Tötungsmethoden

Hallo!
Gucke grade bei der Arbeit im ZDF „Volle Kanne“ und der Gast heute, Prinzessin ? von Hohenzollern, die übrigens einen klugen, patenten, engagierten, rundum sympathischen Eindruck macht, hat eben erzählt, in den Tötungsstationen z.B. in Spanien, würde man die Tiere lebendig ins Feuer werfen, um die Kosten für die Narkose zu sparen, oder vergasen, mit einem Gas, das schon die Nazis benutzt haben. Es wäre ein zwanzigminütiger Todeskampf für die Tiere und die Schreie könnte man bis 60o km weit hören. Da sie in Marbella wohnt, bin ich geneigt, ihr zu glauben.
Weiß hier jemand was dazu? Bewegt sich was in der Politik zu dem Thema?

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

leider traurig aber wahr.
Ich kann Dir nur ein Beispiel aus Italien nennen. In der Nähe des Campingplatzes auf dem wir immer mit unserem Hund urlauben, gibt es ein Tierheim (die Mitarbeiter machen immer vor dem Örtlichen Supermarkt auf sich aufmerksam um Tiere an den Mann/Frau zu bringen), dort werden die übriggebliebenen Hunde/Katzen NACH der Urlaubssaison mit Kohlenstoffmonoxid vergast.

Daß man die Schreie sooo weit hört, mag ich zu bezweifeln, da wurde bestimmt absichtlich übertrieben. Gut so.

Es muß ein fürchterliches Szenario sein.

Positiv hier: Die vermittelbaren Hunde sind kastriert, geimpft, gechipt, haben einen Heimtierausweis, nen Strick um den Hals und dürfen nach Absprache mit einem deutschsprachigen Tierarzt vor Ort mitgenommen werden. Nur so haben diese Tiere eine glitzekleine Chance das Heim lebend zu verlassen.

Bekannte von uns haben vor 3-4 Jahren zwei Geschwisterhunde dort rausgeholt.
Was noch positiv ist: Der Campingplatz unterstützt diese Rettungsaktionen damit, daß die Hunde bis zur Abreise kostenfrei auf dem Platz mit wohnen dürfen. Und auch bei weiteren Campingurlauben auf diesem Platz, sind diese Hunde kostenlos unterzubringen.

Hier noch eine Wiki-Seite zu Kohlenstoffmonoxid

http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffmonoxid

Traurige Grüße

Motorradmieze

  1. Also als erstes gefällt mir der Vergleich mit Nazis und KZ nicht.
  2. Bei gutem Wind hörst du alles sehr weit. Übertreibung gehört zum Tierschutzgeschäft wie zu allem anderen wo Geld fließt
  3. Es gibt diese Stationen leider Gottes und keiner findet sie geil
  4. Fakt ist aber auch daß diese Stationen unnötig wären in der vorhandenen Größe gäbe es nicht kinderersatzgeile Touristen welche in der Sommerzeit die Hunde welche einfach Strassenhunde sind, anfüttern würden, dadurch die Nachkommen gefördert und dadurch das Problem verschlimmert werden würde.
    Hunde sind und bleiben Opportunisten. Wenn sie genug zu fressen haben gebären sie viel(wie jedes andere Tier auch)
    Es gibt genügen Hotels die Hunde vor der Touristenzeit anlocken und wenn die Deppen weg sind, werden die Hunde verjagt erschossen etc.
    Mit dem Mitleid für die Tiere wird Millionen verdient.
    Auch der Tierschutz profitiert daran genügend
    Welpen bringen Gäste ins Tierheim, alte Hunde keine
    Also werden Welpen aufgekauft damit Gäste kommen.
    Das fördert den versteckten Handel mit Strassenhunden und damit die Überpopulation in den entsprechenden Ländern.

Schlimm daß dann genau das nicht erzählt wird sondern jetzt mit ausländischen Hunden Einschaltquote gemacht wird statt daß man hier mal das echte Elend der Hunde in den Tierheimen zeigt welche überquellen und sich keiner für die Hunde findet.

Ich kehr erstmal vor meiner eigenen Tür bevor ich vor fremden kehre.
Und in Deutschland herrscht Hundeleid nur ohne Gaskammer sondern mit eingesperrten gequälten Tieren.

Steffen

Hallo,

ich habe selbst einige Erfahrung mit Tierschutz im Ausland und kann sagen, dass die Aussagen der adeligen Dame zwar polarisierend, aber durchaus zutreffend sind.

In den spanischen Tötungsstationen wird i.d.R. mit Gas getötet (ob Nazi-Gas oder was anderes ist ja wurscht), da Vergasen die preisgünstigste und effizienteste Tötungsmethode ist, wenn man viele Lebewesen schnell um die Ecke bringen möchte ohne sich die Finger schmutzig zu machen (das hat ja schon der Herr A.H. richtig erkannt, harhar). Da auch solches Gas Geld kostet, was die Gemeinden nicht haben (sonst könnten sie sich ja vernünftigen Tierschutz leisten), wird auch da gespart und so kommt es nicht selten vor, dass noch lebende Tiere in die Gruben kommen, in welche die Tierleichen geworfen werden. Dort werden dann Kadaver und halbtote Viecher gemeinsam mit Löschkalk bestreut und was noch lebt verreckt unter Qualen. Wie weit das nun zu hören ist, tut meiner Meinung nach nichts zur Sache, es wäre ein Verbrechen auch wenn es lautlos ablaufen würde.

