Todesursache Schnöken

Moin,

wir waren am Wochenende in einem kleinen Dorf bei Detmold zu Gast. Am Abend holte der Gastgeber eine Chronik des Dörfchens heraus und wir stöberten ein bisschen. Unter anderem ging es um die Todesfälle von 1840 bis 1875, also wieviele Leute starben in diesem Zeitraum an welchen Todesursachen. Und das starben zwei Leute an Schnöken, in Klammern Kinderkrankheit. Ich habe schon herausbekommen, dass mit Schnöken wohl Schnupfen gemeint ist, aber wer stirbt an Schnupfen? Gab es damals wohl so etwas Ähnliches, Gefährliches, das heute einen anderen Namen hat?
Leider wusste unser Gastgeber auch nichts darüber.
Danke für erhellende Gedanken.

Soon

Ich würde ja auf das tippen, was heutzutage ein grippaler Infekt ist, evtl. verschleppt. Passt aber nicht zur Kinderkrankheit

(Detmold, btw. Im Freilichtmuseum gewesen? Das ‚Weiße Ross‘ besteht zum Teil aus dem Haus, in dem meine Großeltern in übelster Armut wohnten, nachdem sie sich von drüben rübergemacht haben)

Nein, aber in der Adlerwarte Berlebeck.Absolut empfehlenswert! Die Flugvorführungen mit verschiedenen Greifvögeln sind sehr sehenswert und man erfährt eine Menge über die Vögel. Wir waren so begeistert, dass wir zwei Vorführungen angeschaut haben :wink:

An eine verschleppte Erkältung dachten wir auch schon, aber der Schnupfen in Verbindung mit Kinderkrankheit irritiert uns. Vielleicht ist es aber tatsächlich so einfach.
Danke dir.

Gesine

Hallo,

Der Begriff „Schnöken“ für eine Erkrankung ist mit vollkommen unbekannt. Noch nie gehört, nichts Sinnvolles zu googeln.

Naja, ich kann mir schon vorstellen, dass Kinder und Säuglinge an für Erwachsenen banalen Infektionen versterben, die zumindest mit Schnupfen anfangen. Nennenswerten Husten würde ich im Verlauf einer so schwer verlaufenden Erkrankung allerdings schon erwarten, von daher ist der „Schnöken“ (wenn es denn wirklich Schnupfen ist) eher nicht das größte Problem.

Etwas Ziemlich ratlos,

Sebastian

Moin,

ich kenne den Begriff nur im Zusammenhang „schnöken tröten“…was so viel bedeutet wie trödeln, bummeln bzw. „gaaanz langsam machen“. Kennt man als echter Berliner und ist wohl aber ein zugereister Begriff…sächsich oder so.

Gruß

Hallo,

ist das Alter der Leute / Kinder bekannt?
Könnte ja auch sowas wie Plötzlicher Kindstod oder sonstewas sein, das damals sowieso anders genannt wurde.
Auch z.B. Grippe, Masern oder Keuchhusten könnte ich mir vorstellen, eingeschränkt auch Lungenentzündung. Ist zwar keine Kinderkrankheit, kann aber damals als solche gegolten haben, wenn sie bei Kindern anders verlief, als bei Erwachsenen.

Das Plattdeutsche hat etliche Dialekte, so können Kartoffen sowohl „Tuwwels“ als auch „Tawacken“ heißen, da kann man sich unter „Schnöken“ fast alles vorstellen.

Gruß,
Paran