Töten von Wirbeltieren?

Hallo. Vielleicht kann mir jemand helfen.

Folgender Sachverhalt:

Angenommen ein Schlangenbesitzer züchtet selbst Mäuse und Ratten um diese dann möglichst lebend an Schlangen zu verfüttern. Bevor die Tiere jedoch zu groß werden tötet der Schlangenbesitzer diese Tiere selbst und friert sie ein. Die Tötungsart ist unbekannt, jedoch anscheinend „schmerzlos“ (wobei ich mich frag wie er das wissen kann).

Der besagte Schlangenbesitzer beruht sich auf das Tierschutzgesetz aus welchem man offenbar entnehmen kann das das töten zu Futterzwecken , weil eben schmerzlos, erlaubt sei. Ich kann das nicht glauben und würde daher gerne von Experten wissen ob das wahr ist. Denn meines Wissens nach ist es nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt Wirbeltiere zu töten (z.B. ein Tierarzt oder Tierpfleger darf das?!).
Es gibt für Reptilienhalter u. a. div. Frostfutteranbieter, die beispielsweise gefrorene (Baby)Mäuse/Raten/Hamster als Futter anbieten. Die dürfen offenbar Wirbeltiere töten? Wenn ja, warum?

Bitte keine Verurteilungen an mich, da ich selbst noch nie ein Tier getötet habe, und auch künftig keines töten will.
Ich habe selbst Schlangen, füttere aber entweder lebend (natürlicher vorgang) oder eben als Frostfutter. Denn irgendwas fressen müssen sie ja leider…

Besten Dank und viele Grüße,

Alex

Hi,

ist alles im Tierschutzgesetz geregelt:
siehe §4:
http://www.tierversuchsgegner.org/Tierschutzgesetz/

A.

Ich habe selbst Schlangen, füttere aber entweder lebend
(natürlicher vorgang) oder eben als Frostfutter. Denn
irgendwas fressen müssen sie ja leider…

Hallo, Alex,
und wer hat dieses Frostfutter in den entsprechenden Zustand versetzt? Sind die gefrosteten Tiere alle an Altersschwäche eingegangen?
Und warum müssen Schlangen leider fressen?

Ich mache Dir keinen Vorwurf, stelle nur fest, dass Du die Augen vor den Tatsachen des Lebens fest geschlossen hältst. Meinst Du, dass nicht geschieht, was Du nicht siehst?
Gruß
Eckard

Hallo Eckhard,

ws währe nett wenn Du mir eine Antwort auf meine eigentliche Frage gibst und besser keine Energie verschwendest um mich zu belehren.
Ich bin selbst Halter von insgesamt 7 Schlangen und weiß daher nur zu gut über die Fütterungsmodalitäten bescheid.
Ich wollte auch keine Differenzierung zwischen schockgefrosteten Tieren und selbst getöteten Tieren. Die die schockfrosten dürfen das (Sachkundenachweis), Privathalter/Züchter in meinen Augen nicht.

Also nochmal, ich wollte nur wissen, ob es zulässig ist, daß ein Privatzüchter Wirbeltiere selbst nach belieben töten kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Gruß,

Alex

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Ich finde den § recht wischiwaschi…
Da steht was von Fachkenntnis. Hat die jemand der regelmäßig seine eigenen Zuchttiere abmurkst? Man kanns kaum glauben, aber die legen das selbst so aus und meinen daher Wirbeltiere selbst töten zu können.

Gruß,

Alex

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Hallo Alex,

das Töten von Wirbeltieren ist durchaus auch Privatpersonen gestattet.
Ich selber schlachte regelmäßig Hühner, im Dorf werden Kanickel, Tauben und anderes Kleingetier geschlachtet.
Wichtig ist, daß das Tier nicht bei Bewustsein ist, wenn es geschlachtet wird.
Sachkunde muß theoretisch nicht nachgewiesen werden, man sollte aber den Tieren zuliebe sich mindestens einige male zeigen lassen wie es geht.

