Hallo,
an Ihrer Stelle würde ich folgende Überlegung anstellen:
Bitte nicht falsch verstehen, aber mit 70 Jahren hat man definitiv die meiste Zeit seines Lebens hinter sich. Was wollen Sie dann mit einer irgendwann schuldenfreien Immobilie? Ich sehe da viele Möglichkeiten, möchte aber nur die näher erläutern, die ich an Ihrer Stelle auf jeden Fall machen würde.
Sie zahlen bereits seit 1994, also seit 18 Jahren Ihre Wohnung ab mit einem Bausparvertrag, den sie seit 1978 besparen.
Schwer zu beurteilen, wie sich die Immobilienpreise in Ihrer Stadt entwickelt haben, da ich die Stadt nicht kenne/nicht genannt wurde, aber allein durch Inflation sollte sich der Wert Ihrer Immobilie vervielfacht haben. Daher würde ich Ihnen dringend dazu raten, die Immobilie zu verkaufen und dann ggf. ein Niessbrauchrecht zu vereinbaren. Dieses Recht billigt Ihnen Wohnrecht auf Lebenszeit zu, wird allerdings auch den Kaufpreis ein wenig mindern. Es wird aber ganz sicher, ohne dass ich die weiteren Umstände kenne, mehr Geld übrig bleiben, als Sie damals gezahlt haben. Vermutlich sogar, wenn Vorfälligkeitszinsen anfallen. Und die sind Verhandlungssache mit der Bank. In Ihrer Situation kann es gut sein und ist auch schon oft vorgekommen, dass die Banken Ihnen da entgegenkommen. Eingeweiht in Ihre finanziellen Probleme sind sie ja so oder so und da arbeiten auch nur Menschen, die ihre Lage nicht ausnutzen wollen.
Um sicher zu sein was wirklich übrig bleibt nach einem Verkauf, ziehen Sie einen Berater Ihres Vertrauens hinzu, der kann Ihnen das auf Heller und Pfennig ausrechnen.
Daher mein Rat: Verkaufen sie Ihre Immobilie und geniessen Sie die gemeinsamen Jahre, die Sie noch haben so gut es irgend geht. Vergessen Sie die Feilscherei um die Grundsicherung, das haben sie nicht nötig und auch nicht verdient.
Und falls Sie Erben haben: Jeder muss für sich selbst sorgen. Sie haben lange genug gearbeitet, versuchen Sie Ihren Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten. Wichtig sind Sie und nur Sie! Dazu gehört leider im erheblichen Maße Geld. Und das haben Sie, wenn Sie Ihre Immobilie verkauft haben. Einfach mal durchkalkulieren, bei 18 Jahren zwischen Kauf und Verkauf sollte da ein beträchtlicher Geldbetrag übrig bleiben, vor allem da sie ja auch 18 Jahre getilgt haben! 320 Euro/Monat deuten auch darauf hin, dass nicht mehr so hohe Schulden getilgt werden müssen, sprich, auch die Vorfälligkeitszinsen werden niedrig und verschmerzbar sein, selbst wenn die Bank Ihne nicht entgegenkommen möchte oder kann.
Vermutlich ist das übrigens auch der Grund der Weigerung des Amtes, Gelder zu übernehmen. Eigentlich haben Sie vermutlich genügend Vermögen. Ich empfehle aber, sich darüber nicht zu ärgern was das Amt sagt, sondern darüber nachzudenken, ob mein Vorschlag nicht doch eine deutliche Entspannung in Ihren Alltag bringt.
Ein positiver Nebeneffekt: Wenn was in der Wohnung kaputt geht, müssen Sie sich um nichts kümmern, ein Anruf beim Vermieter oder Hausverwaltung und ein Schaden wird schnell repariert. Als Eigentümer haben Sie die Kosten, als Mieter sind die Kosten bei den meisten Reparaturen beim Vermieter.
Könnte da noch ewig mehr zu schreiben und so ein Beitrag ersetzt natürlich keine Beratung, aber denken Sie mal drüber nach. Die Vorteile für Sie überwiegen bei einem Verkauf bei weitem!
Freundliche Grüße von der Elbe in den Pott