Todesursache W.A. Mozart

Hallo liebe Musikinteressierte
Gerne möchte ich wissen, woran eigentlich W.A. Mozart gestorben ist. Gibt es dazu, nebst Biografie, Unterlagen?

Hallo,

hier schon mal die Info aus der Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mozart#Letzte_Werke_und…

"Die Todesursache ist nicht eindeutig geklärt. Genannt werden „hitziges Frieselfieber“ (Diagnose des Totenbeschauers), Rheuma, Syphilis, Herzversagen und Aderlass. Er selbst war davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, und äußerte sich gegenüber Constanze dazu wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiß, man hat mir Gift gegeben.“ Die ersten Legenden zirkulierten schon kurz nach seinem Tod. Die wohl berühmteste davon schreibt seinem angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri die Täterschaft zu, der sich überdies kurz vor seinem eigenen Tod als Mörder Mozarts bezeichnet haben soll.

Vermutlich ist die Todesursache aber bereits in einer Erkrankung während seiner Kindheit zu suchen; die moderne Medizin tendiert dabei zu einer Infektion mit Staphylokokken, welche unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte. Einer anderen Theorie zufolge litt Mozart an Syphilis, die er durch die Einnahme von Quecksilber zu bekämpfen versuchte. Eine Überdosierung soll zu einer Quecksilber-Vergiftung und folglich zum Tod geführt haben."

Gruß,

Myriam

Hallo,

Dorothea Leonhardt schreibt in ihrem Buch „Mozart“ (Diogenes), dass er an Nierenversagen, möglicherweise Schrumpfnieren gestorben ist.

Mozarts behandelnder Arzt hat als Todesursache „hitziges Frieselfieber“ angegeben. Diese Bezeichnung wurde damals wohl für viele Krankheiten verwendet, so dass man heute die Krankheit nicht mehr herausbekommen kann.
Nachdem der Leichnam Mozarts an unbekannter Stelle begraben liegt, werden auch alle Äußerungen über Mozarts Todesursache Spekulationen bleiben.

Es gibt oder gab mal ein Buch, das so ähnlich hieß wie „Berühmte Musiker und ihre Krankheiten“ (ich kann mich nicht mehr genau an den Titel erinnern).

Gruß,
Booze

Literaturhinweise
Hier habe ich noch zwei Literaturhinweise, kenne aber beide Bücher nicht:

http://www.antiquario.de/webcgi?START=A50&AU=Kerner+…

http://www.zweitausendeins.de/artikel/buecher/sachbu…

Hallo,
weißt Du, vom wem die These stammt, die ich einmal gelesen habe: Mozart sei nach und nach vergiftet worden als Racheakt für die Schwängerung eier jungen Dame aus gehobenen Kreisen?
Denn vergiftet wurde er sicher nicht von einem Kollegen. Kein Künstler vergiftet einen anderen. Man giftet sich an, das ja, aber man vergiftet sich nicht. Jeder hat die anderen bitter nötig - als die ewigen Stümper, vor denen sein Genie glänzen soll. :smile:
Schöne Grüße!
H.

weißt Du, vom wem die These stammt, die ich einmal gelesen
habe: Mozart sei nach und nach vergiftet worden als Racheakt
für die Schwängerung eier jungen Dame aus gehobenen Kreisen?

Keine Ahnung. Die Sache mit dem Gift hat er ja anscheinend selbst vermutet.

Denn vergiftet wurde er sicher nicht von einem Kollegen. Kein
Künstler vergiftet einen anderen. Man giftet sich an, das ja,
aber man vergiftet sich nicht.

Ich weiß nicht, ob man das so pauschal sagen kann. Als aktuelles Gegenbeispiel erinnere ich an das Attentat dieser amerikanischen Eisläuferin auf ihre Konkurrentin … OK, nicht unbedingt Künstler, aber Ausschalten der Konkurrenz ist doch ein Motiv.

Gruß,

Myriam

E.W. Heine
Wenn ich dem Autor E.W. Heine glauben darf, dann war es eine Mischung aus:

  • Quecksilberbehandlung (wg. Syphilis)
  • Überarbeitung
  • Mangelernährung
  • Burn-Out
  • Verfolgungswahn
  • Todesangstneurose

http://www.amazon.de/gp/product/3257214375/028-06778…

Dann war es im November, so dass man da sich noch eine Erkältung o.ä. dazu denken kann.

Gruß

Stefan

böse Zungen sagen Syphilis
Hallo Myriam

richtig, sehr richtig, dieses Syphilis-Argument habe ich auch gehört. Möglicherweise hat ein Arzt oder Quacksalber dabei mitgewirkt, die Syphilis zu bekämpfen, und Mozart hat dann festgestellt, dass diese Kur einer Vergiftung durch Quecksilber gleichkam.