Gandalf

Hallo Gandalf!

Sachkunde muß theoretisch nicht nachgewiesen werden, man
sollte aber den Tieren zuliebe sich mindestens einige male zeigen lassen wie es geht.

Um dann zum Vegetarier zu werden :smile:
Seit ich auf dem Land lebe, wirklich in der denkbar tiefsten Provinz, mußte ich mich daran gewöhnen, daß an der Stalltür tote Karnickel hängen, denen gerade jemand das Fell abzieht. Ein Schlachtefest, in dessen Verlauf ein Schwein sein Leben läßt, Blut gerührt wird und Nachbarn bei Korn und Bier zusehen, ist auch nicht jedermanns Sache.

Mein Fleisch- und Wurstkonsum geht inzwischen gegen Null.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Um dann zum Vegetarier zu werden :smile:

mir wird auch von einigen Leuten vorgeworfen ich sein ein Unmensch, weil ich die süßen Tierchen abmurkse.
Aber geh bitte mal in einen Schlachthof und hör Dir die Todes- und Panikschreie der Tiere dort an, nimm eine tiefe Nase von den Düften die dort herumschwirren, wate im Blut.

Wer dann nicht zu Vegetarier geworden ist, mag weiter Fleisch essen.
Aber alle die mir vorwerfen, ich sein ein Unmensch mögen sich bitte in diesem Spiegel betrachten.

Gandalf

Hallo Gandalf!

Aber alle die mir vorwerfen, ich sei ein Unmensch…

Das ist aber gründlich „in den falschen Hals“ geraten.
Fleischverzehr setzt Tötung von Tieren voraus (welch grandios tiefe Erkenntnis von mir :smile: ). Das an der Stalltür hängende Tier ist ganz sicher nicht in panischer Todesangst gestorben, hatte vielmehr noch wenige Momente vorher genüßlich seinen Löwenzahn gemümmelt. Es ist aber im Bewußtsein des Fleischessers ein Unterschied, ob er ein in Cellophan verpacktes Stück Fleisch aus der Kühltheke des Supermarkts holt oder ob er sieht, wie das Tier getötet wird.

Obwohl ich schon in früher Kindheit ländliche Verhältnisse kannte, kommt jetzt, nach Jahrzehnten reinen Konsumentenlebens in der Stadt, der Appetit auf einen Fetzen Fleisch immer seltener. Das liegt daran, daß Tötung und Zerlegung so unmittelbar im Blickfeld geschehen. Der Verzeht ohne viele Gedanken an die Herkunft gelingt nicht mehr. Obwohl manchmal … ist’s ja doch lecker …

Gruß
Wolfgang

Hi Alex,

Da steht was von Fachkenntnis. Hat die jemand der regelmäßig
seine eigenen Zuchttiere abmurkst? Man kanns kaum glauben,
aber die legen das selbst so aus und meinen daher Wirbeltiere
selbst töten zu können.

Fachkenntnis im Gegensatz zu Sachkunde bei Betrieben etc. Uns hat man damals während des Studiums im Versuchstierkundepraktikum (zur Erlangung der Sachkunde) das so erklärt:

Das Tierschutzgesetzt gibt es noch nicht so lange, wie der Mensch eben nach „Gewohnheitsrecht“ Tiere tötet. Deshalb wurde wegen der Praxis des Tiere tötens für Privatpersonen, Jäger, Bauern etc. weichere Paragraphen gemacht.
z.B. Ein Bauer der ein Feld mäht und ein Rehkitz mit, muß dieses Tier töten dürfen (sollte er natürlich irgendwie fachmännisch machen).

