Tochter beleidigt Mutter und nun?

Hello

Wie gehe ich (richtig) mir folgender stetig wiederkehrender Situation um.
Meine Lebensparterin und deren Tochter 12J. (Stieftochter) liegen sich mehrmals wöchentlich in den Haaren.

Es beginnt immer so dass die Tochter einen Wunsch ausheckt der entweder mit hohem finanziellen Aufwand (will essen gehen, Klamotten kaufen usw.) oder aber die Regeln (was gibt es zu essen?, wenig Mithilfe in der Küche, Freizeitgestaltung) im gemeinsamen Haushalt bestimmen will.
Wird den Wünschen nicht entsprochen, dann spinnt die Kleine.
Äußert sich mit : Du bist eine schlechte Mutter, dumme Kuh, „zerfließe nicht im Selbstmitleid“ äußert. Die Lebenspartnerin heult sich dann bei mir aus und beklagt den Egoismus und den rüden Umgangston ihrer Tochter.
Wenn ich dann den Umgangston der Tochter ablehen und dies auch ruhig aber bestimmt darlege, verteidigt die Mutter wieder sofort ihre Tochter. Ist ja nicht so schlimm usw. Letztendlich bin dann ich der Böse und so kann die Tochter wieder frohen Mutes mit den Forderungen in die nächste Runde steigen.

Ps:
Bitte keine Anleitung wie : „Akzeptiere es oder trenne dich“
Richtiges Verhalten kann nie mit reiner Akzeptanz verbunden sein!
Vielen Dank

Hallo,

Wenn ich dann den Umgangston der Tochter ablehen und dies auch
ruhig aber bestimmt darlege, verteidigt die Mutter wieder
sofort ihre Tochter. Ist ja nicht so schlimm usw. Letztendlich
bin dann ich der Böse und so kann die Tochter wieder frohen
Mutes mit den Forderungen in die nächste Runde steigen.

Tolle Situation, Du läufst jedesmal „ins Messer“, wenn du es gut meinst.

Mal abgesehen vom Verhalten der Tochter, solltest Du Deiner Partnerin klar machen, dass Du ihr nur helfen kannst, wenn sie Dir nicht „in den Rücken fällt“. Ansonsten musst Du Dich raushalten, egal was passiert. Dieses Verhalten belastet nämlich Eure Beziehung.

Gruß
Jörg

Wenn ich dann den Umgangston der Tochter ablehen und dies auch
ruhig aber bestimmt darlege, verteidigt die Mutter wieder
sofort ihre Tochter. Ist ja nicht so schlimm usw. Letztendlich
bin dann ich der Böse und so kann die Tochter wieder frohen
Mutes mit den Forderungen in die nächste Runde steigen.

Wenn sich die Mutter das nächste Mal wieder bei dir ausweint, würde ich ihr klipp und klar sagen, dass du ihr nur helfen kannst, wenn sie sich auch helfen lässt, sprich: ihre Tochter nicht immer wieder verteidigt. Mach ihr klar, dass du ihre Klagen ansonsten nicht mehr hören möchtest. Das klingt zwar hart, aber ich befürchte, nur so kannst du ihr klar machen, dass sie Hilfe auch annehmen sollte, wenn sie welche einfordert (und das tut sie ja durch ihr „sich ausheulen“ bei dir).

By the way: hast du schon einmal versucht, mit der Tochter (allein) darüber zu reden, warum sie sich so verhält? Klar, sie ist ein Teenager, aber sie muss trotzdem wissen, wo sie schlicht und ergreifend zu weit geht.

Richtiges Verhalten kann nie mit reiner Akzeptanz verbunden
sein!

Da hast Du zwar recht, aber trotzdem geht das nicht mit der Verhaltenstheorie, weil das unter der Oberfläche fault, wo der Behaviourism nicht hinkommt.

Solche Scheidungs- und Konkubinatsgeschichten führen nunmal u.U. zu unlösbaren Problemen.

Das Überwinden einer Lebensgefahr könnte Euch zusammenschweißen, aber es geht ja nicht an, eine Lebensgefahr herbeizuführen.
Ein schwacher Ersatz könnte eventuell sein, wenn die Mama für ein paar Wochen verreist.

