Wie es für Bibeln – Grundtexte wie auch Übersetzungen – unbekannter Herkunft die Möglichkeit gibt, mit wenigen Blicken zu erkennen, wessen Geistes Kind sie wären, gibt es auch für Korantexte bestimmte Stellen, die Auskunft über Herkunft, Qualität und insbesondere den Wert eines jeweiligen Exemplars geben können.
Die Abschreiber, Setzer & Drucker und Internet-Autoren waren/sind i.d.R. keine Gelehrten oder Wissenschaftler, denen es sich schon bei einem kleinen Vokal-Strichlein an einer nach der Grammatik falschen Stelle (← nicht selten!) der Magen umdreht.
Beispiel für eine regelwidrige Vokalsetzung in arabischen Hafs-Koranen: Das „Kleine Alif“, als Zeichen für den langen Vokal „ā“, erfunden im 2. Jh. bzw. 8. Jh. aber erst ab dem 4. Jh. bzw. 10. Jh. auch in die Korane eingeführt (HTML-Code = ٰ) → ٰ
Richtig: ﺍ ﻟ ﺘ ﻮ ﺭ ﯨ ٰ ﺔ → ﺍﻟﺘﻮﺭﯨٰﺔ
Falsch: ﺍ ﻟ ﺘ ﻮ ﺭ ٰ ﯨ ﺔ → ﺍﻟﺘﻮﺭٰﯨﺔ
↓ Moderner Hafs-Koran (Ägypten) mit korrekter Zeichensetzung: ﺍﻟﺘﻮﺭﯨٰﺔ
↑ Sure 3,3 [Zeile 5 v.u.]
↓ Moderner Hafs-Koran (Pakistan) mit mangelhafter Zeichensetzung: ﺍﻟﺘﻮﺭٰﯨﺔ
↑ Sure 3,3 [Zeile 3 v.o.]