Gruß Julia

z.B. Ein Bauer der ein Feld mäht und ein Rehkitz mit, muß
dieses Tier töten dürfen (sollte er natürlich irgendwie
fachmännisch machen).

ein mir bekannter Jaeger aergert sich regelmaessig ueber die Bauern, da sie oft zu faul sind ein zwei Tage bevor sie maehen bewegliche Scheuchen im Feld anzubringen. Was kein grosser Aufwand ist.
Denen ist es oft einfach schitegal ob da ein Kitz drin liegt oder nicht. Wenn sie drueberfahren, dann beseitigen sie das schnell.

Ich denke mal, nur der Jaeger weiss in diesem Fall das Kitz fachgerecht zu toeten falls es schwer verletzt ist.

jima

alles sehr problematisch
Hallo,

bischen komische Ansichten hast Du aber schon, oder?

Das Tierschutzgesetz wurde ja schon gepostet, deshalb habe
ich ein paar Anmerkungen in eine andere Richtung.

Bitte keine Verurteilungen an mich, da ich selbst noch
nie ein Tier getötet habe
, und auch künftig keines töten will.
Ich habe selbst Schlangen, füttere aber entweder lebend

Ach so, wenn Du eine Tier der Schlange vorsetzt, dann bist Du ja
nicht derjenige, welcher tötet???
Ist das nun ein rein moralische Aspekt, oder denkst Du, daß
dies im juristischen Sinne auch korrekt wäre?
Oder anders: Wenn Du jemanden eine schwarze Mamba ins bett legst,
kann st Du natürlich nix dafür, wenn infolge Schlangenbiss jemand
zu Tode kommt, oder?

(natürlicher vorgang) oder eben als Frostfutter. Denn
irgendwas fressen müssen sie ja leider…

Zurück zu Deiner Frage.
Ich will nicht Dein Hobby verkomplizieren, aber wenn man die
Sache auf die Spitze treibt, dann müßte man natürlich laut
Tierschutzgesetz §4 erstmal feststellen, ob der Tod einer Maus
durch die Schlage auch ohne Schmerzen von statten geht
Ansonsten könnte man rein vom Buchstben des Geseztes her fordern,
daß Du das Futtertier vorher betäubst (und dann evtl. doch gleich
selber „fachmännisch tötest“.

Auszug aus dem Gesetz:
§ 4 Tötung von Wirbeltieren
(1) Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst,
soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter
Vermeidung von Schmerzen getötet werden. Ist die Tötung
eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter
Ausübung der Jagd oder auf Grund anderer Rechtsvorschriften
zulässig oder erfolgt sie im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, so darf die Tötung nur
vorgenommen werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare
Schmerzen entstehen. Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die
dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.

Naja, eines kann man natürlich sagen: Zumindest die Schlangen
haben die notwendigen Fähigkeiten, oder doch nicht ?

Gruß Uwi

Ahnungslosigkeit
Hallo,

ein mir bekannter Jaeger aergert sich regelmaessig ueber die
Bauern, da sie oft zu faul sind ein zwei Tage bevor sie maehen
bewegliche Scheuchen im Feld anzubringen. Was kein grosser
Aufwand ist.

hast Du schon mal in der Landwirtschaft gearbeitet???
Schon mal bei der Heumad mitgemacht?
Hast Du eine Ahnung, wie das ein Bauer bewerkstelligen soll,
der in der Erntezeit eh schon 16h auf’n Beinen ist und dabei
trotzdem nur gerade soviel verdient, daß er nicht als arm gilt?

Dann fährt der noch mal eben noch paar Stunden rum und installiert
Scheuchen, die er ja vorher sowieso wieder wegnehmen muß.
Oder werden die Dinger dann umgemäht???
Außerdem wird ein Bauer nicht im hohen Gras noch mit’n Trecker
rumfahren und erstmal alles schön niederwalzen, ne das muß
dann schon alles zu Fuß gehen.

Freizeitjäger, die da mit solchen tollen Rat kommen, sind
weltfremd und Leute, die solches nachschwätzen denken nicht
nach oder haben auch gar keine Ahnung!

