sich ja nicht um die Mitteilung irgendwelcher Werte, sondern um eine akute Enzündung, die behandelt werden muss. Die Antwort: „Ich rufe grundsätzlich nicht an, sondern die Patienten müssen sich selber nach den Ergebnissen erkundigen“. Das hat sie uns bei der Probenabgabe aber nicht gesagt und ich finde dieses Vorgehen sehr fragwürdig. Ich überlege den Tierarzt zu wechseln, möchte aber nicht ohne Worte verschwinden.
Ist dieses Vorgehen üblich? Wenn nicht, kann mir jemand mit einer handfesten Argumentation weiterhelfen?

Vielen Dank und viele Grüße

Hallo,

finde ich absolut nicht o.k. von Deinem Tierarzt.

Ich habe bei meinen Kaninchen mal den Kot untersuchen lassen und da war es selbstverständlich, daß meine Tierärztin mit das Ergebnis mitgeteilt hat, zumal es auch medikamentös behandelt werden mußte.

Ich würde auf jedenfall den Tierarzt wechseln. Ob Du dem TA noch Deine Meinung sagst, mußt Du selbst entscheiden. Wenn Du Dich dadurch besser fühlst, dann würde ich Deinem Unmut Luft machen.

Liebe Grüße

Sabine

Hallo,
danke für Deine schnelle Antwort. Mir geht es nicht darum, dass es MIR besser geht wenn ich das mitteile, sondern darum ihr mitzuteilen dass ich ihre Arbeitsweise für fahrlässig halte und eventuell auch anderen damit helfen kann.

Es wäre einfach interessant und hilfreich zu erfahren, wie die Arbeitsweise üblicherweise ist. Wenn mein Hausarzt bei mir durch Laborwerte etwas diagnostiziert, was akut behandlungsbedürftig ist, dann wird er mich umgehend anrufen. Wahrscheinlich zahlt es noch nicht einmal die Krankenkasse. Ein Tier ist halt doch nur eine „Sache“, oder?

Viele Grüße

Hallo, Chili!

Ich kenne es nur so, dass ich mich selber beim Tierarzt telefonisch oder auch persönlich melde, um Laborwerte zu erfahren (bisher 7 Tierärzte und 1 Tierklinik, die so verfahren). Ist übrigens bei meinen eigenen (Human-)Ärzten nicht anders, da habe ich auch noch nie einen Anruf aus der Praxis erhalten, sondern musste mich stets selber nach Blutergebnissen erkundigen. Ein gewisses Eigeninteresse wird wohl vorausgesetzt. Ich wäre viel zu hibbelig, als dass ich da auf einen Anruf vom Tierarzt warten wollen würde oder könnte.

Bei Probenentnahme wird normalerweise gesagt, wann ungefähr die Werte vorliegen und man sich danach erkundigen kann. Wenn der Tierarzt dann gerade verhindert ist, wird schon mal zurückgerufen, aber die erste Kontaktaufnahme geschieht i. d. R. durch den Tierbesitzer.

Für mich wäre die von Dir gemachte Erfahrung KEIN Grund, den Tierarzt zu wechseln, da gibt es nun wirklich schlimmere Verfehlungen.

Gruß

Jacqueline

Hi Chili,

ich bin immer von einer ganz entgegengesetzten Prämisse als du ausgegangen bei Laborergebnissen, deshalb denk bitte nicht, ich halte dein Verhalten irgendwie für gröblichst fahrlässig oder so, denn das trifft nicht zu.

Man teilt mir eigentlich immer mit, ab wann ungefähr mit dem Ergebnis zu rechnen ist. Und ich mache mir eigentlich erst gar keine Gedanken, ob und wann ich informiert werde, da für mich (wie gesagt, scheint ja bei dir anders anzukommen) implizit klar ist, dass ich ab diesem Zeitpunkt anfangen darf zu nerven.

Beste Grüße

Annie

Hallo,

nicht mal meine eigene Hausärztin ruft mich bei sowas von alleine an. Ich frage, wann die Ergebnisse da sind, und dann melde ich mich bei ihr. Was anderes käme mir gar nicht in den Sinn.

