Tipps für feuchten Keller im gemieteten Altbau?

Hallo!

Ich wohne seit nun gut einem Jahr in einem… sagen wir mal über dem Keller nach oben sanierten Altbau. Nur eben der Keller ist ein „Loch“. Und zwar ein ziemlich feuchtes. Es läuft zwar kein Wasser aus den Wänden, aber dafür spürt und riecht man die Feuchtigkeit. Und spätestens gemerkt habe ich es jetzt, wo ich eine Matratze, die ich da unten (eingepackt in Folie) zwischen gelagert habe, wegschmeißen musste - Schimmel.

Das dies keine Grund für eine Mietminderung ist, ist mir nach Internetrecherche klar. Doch was darf ich denn nun überhaupt und wie da unten aufbewahren? Polstermöbel nicht, das ist mir jetzt auch klar. Aber Holzmöbel? Und Pappkartons? Ich will den Platz da unten nicht ungenutzt lassen und ich hab auch so schon eine kleine Wohnung. Soll ich jetzt alles auf Holzleisten stellen? Gibt es sonstige Tipps?

Kurze Beschreibung des Kellers: Backsteinwände und aus den Fugen bröselt es ganz viel weißes Zeug. Ist das neben dem Mörtel vielleicht auch Salz? Und der Boden besteht wohl anscheinend noch aus einem Kohlebrösel, bzw. Mörtelzeug, was ebenfalls bröselt. Ich will und kann den Keller nicht ausbauen, weil er ja nichtmal mein eigener ist, ABER soll ich das weiße Zeug nun entfernen und lohnt sich eine grobe Reinigung des Bodens überhaupt? Nicht dass es nach zwei Monaten wieder so aussieht.

Vielen Dank schon einmal für eure Tipps!

Liebe Grüße,

Alex

Hallo !

Das „weiße Zeugs“ ist sicher Salpeter(salz). Es zerstört langfristig das Mauerwerk ist aber nicht giftig(man isst es ja wohl nicht!).
Kann man mechanisch abfegen und entsorgen.
Kommt allerdings immer wider neu.

Lagergut nicht direkt auf den Boden stellen ist schon richtig,Paletten oder Latten unterlegen( 5-10 cm Abstand).

Man kann aber in so feuchtem Keller nicht viel Lagergut schadlos unterstellen,das meiste wird leiden.
Evtl. Luftdichte Folienbeutel mit den bekannten Tütchen mit Salz zum Binden der Luftfeuchte.

MfG
duck313

Hallo!

Es läuft zwar kein Wasser aus den Wänden, aber dafür spürt und
riecht man die Feuchtigkeit.

Der Keller wird, wie weithin üblich, thermisch nicht gedämmt sein und über keine Lüftungsanlage verfügen. Wenn ein Keller uneingeschränkt nutzbar sein soll, muss das Haus in sandig-trockenem Boden stehen oder der Keller muss speziell dafür gebaut und mit technischen Belüftungseinrichtungen versehen sein. Als Mieter kannst Du aber an den baulichen Gegebenheiten nichts ändern. Mit einfachen Maßnahmen kannst Du trotzdem mit einigen Einschränkungen für einen nutzbaren Kellerraum sorgen.

Lüftung: Während der gesamten warmen Jahreszeit vom späten Frühjahr bis zum Herbstbeginn müssen Fenster und Türen tagsüber geschlossen sein. Nur über Nacht ein Fenster öffnen. Wenn Du das konsequent machst (also genau umgekehrt wie möglicherweise gewohnt), wird der Keller binnen kurzer Zeit (wenige Tage) spürbar trockener werden. Das lässt sich physikalisch begründen, aber das lass ich jetzt der Kürze halber.

Nutzungsverhalten: Der Keller darf nicht vollgestopft werden. Überall muss Luft heran kommen. Als Regale eignen sich am besten offene, verzinkte Stahlregale. Polstermöbel, Stoffe, Kartonagen, Bücher nehmen viel Feuchtigkeit auf und gehören nicht in den Keller, jedenfalls nicht in Deinen Keller. Auch Mobiliar aus Spanplatten oder furnierten Hölzern wird Schaden nehmen.