Klar, könnte man die Rehe mit solcherlei Kinkerlitzen ein wenig
vom hoch eingewachsenen Gras fernhalten. Aber wie soll das mit
geringem Aufwand deutschlandweit gehen? Studenten auf Land!!!???

Und wo sollen die Rehe dann hin? Das Gras wird überall gemäht,
wenn es hoch steht und die Rehe haben ein natürliches Bedürfnis
sich da drin zu verstecken.

Denen ist es oft einfach schitegal ob da ein Kitz drin liegt
oder nicht. Wenn sie drueberfahren, dann beseitigen sie das
schnell.

Dummes Geschwätz ist das. Den Bauern tun die armen Kitze auch
leid, aber das Gras muß nun mal gemäht werden, damit die ach
so tierlieben Mitmenschen in der Stadt täglich ihre frische Milch
und anderes mehr für wenig Knete kaufen können.
Mach doch mal den Vorschlag, alle landwirtschaflichen Produkte
50% teurer zu verkaufen und den Bauern das Geld zu geben.
Dann haben die auch mehr Möglichkeiten die Rehkitze zu schützen.
Die können dann evtl. mal paar Hilfkräfte auf Hof mitbezahlen.

Mit der freien Zeit weiß der Bauer dann auch gleich was gutes
anzufangen. Da geht er nämlich öfter auf Jagd und schießt mehr
Rehe und Schweine, die eh schon überhand nehmen und viel
Flurschaden verursachen.

Ich denke mal, nur der Jaeger weiss in diesem Fall das Kitz
fachgerecht zu toeten falls es schwer verletzt ist.

Klar, vor allem wenn es ein Freizeitjäger aus der Stadt ist.

Die Bauern sind mit dem Schlachten von Huhn, Karnikel und Schwein
groß geworden. Da kennt sich so mancher Bauer besser mit aus.
Lese mal die Beiträge von Wolfgang Dreyer!
Gruß Uwi

1 Like

schmerzen
moin,

ich möchte die Diskussion jetzt nicht unnötig verkomplizieren, aber zumindest auf eine tatsache hinweisen. in der wissenschaft ist es höchst umstritten, ob tiere überhaupt schmerzen empfinden können.

das soll jetzt nicht heißen, die merken eh nix, murks sie ab, wie du willst. aber das tierschutzgesetz, das weiter unten gepostet wurde, bezieht sich darauf, daß tiere nicht leiden und keine schmerzen empfinden sollen dabei.

du als tierhalter hast ja im prinzip die gleiche funktion wie ein tierpfleger. denn wenn du dich nicht um deine tiere kümmerst, kannst du ja auch zur rechenschaft gezogen werden. auch wenn die gesetzeslage und die rechtsprechung im moment mehr als vage ist. beantwortet werden kann deine frage wahrscheinlich nicht wirklich, eventuell von einem anwalt, aber ich nehme an daß auch der erstmal ein grundsatzurteil des bgh braucht.

viele grüße,

tethys

ich möchte die Diskussion jetzt nicht unnötig verkomplizieren,
aber zumindest auf eine tatsache hinweisen. in der
wissenschaft ist es höchst umstritten, ob tiere überhaupt
schmerzen empfinden können.

das soll jetzt nicht heißen, die merken eh nix, murks sie ab,
wie du willst. aber das tierschutzgesetz, das weiter unten
gepostet wurde, bezieht sich darauf, daß tiere nicht leiden
und keine schmerzen empfinden sollen dabei.

Die Behauptung, dass Tiere keine Schmerzen empfinden können, ist genauso absurd, wie die, dass die Erde eine Scheibe ist. Jeder Mensch hat schon hunderte oder tausende Male erlebt, dass Tiere Schmerzen empfinden und Schmerz vermeiden. Vermutlich deruht diese unsinnige These nur auf Wortklauberei. Es gibt immer wieder Wissenschaftler, die mit so etwas Beachtung provozieren wollen.