Tipps zu Mittelaltermarkt als Verkäufer

Hallo Leute,

ich weiß nicht genau ob mein Artikel in dieses Board passt - aber ich bin nach dem Motto „Outdoor“ gegangen, denn so ein Mittelaltermarkt findet ja nun mal draussen statt :smile:

Folgendes Problem:
Ich möchte gern auf einem solchen Mittelaltermarkt als Metzger einen Stand mit einem Spanferkel oder einem Lamm oder Ochsen am Spieß anbieten - Bratürste oder Steaks erscheinen mir nicht passend genug.
Welche Speisen könnte man noch anbieten - die vorallem authentisch wirken? Hab gelesen das Fleisch vorallem den Adligen vorenthalten war, wegen der Jadgrechte. Aber nur Gemüse ist ja auch nicht jedermanns Sache …

Woher bekomm ich die passende Kleidung zum mieten? Hab schon versch. Onlineshops durchforstet - aber das ist alles recht teuer.

Muss ich auf solchen Märkten auch in dieser „hochwohlgebohrenen Sprache“, die damals wohl alle sprachen, reden ("… was ist euer Begehren holde Maid …" o.ä.) - alle die ich bisher angesprochen habe, zu diesem speziellen Markt, meinten, das da alles so original wie möglcih sein müsste - Tonkrüge, Holzbesteck etc.
Muss das wirklich sein???

Mir fällt bestimmt noch was ein - das füge ich dann einfach hinzu…

Danke für eure Antworten,

Gruß,
Marcus

PS: Das Fest nennt sich Richard Löwenherz Fest, ist im Juli in Annweiler am Trifels - falls das wichtig sein sollte …

Mahlzeit Marcus,

Ich möchte gern auf einem solchen Mittelaltermarkt als Metzger
einen Stand mit einem Spanferkel oder einem Lamm oder Ochsen
am Spieß anbieten -

nur so am rande gefragt:
Die (Lebensmittel)rechtliche Seite hast Du schon geklärt?
Also Gesundheitszeugnis, Gewerbe etc.

Gandalf

Hi,

also mieten ist nicht drin… ist gegen die Ehre aller echten Hobbyisten…

Und zum anderen würde ich dir auch nix vermieten, du arbeitest an einem Stand mit offenem Feuer und verkaufst was fettiges…
Die Klamotten könne ich als Verleiher dann kein weiteres mal mehr verleihen.

Kaufen ist angesagt, eigentlich reicht schon ein weisses Hemd und eine lange Lederhose und ganz wichtig eine Schürze!

Und den Einwurf von Gandalf würde ich auch nicht ausser Acht lassen!

grüße
miamei

also wenn die rechtliche Seite geklärt ist…

Auf den meisten Märkten wird das mit Speisen und Besteck nicht so übertrieben. Es gibt auch Würstchen und Steaks, obwohl die Idee mit dem Spanferkel meist auch gut ankommt. Oft werden auch Pfannen angeboten, z.B. Wildschweinpfanne etc.

Und zum Besteck, die meisten die das sehr ernst nehmen haben ihr Holzbesteck selber, du solltest also dringend Plastebesteck/Pappteller für den Rest der Besucher anbieten. Als Standbetreiber kann man es ja eh kaum anders realisieren.

Viel Erfolg

also mieten ist nicht drin… ist gegen die Ehre aller echten
Hobbyisten…

Wenn er da was verkauft ist er aber nicht mehr wirklich ein Hobbyist. Gestaltung und Form der Kleidung, bzw. Grad der Authentizität sind je nach Organisator eines Marktes sehr verschieden.

Und zum anderen würde ich dir auch nix vermieten, du arbeitest
an einem Stand mit offenem Feuer und verkaufst was fettiges…
Die Klamotten könne ich als Verleiher dann kein weiteres mal
mehr verleihen.

Grundregel: ALLES was Du ein Wochenende lang auf einem MA Markt dabei hast, stinkt nach Qualm. Auch Dinge, die vergleichsweise weit von jeglichem offenen Feuer in einer verschlossenen Kiste oder Sporttasche gelegen haben.

Kaufen ist angesagt, eigentlich reicht schon ein weisses Hemd
und eine lange Lederhose und ganz wichtig eine Schürze!

Siehe weiter oben, Grad der Autentizität. Unter Umständen reicht das eben nicht.

Und den Einwurf von Gandalf würde ich auch nicht ausser Acht
lassen!

Sehr richtig.

Zum Thema: welches Fleisch?
Authentisch für Nichtadelige wäre Kaninchen, diverse Vögel und in der richtigen Saison auch Schwein, Schaf, Ziege usw.

Herbert

PS: Das Fest nennt sich Richard Löwenherz Fest, ist im Juli in
Annweiler am Trifels - falls das wichtig sein sollte …

Deine Fragestellung lässt den Schluß zu, dass du den Standplatz noch nicht gemietet hast? Dann hättest du genug Zeit für die Vorbereitungen, denn für dieses Jahr dürfte aus deinem Plänen nichts mehr werden.

Gruß

Hallo Leute,

Danke für eure zahlreichen Antworten.

Um zu allererst mal die Frage vom alten, weisen Zauberer zu beantworten:
Ja, natürlich ist das geklärt - wäre das nicht so, hätte ich mich gar nicht darum gekümmert.

Die Sache mit dem Besteck hat sich inzwischen auch geklärt. Habe Besucher vom letzten Jahr gefragt und die meinten das Platikbesteck und Pappteller auch gang und gäbe sind. Bier, Wein und Met schenke ich aus Tonkrügen aus - ist in Arbeit.