Gruß

Hanny

Hallo Christian,

Wie gehe ich (richtig) mir folgender stetig wiederkehrender
Situation um.
Meine Lebensparterin und deren Tochter 12J. (Stieftochter)
liegen sich mehrmals wöchentlich in den Haaren.

hm, Du betonst „Stieftochter“ so sehr, ist das die Stieftochter Deiner Lebensgefährtin, d.h. das Kind stammt von einem anderen Partner, der es in eine frühere Ehe eingebracht hat?

Es beginnt immer so dass die Tochter einen Wunsch ausheckt der
entweder mit hohem finanziellen Aufwand (will essen gehen,
Klamotten kaufen usw.) oder aber die Regeln (was gibt es zu
essen?, wenig Mithilfe in der Küche, Freizeitgestaltung) im
gemeinsamen Haushalt bestimmen will.
Wird den Wünschen nicht entsprochen, dann spinnt die Kleine.

Das habe ich nicht ganz verstanden: Was daran geht über das normale, altersbedingte Aufbegehren hinaus?

Äußert sich mit : Du bist eine schlechte Mutter, dumme Kuh,
„zerfließe nicht im Selbstmitleid“ äußert.

Das ist eigentlich ganz einfach zu ignorieren, dann hört es am schnellsten wieder auf. Und: natürlich ist Ignorieren nicht so leicht wie reagieren.

Die Lebenspartnerin
heult sich dann bei mir aus und beklagt den Egoismus und den
rüden Umgangston ihrer Tochter.
Wenn ich dann den Umgangston der Tochter ablehen und dies auch
ruhig aber bestimmt darlege, verteidigt die Mutter wieder
sofort ihre Tochter. Ist ja nicht so schlimm usw. Letztendlich
bin dann ich der Böse und so kann die Tochter wieder frohen
Mutes mit den Forderungen in die nächste Runde steigen.

Bist Du Dir sicher, dass das Ausheulen eine Bitte um Ratschläge ist? Nicht immer will eine Frau gute Tipps, wenn sie sich ausheult, sondern einfach jemanden, der ihr zuhört. Wenn Du das nicht kannst, dann bitte Deine Freundin in einer ruhigen Stunde darum, zum Ausheulen zu einer Freundin zu gehen, da Du leider immer meinst, Du müsstest ihr helfen.

Gruß, Karin

Hi!

Wenn Du den Eindruck hast, daß Deine Freundin wirklich unter der Situation leidet, dann bestärke sie darin, sich zu wehren, biete ihr eine Schulter zum Ausweinen an - aber greif nicht aktiv ein.

Es ist ein Mutterreflex, das Kind vor Dritten zu schützen. :wink:

alien

Hallo,

Wenn sich die Mutter das nächste Mal wieder bei dir ausweint,
würde ich ihr klipp und klar sagen, dass du ihr nur helfen
kannst, wenn sie sich auch helfen lässt, sprich: ihre Tochter
nicht immer wieder verteidigt.

In solchen Fallen muß Hilfe nicht unbedingt bedeuten, daß man
was ändert. Solange die Mutter das nicht will, kann Freundin
sich nur das Geheule anhören und gut Is’ses.
Der Tochter jetzt die Zähne zeigen, führt womöglich noch viel
tiefer in die Misere (wenn nicht gar zur Katastrophe).

Mach ihr klar, dass du ihre Klagen ansonsten nicht mehr
hören möchtest.

Aber genau das scheint der momentane Zweck der Freundin zu sein.
Freundin muß sich sowas auch nicht zu sehr zu Herzen nehmen.

Das klingt zwar
hart, aber ich befürchte, nur so kannst du ihr klar machen,
dass sie Hilfe auch annehmen sollte, wenn sie welche
einfordert (und das tut sie ja durch ihr „sich ausheulen“ bei
dir).

Offenbar ist es eben nicht so.
Auch „Ausheulen dürfen“ ist ein Hilfe.
Andere Hilfe ist möglicherweise nur Einmischung.

By the way: hast du schon einmal versucht, mit der Tochter
(allein) darüber zu reden, warum sie sich so verhält?

