Tod mit Sense/Hippe

Hallo!
Ich habe das immer in etwa gleich gesehen, in Texten die „Hippe“ als Synonym genommen für die „Sense“ des _Sensen_mannes. Jetzt habe ich mal ein wenig gegoogelt und entdeckte, dass die „Hippe“ ja eher ein sichelförmiges Jätmesser ist, eine Sense mit kürzerem Stiel, und zu einem Tod gehörte, den man eher als Ausmerzer des Alten und Verblühten gesehen hat, denn als unbarmherzigen Schnitter. Also habe ich da zwei Dinge, auch Begrifflichkeiten, in einen Topf geworfen, die eigentlich verschieden sind?

Was wisst ihr dazu zu sagen?

Gruß,
Eva

Hallo !!

Hippe, ein Winzer- oder Gärtnermesser mit gebogener Klinge und im entgegengesetzten Sinne gebogenem Griff. Das Wort ist in dieser Form erst durch Luther in die Schriftsprache eingeführt. Er gebraucht es Offenbarung Joh. 14, 18 für ein Gartenmesser, mit dem man die Trauben schneidet (1545); 1522 setzte er dafür noch Sichel. Die Abbildungen bei den Ausgaben zu dieser Stelle zeigen den Engel mit einer H., nicht Sichel. In den Anmerkungen zu Luthers Bibel von Paulus Tossanus (1. Ausg. 1617) wird noch 1716 H. als Rebmesser erklärt. Erst im Verlaufe des 18. Jahrh. wird die H. dem Tod beigegeben, der in den Abbildungen zu Kap. 6 der Offenbarung Joh. 1522 eine dreizackige Gabel, 1545 eine Sense trägt. Saturn, das Vorbild unsers Gevatters Tod, erscheint abwechselnd mit Baummesser, Sichel und Sense.

[Lexikon: Hippe. Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905), S. 85078
(vgl. Meyer Bd. 9, S. 358 ff.)]

Hallo, also wenn ich mich hier umschau
http://www.totentanz-online.de/medien/graphik.php
dann ist der Tot oft auch mit weder dem einen noch dem anderen dargestellt, dabei sind die Totentänze die typischen Schnitterbilder, da sie auf die Pestzeiten zurückzu führen sind, wo der Tod umging.
Ne Googlebildersucher erbrachte, dass dort wo die Sensengriffe fehlen oft das ganze Bild wenig detailreich ausgeschmückt war, kann also Zufall sein. Zudem ist Hippe für mich ein vollkommen unmesseriges und unbekanntes Wort(ich tät dabei eher an den Ernte-Korb"Rucksack" denken), aber hier ist auch nicht gerade Weingegend :wink:
Gruß

Susanne

Danke euch!
Hallo!
Über das Gartengerät hinaus, finde ich es aber interessant, dass sich die Art, wie der Mensch den Tod betrachtet, anscheinend geändert hat. Vom eher sorgenden „Gärtner“ zum brutalen Schnitter, der links und rechts alles niedermäht.

Grüße,
Eva