Zum kulinarischen Teil: das ist mittlerweile auch geklärt - ich werde etwas spießen, braten und etwas brutzeln lassen - Schwein und Wild …

Zum Gewand: Das jemand sowas, wenn überhaupt nur an Besucher vermietet, ist mir im Nachhinein klar geworden. Deswegen werde ich wohl im Kaufhaus mit den 4 bunten Buchstaben mal ein paar Gewänder kaufen.

Was mich aber am meisten interessiert ist die Antwort von „herrmann“.
Wieso dürfte denn daraus nix mehr werden??? Ist doch erst in gut 4 Wochen, da wird sich doch wohl schon ein gutes Plätzchen finden lassen…
Weißt Du näheres über dieses spezielle Fest??? Bist Du vll. sogar selbst dort, als Standbetreiber?

Gruß,
Marcus

Hallo Marcus,

Um zu allererst mal die Frage vom alten, weisen Zauberer zu
beantworten:
Ja, natürlich ist das geklärt - wäre das nicht so, hätte ich
mich gar nicht darum gekümmert.

dann ist ja gut :wink:

Was mich aber am meisten interessiert ist die Antwort von
„herrmann“.
Wieso dürfte denn daraus nix mehr werden??? Ist doch erst in
gut 4 Wochen, da wird sich doch wohl schon ein gutes Plätzchen
finden lassen…

Nun bin ich nicht so sehr der Spezialist für so was, aber ich habe mitgekriegt, daß bei einigen Märkten Wartelisten bestehen, die über mehrere Jahre laufen. Wer einen Platz hat, gibt ihn so ohne weiteres nicht wieder her und neue gibts keine, weil der Raum begrenzt ist.

Das betrifft wohl so gut wie alle bekannten bzw. attraktiven Märkte.

Gandalf

Weißt Du näheres über dieses spezielle Fest??? Bist Du vll.
sogar selbst dort, als Standbetreiber?

Nein, aber ich kenne die Mittelalterszene in der Pfalz recht gut und weiss, wie hoch die Vorlaufzeiten bei solchen Märkten sind. Nachdem ich deine Anfrage gelesen hatte, habe ich mal nachgefragt, wie gut andere Standbetreiber deine Chancen für Annweiler sehen. Zwar ist keiner der Befragten in Annweiler vertreten, deren Prognose war dennoch einhellig abschlägig.

Ich will dir den Mut nicht nehmen, aber zumindest solltest du dieses Thema also ganz vorrangig angehen.

Gruß

Habe Besucher vom letzten Jahr gefragt und die meinten das
Platikbesteck und Pappteller auch gang und gäbe sind.

Das ist sehr, sehr gruselig.

Naja, auch nicht grusliger als die üblichen Birkenstocks und Sonnenbrillen - von den allgegenwärtigen Elben mal ganz zu schweigen…

Gruß,
agnes

Naja, auch nicht grusliger als die üblichen Birkenstocks und
Sonnenbrillen - von den allgegenwärtigen Elben mal ganz zu
schweigen…

Auf Seiten der Darsteller? Daß Besucher so herumlaufen, ist meiner Meinung nach unproblematisch. Aber Darstellende sollten solchen Unfug unterlassen.

wie will man es denn bitte sonst realisieren?

wie will man es denn bitte sonst realisieren?

Brote? Weißkohlbläter?
Plastikbecher und Besteck sind meiner Meinung nach ein no Go auf nem Mittelaltermarkt.

Gerade wenn Fleisch-/Gemüsepfannen angeboten werden geht das mit Brot bzw. Weißkohlblättern schlecht, die Weißkohlblätter, würden weder das Gewicht ein solchen Portion aushalten, noch ordentlich dicht halten.( ist zumindest meine Meinung, ich gebe zu ich habe dies noch nie probiert.) Außerdem kannst du die Leute schlecht dazu zwingen mit den Fingern zu essen.

Viele der wirklich begeisterten Mittelalterfans besitzen eh ihr eigenes Holzbesteck, aber gerade von „Durchschnittsbesucher“, also Familien und Leuten die sich einfach gern solche Märkte ansehen, kann soetwas einfach nicht verlangt werden. Deswegen ist Plastebesteck wohl leider nicht von Mittelaltermärkten wegzudenken.

Deswegen ist Plastebesteck wohl leider nicht
von Mittelaltermärkten wegzudenken.

Dann besuche ich offenbar andere Märkte als Du, wobei ich Dir recht gebe, daß eine Suppe oder ähnliches nur schwerlich zu veräußern ist, ohne einen Plastikteller.
Vielleicht bieten die Stände auf den Märkten in meiner Umgebung deswegen soetwas nicht an. Ich finde gerade für den unbedarften Besucher ist die Atmosphäre doch recht wichtig auf so einer Veranstaltung und genau wie es dann schöner ist, sein Bier aus nem Tonkrug zu trinken, anstatt aus nem Tetra-Pack, ist es auch schöner nicht vom Plastiktelle essen zu müssen. Mich beschleicht mehr und mehr, das Gefühl, daß es zwei verschiedene Arten von MA-Märkten in Deutschland gibt, aber gut, das gehört hier nicht her.

scheint so… Auf den Mittelaltermärkten auf die ich gehe, gab es bis jetzt immer entweder Plastikbesteck bzw. Pappteller und Holzspießer.

Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es Märkte gibt, wo die Händler an den Essensständen ohne dies Auskommen. Aber vielleicht geh ich einfach nur auf die falschen.

Meine Tipp an dich ist:
Nähe dir Kleidung einfach selbst. das spaart viele Kosten und du kannst nächstes Mal wieder hingehen.
LG,
Spielmann