Gruß,
Max

hi

Eine Woche später kommt die Rechnung vom Labor. Eine weitere
knappe Woche warte ich auf einen Anruf vom Tierarzt, damit mir
dieser die Laborwerte mitteilt.

Also auf die Idee, daß mich der Arzt (egal ob Hausarzt oder Tierarzt) anruft, wenn die Laborbefunde da sind, wäre ich nie gekommen. Ausnahmr: man weist mich darauf hin, daß ich verständigt werde, wenn die Ergebnisse da sind.

Ist dieses Vorgehen üblich? Wenn nicht, kann mir jemand mit
einer handfesten Argumentation weiterhelfen?

Ich frage mich, warum Du nach Erhalt der Rechnung noch eine Woche gewartet hast, bevor Du beim Tierarzt nachgefragt hast.
Selbst wenn es in der Praxis üblich ist, daß der Arzt die Patienten (bzw. deren Herrchen) verständigt, kann mal was vergessen werden.

Gruß
Edith

Es wäre einfach interessant und hilfreich zu erfahren, wie die
Arbeitsweise üblicherweise ist. Wenn mein Hausarzt bei mir
durch Laborwerte etwas diagnostiziert, was akut
behandlungsbedürftig ist, dann wird er mich umgehend anrufen.

Hi,

üblich ist, daß man beim TA anruft und sich nach den Ergebnissen erkundigt.

Würde man bei jedem Patienten anrufen müssen, um die Ergebnisse mitzuteilen, müßte man eine Arzthelferin abstellen, die den halben Tag nichts anderes macht, als Patienten hinterherzutelefonieren. Das würde den Praxisalltag stören. Mal ist besetzt, dann ist wieder niemand erreichbar etc., wieder andere hören sich die Ergebnisse an und erscheinen dann trotzdem nicht mehr in der Praxis.

Wahrscheinlich zahlt es noch nicht einmal die Krankenkasse.
Ein Tier ist halt doch nur eine „Sache“, oder?

Das hat damit nichts zu tun. Selbst bei mir als Mensch ist es so, daß meine behandelnden Ärzte mir mitteilen, wann die Ergebnisse da sind und wann ich anrufen kann um sie abzufragen.

Gruß
Tina

3 Like

Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Ich kann das gut nachvollziehen, wenn das so praktiziert wird.

Ich wollte nur noch etwas zu den Hintergründen meines Ärgers schreiben:
Vor fünf Jahren wurde ihr von einer Aushilfe ein falscher Chip eingepflanzt, wodurch wir bei der Einreise in ins Ausland erhebliche Probleme bekamen. Unser Hund nimmt seit Jahren Tabletten und vor einigen Monaten hat (ebenfalls eine Aushilfe) die falschen Tableten mitgegeben. Der Blister hatte das gleiche Format wie die Tabletten, die sie immer bekommt, aber es war ein anderes Präparat. Das habe ich erst beim letzten Blister durch Zufall gesehen. Ich habe mich nur gewundert, warum es ihr so schlecht ging.
Das mit den Laborwerten: ich kenne es beim Hausarzt so: wenn Tests gemacht werden, dann wird gleich auch ein weiterer Termin vereinbart, um die Ergebnisse zu besprechen. Hätte der Tierarzt nicht sagen müssen, dass wir uns melden sollen?
Sie läuft jetzt seit zwei Wochen (wahrscheinlich schon länger) mit einer Entzündung herum. Morgen fahren wir in den Urlaub.

Sieht ein Arzt durch den Laborbericht eine Krankheit und der Patient ruft nicht an - ist er nicht dazu (moralisch/ethisch) verpflichtet selber zum Hörer zu greifen?

Wir sind seit 11 Jahren bei diesem Tierarzt - ich finde das Verhalten hat nichts mit ärztlicher Fürsorge zu tun.

Viele Grüße

Hi

ich bleib jetzt mal bei dem was ist und nicht was vor längerer Zeit war:

Das mit den Laborwerten: ich kenne es beim Hausarzt so: wenn
Tests gemacht werden, dann wird gleich auch ein weiterer
Termin vereinbart, um die Ergebnisse zu besprechen.