Theoretisch reicht die beschriebene Lüftung, um aus einem feuchten, muffig riechenden Schimmelkeller einen trockenen Raum mit angenehmem Klima zu machen, der sich bestens nutzen lässt. Die Praxis stößt aber durch uralte Gepflogenheiten an Grenzen. So waren (und sind oft bis heute) Konstruktionen für Fenster und Türen üblich, die nur robust und billig sein sollten. Luftdicht schließend, um kontrolliert lüften zu können, kam in den Überlegungen für Kellerräume gar nicht vor. Eine Verbesserung wird sich durch konsequente Anwendung der beschriebenen Lüftungsmethode in jedem Fall einstellen. Wie gut das Ergebnis sein wird, lässt sich aus der Ferne nicht sagen, weil es in der Hauptsache davon abhängig ist, wieviel Luft Fenster und Türen durchlassen, wärend sie eigentlich geschlossen sein sollten.

Lüfte in der beschriebenen Weise, sorge für eine möglichst luftige Einrichtung des Keller und danach wirst Du sehen, welche Nutzungen möglich sind.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Lüftung: Während der gesamten warmen Jahreszeit vom späten
Frühjahr bis zum Herbstbeginn müssen Fenster und Türen
tagsüber geschlossen sein. Nur über Nacht ein Fenster öffnen.
Wenn Du das konsequent machst (also genau umgekehrt wie
möglicherweise gewohnt), wird der Keller binnen kurzer Zeit
(wenige Tage) spürbar trockener werden. Das lässt sich
physikalisch begründen, aber das lass ich jetzt der Kürze
halber.

ich lese interessiert mit und frage dich, wie in der kalten Jahreszeit gelüftet werden muss. Läßt man dann die Fenster zu? Kommt die Feuchtigkeit dann nicht wieder?

Grüße
Barbara

Hallo Barbara!

ich lese interessiert mit und frage dich, wie in der kalten
Jahreszeit gelüftet werden muss. Läßt man dann die Fenster zu?
Kommt die Feuchtigkeit dann nicht wieder?

Während der kalten Jahreszeit ist das Lüften des Kellers unkritisch, weil die beim Lüften in den Keller gelangende Lüft kühler als Wandoberflächen und Fußboden ist. Dann erwärmt sich die kühle Luft an den wärmeren Gebäudeteilen und kann damit weitere Feuchtigkeit aufnehmen. Hintergrund ist die temperaturabhängige Fähigkeit der Luft, Wasser aufzunehmen. Deshalb tritt Kondenswasser im Keller nur während der warmen Jahreszeit auf. Dann gerät nämlich warme Luft an kühlere Gebäudeteile, kühlt sich dabei ab, der Taupunkt wird erreicht und Wasser schlägt sich nieder.

Das alles gilt nur für unbeheizte Keller und für außen nicht thermisch isolierte Kellerwände. Dabei nehmen die unterhalb der Eroberfläche liegenden erdberührenden Bauwerksteile die Temperatur des umgebenden Erdreichs an.

Gruß
Wolfgang

Hallo Barbara,

da hat Wolfgang total recht.
Unser Sohn wohnt im Keller. Probleme mit der Raumfeuchtigkeit treten ausschliesslich im Sommer auf. Dagegen haben wir uns ein Gerät zum „Raumentfeuchten“ gekauft. Klappt super, weil der Keller ansonsten trocken ist.Jetzt, wo man ja leider schon die Heizung anstellen kann, ist das mit der hohen Raumfeuchtigkeit vorbei.

LG
Harleybiene

Hallo Biene,

falls es so geklungen haben sollte: ich habe nicht an den Lüftungsvorschriften für den Sommer gezweifelt!! War mir neu, aber ich hatte bisher auch noch nicht dieses Problem. Ich speichere das ab für die Zukunft, falls ich mal mit feuchten Kellerräumen geplagt sein werde.

Und mein „Problem“ mit der Winterlüftung ist ja nun auch geklärt.

Danke, wieder was gelernt.

Schönes Wochenende
Barbara