In dem Alter offensichtlich völlig witzlos, es sein denn, die
Freundin ist eine wirklich charismatische und respekteinflößende
Person. Ansonsten ist man gegen den Teeniwahn ziehmlich machtlos.
Da hilft nur abwarten :smile: In 1…2 Jahren gehts evtl. wieder besser.

Klar, sie ist ein Teenager, aber sie muss trotzdem wissen,
wo sie schlicht und ergreifend zu weit geht.

Die haben mit sich selbst so viel zu tun, daß sie ihre Umwelt
nur noch völlig verzerrt wahrnehmen. Da was von außen ändern
zu wollen ist IMHO kaum möglich.
Gruß Uwi

Hallo,

tschlg.
mit „Freundin“ meinte ich natürlich den Freund.

Offenbar ist es eben nicht so.
Auch „Ausheulen dürfen“ ist ein Hilfe.

Nun, das sehe ich ein wenig anders. Klar, Ausheulen geht dazu, aber wenn es immer und immer wieder passiert und man selbst vielleicht Lösungsvorschläge zu bieten hat (die der/die Weinende aber nicht akzeptiert), dann würde ich das auf Dauer nicht mitmachen. Sonst braucht man selbst irgendwann jemanden, bei dem man sich ausheulen muss. Das kann auf Dauer nicht gut für die Beziehung sein.

Andere Hilfe ist möglicherweise nur Einmischung.

Ich finde, dass er das Recht hat, sich einzumischen. Immerhin lebt er mit beiden unter einem Dach (oder habe ich das falsch verstanden?), da darf er auch sagen, wenn ihm etwas nicht passt. Er soll sich nicht gleich als Pascha aufführen, aber ich sehe seine Rolle gleichberechtigt den beiden Damen gegenüber. Zumindest, wenn die Beziehung und das Zusammenwohnen schon länger der Fall ist.

Natürlich muss man bei Teenagern oft nachsichtig sein, aber seine Mutter als „dumme Kuh“ zu beschimpfen - das geht meiner Ansicht nach entschieden zu weit.
Ihre Mutter sollte die Anfälle der Tochter stur ignorieren, das dürfte am ehesten helfen. Sich stattdessen beim Lebensgefährten ausheulen und gleichzeitig die Tochter wieder verteidigen, wirkt eher kontraproduktiv.

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Offenbar ist es eben nicht so.
Auch „Ausheulen dürfen“ ist ein Hilfe.

Nun, das sehe ich ein wenig anders. Klar, Ausheulen geht dazu,
aber wenn es immer und immer wieder passiert und man selbst
vielleicht Lösungsvorschläge zu bieten hat (die der/die
Weinende aber nicht akzeptiert), dann würde ich das auf Dauer
nicht mitmachen. Sonst braucht man selbst irgendwann jemanden,
bei dem man sich ausheulen muss. Das kann auf Dauer nicht gut
für die Beziehung sein.

Tja, vernüftig wäre, die Eltern ziehen an einem Strang (zumindest
vor den Kindern).

Andere Hilfe ist möglicherweise nur Einmischung.

Ich finde, dass er das Recht hat, sich einzumischen. Immerhin
lebt er mit beiden unter einem Dach (oder habe ich das falsch
verstanden?), da darf er auch sagen, wenn ihm etwas nicht
passt. Er soll sich nicht gleich als Pascha aufführen, aber
ich sehe seine Rolle gleichberechtigt den beiden Damen
gegenüber. Zumindest, wenn die Beziehung und das
Zusammenwohnen schon länger der Fall ist.

Da muß man sehr vorsichtig sein. Wer erziehungsberechtigt ist
und wer nicht, das wissen Teenis sowas von ganz genau.

Aber im Prinzip hast Du recht. Wenn die Frau vernünftig wäre,
würde sie nicht so reagieren.
Ob da allerdings Vernuft was bringt ???

Natürlich muss man bei Teenagern oft nachsichtig sein, aber
seine Mutter als „dumme Kuh“ zu beschimpfen - das geht meiner
Ansicht nach entschieden zu weit.

Sowas, und noch viel schärfere Sachen habe ich schon auch
im eigenen Haushalt vernommen :frowning:
Zum Glück ist die Zeit vorbei und er hat seine eigene Bude.

