Hallo,
ich habe einen alten Wohnwagen (Bj. 75), der die letzten 2 Jahre leider ständig draußen stehen musste.
Wie ich im Herbst entdeckt habe, ist die Beschichtung des Daches recht stark angegriffen (seitdem ist er mit Plane abgedeckt, damit nicht durch Regen und Frost noch weitere Schäden entstehen).
Und zwar hat die oberste Beschichtung (Schutzlack??) lauter Haarrisse bekommen und an einigen Stellen ist diese Beschichtung mit dem darunter liegenden Material aufgebröselt.
Nun bin ich absolut kein Handwerker (Frau und zwei linke Hände
, aber ich stelle mir vor, dass ich die beschädigten Stellen abschmirgele (mit Schmirgelpapier?) und dann einen Schutzlack darüber gebe, der die abgeschmirgelten und die noch heilen Stellen verbindet, so dass keine Feuchtigkeit unter den Lack (oder was immer das für ein Material ist) gelangen kann.
Nun meine Fragen:
- ist das Vorgehen so richtig? (Werkstatt kommt nicht in Frage – zu teuer. Muss selber ran
- muss ich beim Lack/der Farbe auf irgendwas achten? Ich glaube, an Wohnwagen dürfen doch nur besondere Mittel dran, damit das Untermaterial nicht angegriffen wird (Lösungsmittelfrei oder so…?) Oder kann ich jede Art von Wetter- und Frostbeständigem Klarlack nehmen??
Ich danke sehr für Antworten.
Brigitte
Zuerst müsste man mal wissen, was für ein Wohnwagen das ist bzw. den Dachaufbau des Wohnwagens klären. Bei den meisten Wohnwagen ist die oberste Schicht (OK, die zweitoberste unter dem Lack) Blech. Wenn das Kunststoff sein sollte, z.B. weil der WoWa ein Hubdach hat (Eriba Troll oder so), müsste man klären, welche Art von Kunststoff das ist (GFK? Polyäthylen?) Bei 30 Jahre altem verwitterten GFK, bei dem vielleicht schon Osmose eingetreten ist, sehe ich aber kaum Chancen, das dicht zu bekommen (zumal ja auch die Dichtmasse an den Luken usw. ausgewittert sein dürfte und erneuert werden müsste). Vielleicht ist eine dauerhafte Plane oder ein Überdach noch das praktikabelste. (Ich nehme an, der Wohnwagen ist stationär…)
Gruß aus dem Norden
Reinhard
Erstmal Danke für deine Antwort.
Der Wo.-wa. ist ein Dethleffs, Fz.Typ 450 und Bj. 75. Im
Campinggeschäft (die mir aber reparaturmässig nicht weiterhelfen
konnten) wurde vermutet, das Dach besteht aus GFK (ohne ihn gesehen
zu haben). In meinen Unterlagen steht, es sei ein
kunstharzbeschichtetes Aluminiumblech (Keine Ahnung, ob das das
gleiche ist…)
Bis jetzt ist der Wowa. dicht. Und ich glaube nicht, dass Osmose
eingetreten ist (soweit mein unfachliches Auge das beurteilen kann).
Stationär steht er nur, wenn er auf meiner Auffahrt steht (leider
ohne Ueberdachmöglichkeit) und auf eine Fahrt wartet.
Besteht nicht die Möglichkeit, dass ich die porösen Stellen
anschleife und dann irgendeinen wasserabweisenden Lack/Harz/
Flüssigkunststoff draufstreiche und die zugegebenermassen
angewitterten Dichtmassen an Luke etc. abknibbele und mit Silikon neu
setze?
Oder muss ich mir um Dichtigkeit keine Sorgen machen, da drunter Alu
ist und diese Kunstharzbeschichtung nix mit Wasserdurchlässigkeit zu
tun hat???
Wäre dir sehr dankbar, wenn du mir nochmals antworten kannst.
Danke, Brigitte
GFK ist glasfaserverstärkter Kunststoff (http://de.wikipedia.org/wiki/Glasfaserverst%C3%A4rkt…) - verwendet man eigentlich nur, wenn man spezielle Formen erzielen will (also typischerweise: keine glatte Fläche) - kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es das ist, das wäre für ein WoWa-Dach viel zu schwer und auch schlecht isoliert. Beschichtetes Alublech hört sich weitaus plausibler an. Da besteht dann aber eigentlich gar kein Handlungsbedarf, die Risse sind rein optisch in der Oberfläche, das Alu ist dicht und wird sicher noch weitere 30 Jahre dicht bleiben.
Schleife doch einfach mal eine kleine Stelle an - so nach 1 bis 2 mm sollte das Alu kommen…
Ansonsten: Ich würde - wenn es dir denn auf die Optik ankommt - das Dach flächig plan schleifen (mit der Schleifmaschine - wenn du keine hast: eine kaufen, am besten einen Exzenterschleifer: http://www.gartenwelt.de/service/heimwerker-lexikon/…), die Risse - wenn sie dann noch sichtbar sind - spachteln.
Und dann mit Zweikomponenten-Bootslack (http://www.yachtshop24.com/shop.php?mode=show_group&…) streichen.
Ist eigentlich auch für Ungeübte nicht so schlimm…
Gruß
Reinhard
Hallo,
ich ergänze Reinhard. Bin selber Wohnwagenbesitzer. Das Dach und die Seitenverkleidung sind auf jeden Fall Aluminiumblech. die Angabe des Herstellers ist lediglich werbewirksam. s. dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstharzlack. diese Beschichtung ist oder war natürlich Tag und Nacht, Sommer und Winter dem Wetter ausgesetzt und leidet deshalb. Undicht ist das Dach deshalb nicht, kann auch auch keine weitere Schäden nach sich ziehen - außer daß der Lack weiter verwittert. Ist eine reine optische Angelegenheit. Undichtigkeiten können an den Ecken, Fenstern, Dachentlüftungen entstehen. Weil die dort verwendete Dichtmasse spröde werden kann. Kontrollier bitte den Innenraum an den o.a. Stellen. Wenn Wasser über längere Zeit eindringt, ergeben sich an diesen Stellen dunkle Flecken an der Innenseite (innen bestehen Decken und Wände aus Sperrholz). Wenn keine Flecken vorhanden sind (auch in die Schränke hineinschauen), ist die Kiste dicht.
Solltest die Dichtungsarbeiten vornehmen müssen, dann bitte kein Silikon oder Acryl verwenden - ist ungeeignet. Nur das beim Wohnwagenhändler angebotene Dichtungsmaterial (Name fällt mir im Moment nicht ein)
Gruß
Otto
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Vielen Dank!
Vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mich äußerst beruhigt!! Und eure Tipps bzgl. Reparatur waren ebenfalls hilfreich - nun weiß ich, wonach ich im Geschäft fragen kann. Und zutrauen tu ich´s mir auch. Hört sich ja nicht sooo wild an. Also nochmals herzlichen Dank !!!
Eine erleichterte Brigitte