Hallo Michael,
Rein hierarchisch kommt unter der Klasse die Ordnung, also
wären die Vögel eine Ordnung. Nun können aber in einer Ordnung
nicht andere Ordnungen gehören, so dass man sich mit
Hilfsbegriffen wie „Unterklasse“ oder „Überordnung“ behelfen
muss.
Diese Hilfsbegriffe sind aber genauso legitim wie die anderen Kategorien.
Die Einteilung in Reich-Abteilung-Stamm-Klasse-Ordnung-Familie-Gattung stammt noch aus einer Zeit, als die Systematik noch klarer erschien. Niemand konnte die Entwicklung damals schon vorausahnen. Außerdem wurden von Haus aus für Fälle, in denen diese Kategorien nicht ausreichend sind, Über-, Unter- und Zwischengruppen eingeführt.
Wie gesagt, war damals noch nicht absehbar, daß das System sich so stark unsymmetrisch entwickeln konnte.
Ich finde daher, dass es logischer wäre, die Vögel als Ordnung
zu bezeichnen und die Pinguine als Familie.
Das ist Ansichtssache.
Letztenendes dient die Kategorisierung nur dazu, die stammesgeschichtliche Verwandtschaft der Gruppen übersichtlicher zu machen. Das ist äquivalent zu dem Bestreben, die Übersicht in „moderne“ Kladen zu pressen (Kladistik). Auf welcher Rangstufe die Taxa dabei kursieren, ist eigentlich egal, solange die relative Stellung zueinander gleich bleibt.
Die Vögel einfach als Ordnung zu nehmen, ist nicht möglich, da ja die zugehörige Ordnung die Echsenbecken-Dinosaurier sind (Saurischia). Da muß also noch daran etwas geschraubt werden.
Wenn man das macht, dann darf man die Pinguine nicht mit der
Ordnung der Landraubtieren vergleichen (was Du getan hast),
sondern mit der Familie der Ursidae, der (Groß-)bären. Und
jetzt kommt’s: Die Ursidae sind tatsächlich für die
Holarktische Region endemisch. (Die Ausnahme bildet der
Brillenbär, aber der passt sowieso in kein Schema).
siehe oben
schöne Grüße
Peter