Das ist bei Deinem Hausarzt so, bei meinem nicht. Dort heißt es die Befunde müssten bis Termin X vorliegen und man wird gebeten um diesen Zeitpunkt anzurufen.

Hätte der
Tierarzt nicht sagen müssen, dass wir uns melden sollen?

Nicht zwingend. Es gibt die Tierärzt die das machen, andere gehen davon aus, daß man sich meldet. Manchmal wird es schlicht und einfach auch vergessen. Auch TA und ihre Mitarbeiter sind nur Menschen.

Sieht ein Arzt durch den Laborbericht eine Krankheit und der
Patient ruft nicht an - ist er nicht dazu (moralisch/ethisch)
verpflichtet selber zum Hörer zu greifen?

Das ganze könnte man jetzt auch umdrehen, der Urintest wurde ja vermutlich nicht einfach so gemacht, ist es ein Tierbesitzer nicht (moralisch/ethisch) dazu verpflichtet, sich nach den Testergebnissen seines Vierbeiners zu erkundigen? Gerade dann auch, wenn er aus der TA-Praxis nichts mehr hört? Es könnte doch wirklich so sein, daß schlicht und einfach die Helferin vergessen hat einen zu informieren? Vielleicht war grad ein Notfall o. ä.?

Wir sind seit 11 Jahren bei diesem Tierarzt - ich finde das
Verhalten hat nichts mit ärztlicher Fürsorge zu tun.

Ich mußte 4 x bei meinem PferdeTA anrufen, bis ich ihn endlich an der Strippe hatte um nach den Blutwerten meines Pferdeopis zu fragen.

Sowohl bei meinem KatzenTA, mit dem ich befreundet bin, als auch bei meinem PferdeTA ist es üblich, daß man sich nach den Werten des geliebten Vierbeiners erkundigt. Ich kann da jetzt keine mangelnde ärztliche Fürsorge erkundigen.

Wenn Du Dich bei Deinem TA nicht gut aufgehoben fühlst wechsle ihn. Gehe aber nicht davon aus, daß Du bei einem anderen TA angerufen wirst, daß dürfte die Ausnahme sein.

Gruß
Tina

Hi

. Hätte der
Tierarzt nicht sagen müssen, dass wir uns melden sollen?

Wie Du aus den bisherigen Antworten ersehen konntes, hätte der Tierarzt das nicht sagen müssen.

Sie läuft jetzt seit zwei Wochen (wahrscheinlich schon länger)
mit einer Entzündung herum.

Dann stelle ich Dir noch mal die Frage, warum Du nach Erhalt der Rechnung nochmal eine Woche gewartet hast, bist Du zum Telefonhörer greifst.

Wir sind seit 11 Jahren bei diesem Tierarzt - ich finde das
Verhalten hat nichts mit ärztlicher Fürsorge zu tun.

Wenn Du mit dem Tierarzt nicht zufrieden bist - und das scheinst Du nicht wirklich zu sein, wenn ich Dein Posting so lese - dann wechsle ihn.
Aber mach ihn nicht dafür verantwortlich, daß Du selber so lange gewartet hast, um zum Hörer zu greifen um mal nachzufragen, was denn nu mit Deinem Hund los ist.

Gruß
Edith

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Hi,

Ist dieses Vorgehen üblich? Wenn nicht, kann mir jemand mit
einer handfesten Argumentation weiterhelfen?

entgegen den meisten anderen Antworten kenne ich es tatsächlich nur so, dass man informiert wird. Meist werden zwar die Werte nicht durchgegeben, aber ich bekomme in der Regel eine telefonische Info „die Werte sind da, alles ok / kommen Sie dann und dann her um alles zu besprechen“. Das machen auch meine meisten Ärzte so oder ich bekomme beim letzten Termin eine Information, wann ich mich melden kann („rufen Sie bitte dann und dann an, dann haben wir die Ergebniss“).