Ihre Mutter sollte die Anfälle der Tochter stur ignorieren,

Das wäre das beste.

das dürfte am ehesten helfen. Sich stattdessen beim
Lebensgefährten ausheulen

Das muß wohl auch sein.

und gleichzeitig die Tochter wieder verteidigen, wirkt eher
kontraproduktiv.

Zugegeben, ist eher blöd, aber wir kennen jetzt auch nur eine
Sicht der 3 beteiligten Parteien und wir kennen nicht die
konkreten Verhältnisse. Deshalb ist auch der Ratschlag
„Sich erstmal raushalten“ nicht unbedingt falsch.

Gruß Uwi

Natürlich muss man bei Teenagern oft nachsichtig sein, aber
seine Mutter als „dumme Kuh“ zu beschimpfen - das geht meiner
Ansicht nach entschieden zu weit.

Sowas, und noch viel schärfere Sachen habe ich schon auch
im eigenen Haushalt vernommen :frowning:
Zum Glück ist die Zeit vorbei und er hat seine eigene Bude.

Wow, dann freue ich mich jetzt schon auf die Pubertät meines Sohnes *lach*

Hallo,

Wow, dann freue ich mich jetzt schon auf die Pubertät meines
Sohnes *lach*

ja, und die guten Nachricht ist: Bei Jungs kann das noch
gut 2 Jahre länger dauern mit dem erwachsen werden :smile:

Gruß Uwi

ja, und die guten Nachricht ist: Bei Jungs kann das noch
gut 2 Jahre länger dauern mit dem erwachsen werden :smile:

Jippieh!

Hallo,

meines Erachtens verhalten sich hier alle eben so, wie sie es für richtig empfinden.

Hat sich denn Deine Lebensgefährtin schon mal beschwert, wenn Du nicht der Tochter eine „Standpauke“ gibst?

Ändere doch Dein Verhalten so, dass Du eben keine Standpauke mehr gibst, sondern nur persönlich wirst, wenn Eure Stiefstieftochter-Lebenspartner Beziehung betroffen ist.

So wie es sich anhört ist das Ausheul-Problem eigentlich keins. Falls es Dir langweilig wird, kannst Du ja ab und zu anders reagieren.
Z.B. nächstes Mal zusammen ein Bad nehmen, damit der Boden nicht so Nass wird von den Tränen.

Ich wäre ja auch gekränkt, wenn ich merke, dass die Mutter mit der Tochter gegen mich Partei nimmt! Das geht mir aber selbst als richtiger Vater der eigenen Tochter ab und zu so.

Es ist aber ein Trugschluss anzunehmen, dass dies eine Bewertung Deiner individuellen Beziehung zu beiden Personen darstellt.

Hier sehe ich eher ein Unsicherheit der Mutter bezüglich ihrer Mutter-Tochterbeziehung (die ja laut Handbuch immer gut sein muss!).

Hoffe geholfen zu haben
Eencockniedo

Hallo

Es ist ein Mutterreflex, das Kind vor Dritten zu schützen. :wink:

Nicht nur das, es ist auch eine unerlaubte Einmischung, wenn man als Dritter dem Kind vorschreibt, wie es sich zur Mutter verhalten soll. Das muss die Mutter selber regeln, sonst geht es gar nicht. Und wenn die Mutter das zulassen würde, dann hätte das zur Folge, dass sie gar nichts mehr zu sagen hat, noch nicht mal darüber, wie sie selbst gerne von ihrem Kind behandelt werden will, und die Tochter würde sie zu Recht verachten dafür.

Diesen Mutter-Tochter-Pubertätskampf muss sie schon selbst durchstehen.

Der Dritte kann aber sagen, dass ihn diese Art von Umgang stört, und dass sie beide ihren Umgang miteinander in seiner Gegenwart bitte ändern sollen. -

Viele Grüße
Simsy

Hi!

Grundsätzlich sehe ich das genauso, aber

Nicht nur das, es ist auch eine unerlaubte Einmischung, wenn
man als Dritter dem Kind vorschreibt, wie es sich zur Mutter
verhalten soll.

Man kann die Klage der Mutter durchaus auch als Bitte um Einmischugn auffassen/mißverstehen. Aber bitte nicht dauerhaft, wenn man(n) merkt, daß es so nicht gemeint war. :wink:

alien