Es gibt in Spanien sehr viele streunende Hunde und Katzen und Tötungsstationen, nicht wegen der Touristen (deren Einfluss gleicht sich meiner Ansicht nach in etwa aus: einige füttern zwar und sorgen damit für Vermehrung, aber andererseits wird nur wegen der Touris von offizieller Seite und überhaupt etwas gegen die Streuner unternommen), sondern weil Klima und Infrastruktur es ermöglichen und aufgrund der Art der Tierhaltung in Spanien und dem dort vorherrschenden Umgang mit den Tieren.

Nur ein paar Beispiele: es ist dort völlig normal, einen Welpen für die Kinder anzuschaffen und wenn er erwachsen ist, wird er ausgesetzt oder in der Perrera entsorgt (wohl wissend, dass der Ex-Hund dort getötet wird). Dann besorgt man sich den nächsten süßen Welpen. Weiterhin wird dort fleißig mit Hunden gejagt, diese Hunde werden auch einfach entsorgt, aufgehängt oder im Wald gelassen, wenn sie verletzt oder sonstwie jagduntauglich sind. Geburtenkontrolle ist natürlich völlig unbekannt - und das hat einen Rieseneinfluss. Man sieht ja schon, wie viele unerwünschte Tiere es hier in D gibt, wo (zumindest bei Hunden) kaum Streuner sich unkontrolliert vermehren und viele Tiere kastriert sind.

In Ungarn sieht die Sache leicht anders aus. Dort ist das Klima anders, so dass sich Streuner nicht so unkontrolliert vermehren: es überleben einfach weniger Tiere. Auch werden streunende Hunde von der Bevölkerung nicht so akzeptiert wie z.B. in Spanien (u.a. auch deshalb, weil aufgrund der vorherrschenden Rassen der durchschnittliche Ungarnhund viel „gefährlicher“ wirkt als der Durchschnitts-Spanier). Daher gibt es dort schon immer und auch heute noch den Hundefänger („Schinder“ genannt), der die Hunde einfängt, ein bißchen sammelt, und dann tötet. Aufgrund der geringeren Anzahl wird hier keine Massentötung durchgeführt, sondern man bevorzugt die etwas persönlichere Tötung per Knüppel.

Was tut sich? Zweierlei: zum einen gibt es immer mehr seriöse, private Tierschutzprojekte in diesen Ländern, teils von Einheimischen, teils von Ausländern. Diese sorgen für Kastrationsaktionen und Aufklärung der Bevölkerung und können so langfristig erreichen, dass die Tötungen aufhören und ein „normaler“ Tierheimbetrieb wie aus D bekannt einsetzen kann. Der zweite Aspekt ist der Segen der EU: zu den Voraussetzungen für den Beitritt gehört ein vernünftiges Tierschutzgesetz, was in vielen Ländern vorher unbekannt war. Diese Änderungen gehen nicht von heute auf morgen, aber es bewegt sich langsam etwas.

So, jetzt muss ich zurück zu meiner Schulung.

Gruß,

Myriam

PS: Steffen hat hier fröhlich alles durcheinandergeworfen und bekommt auch noch Sternchen von unreflektierten Stammtisch-Gegnern des Auslandstierschutzes, da wird mir echt übel. Bei einer Sache stimme ich allerdings zu: der Nazi-Vergleich geht gar nicht.

Hallo,
ich habe meinen Hund bekommen von:
http://www.aspafriends.de/front_content.php?idcat=3&…

Ich bekam den Hund, gechipt usw. mit Hundepass und so.
Ich unterstützte aspa auch ab und an finanziell mit einer
kleinen Überweisung. Ich finde, dass die gute Arbeit
leisten und das ohne große Verwaltungskosten, so dass
das allermeiste Geld bei den Tieren in Spanien auch
ankommt.

Grüße
Marie

Also als erstes gefällt mir der Vergleich mit Nazis und KZ nicht.

Na und? Was willst du damit sagen? Dass deine Meinung mehr interessiert? - Der Vergleich ist legitim, die Methoden sind gleich barbarisch.

Ich kehr erstmal vor meiner eigenen Tür bevor ich vor fremden kehre.
Und in Deutschland herrscht Hundeleid nur ohne Gaskammer sondern mit eingesperrten gequälten Tieren.

Ein Totschlagargument, mit dem jedes Wegschauen gerechtfertigt werden kann. Zum Glück denken die Macher in zivilisierten Gesellschaften anders.

Boris

2 Like

Bei einer Sache stimme ich allerdings zu: der
Nazi-Vergleich geht gar nicht.

Hallo,
das war ein ausgezeichneter Beitrag!
Nazi-Vergleich: Ich glaube nicht, dass die Dame einen unangebrachten Vergleich anstellen wollte, sondern dass sie meinte, es ist das Gas, das im 3. Reich schon verwendet wurde und man weiß, dass es einen langen Todeskampf bewirkt.

Ich hoffe auch sehr, dass man durch gutes Beispiel und Aktionen, die nicht nach der Holzhammermethode gestrickt sind, wodurch man höxtens trotzige Ablehnung in der Bevölkkerung hervorrufen würde, ein Umdenken erreicht. Man muss bei den Kindern anfangen.

Gruß,
Eva

Gruß,
Eva