Gruss
Mike

hallo reto,

friedrich hoffman schrieb dazu im január:

Mit sechs, sieben und acht Jahren Katarrh, Erythema nodosum und starke Gelenkbeschwerden, mit neun Jahren Typhus abdominalis, im darauffolgenden Jahr erneuter Katarrh und Gelenkbeschwerden, mit elf Pocken, mit 14 Kälteschäden der Hände, Katarrh, Zahnschmerzen, Schläfrigkeit, dies erneut mit 15 und 18 Jahren, mit 22 grippaler Infekt, mit 24 Katarrh, mit 27 Grippe, mit 28 Koliken nach Erkältung, mit 34 „Rheumatische“ Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Schlaflosigkeit, mit 35 „letzte Erkrankung“ und Tod. Eine damals übliche Krankengeschichte also und mitnichten Hinweise auf ein chronisches Leiden als Ursache für den frühen Tod.

Bleibt also die Frage: Woran ist Mozart tatsächlich gestorben? Wenn wir an Milos Formans Film und den sinistren Komponistenkollegen und Rivalen Salieri denken, liegt natürlich auch ein Mord im Bereich des Möglichen: Salieri, der im Endstadium der Lues, als er in eine psychiatrische Einrichtung gebracht worden war, von sich behauptete, Mozart vergiftet zu haben, ist nicht nur ein tragischer, sondern auch ein mehr als fragwürdiger Zeuge. Und auch bei den anderen in Frage kommenden Mördern findet sich kein eindeutiges Motiv - und ein Motiv gehört nun einmal zu einem anständigen Mord.

Einen ganz neuartigen Ansatz hat kürzlich der an der Universität zu Köln tätige Mathematiker und Statistiker Ludwig Köppen verfolgt („Mozarts Tod“, Ludwig-Köppen-Verlag). Er hat auf streng wissenschaftlicher Basis und ganz unvoreingenommen wesentliche Fragen zu Mozarts Tod gestellt und sie zu beantworten versucht. Merkwürdig erschienen sind ihm dabei etwa

die nicht erfolgte Krankenhauseinweisung (obwohl einer der behandelnden Ärzte Chefarzt eines Krankenhauses war)
die Diagnose des „hitzigen Frieselfiebers“ als Todesursache (was eigentlich den öffentlichen Gesundheitsdienst auf den Plan hätte rufen müssen). Die Frieseln - so weiß es der Brockhaus - sind nach heutiger Lesart ein harmloser Hautausschlag mit hirsekorn-großen, wasserhellen oder weißlichen Bläschen, die roten Frieseln, auch „roter Hund“ genannt, treten vor allem bei fehlender Schweißabsonderung in den Tropen auf. Zu Mozarts Zeiten verstand man darunter wohl exanthematische Infektionskrankheiten.
das überhastete Organisieren der Beerdigungsformalitäten durch Gottfried van Swieten, der wenige Stunden später seines Amts enthoben wird,
die schnelle Beerdigung 3. Klasse, wie sie damals üblich war und die übrigens nicht einem „Armenbegräbnis“ entspricht, wie auch heute noch immer wieder kolportiert wird,
die Verweigerung jeglicher kirchlicher Seelsorge, obwohl Mozart selbst als Organist für die Kirche tätig war,
die fehlende Hilfe der Freimaurer, für die Mozart viel getan und komponiert hat und deren Gedenkrede erst ein halbes Jahr nach Mozarts Tod bei einer Freimaurerzerenomie auf dem Programm stand,
die Unauffindbarkeit des Grabs
und die Abwehrhaltung der Stadt Wien, bei der Klärung der Todesumstände Mozarts.
Vielleicht gerade wegen seiner Unvoreingenommenheit kommt Köppen zu völlig neuen Schlüssen - und kann sie sogar teilweise belegen: So finden sich offenbar die letzten Noten von Mozarts Hand in der Freimaurerkantate, KV 623 (und nicht im berühmten „Requiem“!) und sind - meinen viele Musikhistoriker - „verzittert, unleserlich und verkritzelt“ und damit mögliches Zeichen einer Quecksilber-Intoxikation.

Die hat sich Mozart offenbar durch die Therapie einer im Frühjahr 1791 akquirierten Lues zugezogen: Augenzeugen berichten übereinstimmend, er habe bei seinem damaligen Aufenthalt in Prag ständig „mediciniert“ (offenbar eine Salbenbehandlung gegen den Primäraffekt). Die Therapie, die dann in Wien oral mit dem von van Swieten besorgten Quecksilberchlorid fortgeführt wurde, wurde dann offenbar zu hoch dosiert, was zur irreversiblen Nierenschädigung führt.

ein weiterer fachartikel meint:

http://www.aerztestellen.de/v4/archiv/artikel.asp?id…

strubbel
m:open_mouth:)

Zu der frage =)
da kenne ich 2 Versionen:
1.Mozarts Tod wurde durch einen
eifersüchtigen Konkurenten
(namens Salyeri)nicht gerade verhindert
(Gerücht!)
2.Mozart starb an Samonellenvergiftung
(infizierung an nicht gut gekochtem Fleisch),
die damals noch nicht zu behandeln war.