Die Krönung ist eine Ärztin, die mich auch am Wochenende oder spät abends anruft, nur um mir eben irgendwelche Ergebnisse mitzuteilen. DAS ist dann aber schon Luxus. :smile:

Gruß
Cess

Hallo,

wenn Du mit dem Tierarzt nicht zufrieden bist, wenn Du ein anderes Verhalten erwartest, eine anderen Service - dann such Dir doch einfach einen anderen. Ich verstehe bloß nicht, warum es dazu notwendig ist, das Verhalten des alten Tierarzres in Kategorien wie „moralisch und ethisch verwerflich“ zu bewerten. Ich meine, diese Meinung kannst Du natürlich gerne für dich selbst pflegen, dazu brauchst Du keine Zustimmung der breiten Basis hier.

Ich bin ein großer Freund der Eigenverantwortung - wenn ein Patient sich für die Ergebnisse offensichtlich nicht so sehr interessiert, als daß er anrufen würde, arum sollte der Hausarzt ethisch/moralisch verpflichtet zu sein, ihm die Ergebnisse aufzudrängen?

Gruß,
Max

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Hallo,
vielen Dank für die Antworten.
Ich kann das gut nachvollziehen, wenn das so praktiziert wird.

Ich wollte nur noch etwas zu den Hintergründen meines Ärgers
schreiben:
Vor fünf Jahren wurde ihr von einer Aushilfe ein falscher Chip
eingepflanzt, wodurch wir bei der Einreise in ins Ausland
erhebliche Probleme bekamen. Unser Hund nimmt seit Jahren
Tabletten und vor einigen Monaten hat (ebenfalls eine
Aushilfe) die falschen Tableten mitgegeben. Der Blister hatte
das gleiche Format wie die Tabletten, die sie immer bekommt,
aber es war ein anderes Präparat. Das habe ich erst beim
letzten Blister durch Zufall gesehen. Ich habe mich nur
gewundert, warum es ihr so schlecht ging.
Das mit den Laborwerten: ich kenne es beim Hausarzt so: wenn
Tests gemacht werden, dann wird gleich auch ein weiterer
Termin vereinbart, um die Ergebnisse zu besprechen. Hätte der
Tierarzt nicht sagen müssen, dass wir uns melden sollen?
Sie läuft jetzt seit zwei Wochen (wahrscheinlich schon länger)
mit einer Entzündung herum. Morgen fahren wir in den Urlaub.

Sieht ein Arzt durch den Laborbericht eine Krankheit und der
Patient ruft nicht an - ist er nicht dazu (moralisch/ethisch)
verpflichtet selber zum Hörer zu greifen?

Wir sind seit 11 Jahren bei diesem Tierarzt - ich finde das
Verhalten hat nichts mit ärztlicher Fürsorge zu tun.

Hi, wenn das derselbe TA war, verstehe ich nicht, warum Du den nicht längst, beim 1. Vorfall, gewechselt hast.
MfG ramses90

Viele Grüße

1 Like

Hallo Max,
ich habe es nun verstanden, dass man als Patient in der Pflicht ist sich zu informieren. Eigenverantwortung und das alles ist völlig ok und nachvollziehbar.

Es ist nur so, dass mir der Test überflüssig erschien. Es war nicht meine Idee ihn machen zu lassen, sondern die des Arztes. Der Hund leidet seit Jahren unter der gleichen Sache (Inkontinenz, vermutlich durch die Kastration und jetzt kommt noch das Alter hinzu). Ich habe diesen Test nicht für so wichtig gehalten und habe auch nicht vermutet, dass er auf etwas ausschlägt. Deshalb brannte ich auch nicht so auf das Egebnis.

Ausschlaggebend ist doch, dass nicht gesagt wurde, dass wir anrufen sollen. Dem TA lag seit Wochen ein Befund vor, der eine Behandlung erforderte und die Halter (keine anonymen Erstkunden) melden sich nicht - da würde ich als TA den Kunden informieren.

Viele Grüße

Hi

Das ist wohl von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Kenn beide Seiten… auch von gleichen TA :wink:

Deine Situation mal nüchtern betrachtet:
Der TA ging davon aus das du anrufst. Du gingst davon aus der das TA anruft.
Weder hat der TA dir gesagt wie verfahren wird noch hast du dich bei ihm erkundigt wer wen informiert.

Patt ^^

MfG
Lilly