Tokajer szamorodni evtl.1958

Hallo
habe eine flasche tokajer wein zuhause
kenne mich leider nicht aus
auf dem etikett sind drei zeichen und in einem steht 1958
soll ich ihn weggießen oder aufheben
steht nämlich nur herum und wir wissen nicht`s anzufangen damit
wer kann mir helfen
liebe grüsse gabi

Hi,
Tokajer sind normalerweise so etwa 2 Jahrzehnte unter idealen Bedingungen haltbar. Wie bei allen älteren Weinen heisst das nicht automatisch, daß Deiner schlecht ist. Ich würde Ähnliches vorschlagen wie letztens hier im Brett zu einer uralten Flasche Champagner:

Öffnen, testen und entweder schnellstmöglich „weggeniessen“ da alte Weine geöffnet sehr schnell kippen. Oder wenns schon kaputt ist hast Du eine wunderschöne Flasche als KErzenständer gewonnen.

Gruß
Nick H

hallo
danke für deine nette auskunft
habe ihn noch nicht geöffnet
und weiss auch garnicht ob ich es tun werde
ist ja auch schon ziemlich alt und ich
denke ich lasse ihn da wo er ist

tschau gabi

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Hallo gabi,

du kannst ihn ja zur Versteigerung anbieten, so wie es auf diesem Link stattfindet:
http://www.jahrhundertweine.de/shpSR.php?p1=370
Du siehst, dass hier der älteste Wein gerade 10 Jahre jünger als deiner ist. Diese Dessertweine sind was für Liebhaber.
Yatego Shopping schreibt:
Edelsüßer Szamorodni wird in Ungarn bereits seit 400 Jahren vinifiziert. Der aus dem Polnischen stammende Name heißt soviel wie wie gewachsen, d.h. die Trauben werden unselektiert geerntet, so wie sie am Stock vorkommen. Dabei muss der Botrytisbefall zwischen 30-50 % liegen. Der elegante Tokaji Szamorodni duftet nach Nüssen, Mandeln und Vanille. Die saftige Süße wird von lebhafter Säure fein ausbalanciert. Die Trauben stammen von Weinbergen mit meist südlicher Ausrichtung, der Boden besteht aus vulkanischem Rhyolit und Lehmboden auf Andesit-Naturbims. Das durchschnittliche Alter der Rebanlagen beträgt 15 Jahre, es sind ca. 5600 Rebstöcke pro Hektar gepflanzt. Der aus dem polnischen stammende Name Szamorodni bedeutet soviel wie geboren oder wie gewachsen. Die Trauben werden so geerntet, wie sie am Stock vorkommen. Der Botrytisbefall darf allerdings nicht höher als 60% sein. Nach der Lese werden die Trauben über Nacht in speziellen Kesseln belassen, danach sanft abgepresst. Nach der Gärung, die zwischen drei und vier Wochen andauert, reift der Wein für 18 Monate in neuen ungarischen Eichenfässern in den berühmten unterirdischen Kellern von Oremus, deren Wände von dem Schimmelpilz Cladosporium bedeckt sind.

Viele Leute einladen, die auf Süsswein stehen, Flasche öffnen, in kleinen Gläsern kredenzen und schlabber,schlabber weg mit dem Zeug.

Viel Spass. Mein Fall ist es nicht.
Bernd

Servus,

neugierhalber: Warum sollten die angebotenen Tokajer Jahrhundertweine sein? Bloß weil sie dreißig Jahre lang durchgehalten haben? Für z.B. 1957 und 1972 täte der Begriff meine ich besser passen.

Und: Ist die Klassifizierung in zweibuttig, fünfbuttig, sechsbuttig etc. im deutschen Gebrauch nicht mehr üblich? Mir kommen die Begriffe „-puttig“ und „Puttony“ in einem deutschen Text so vor, als suche da jemand die Exotik mit Gewalt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
ich möchte nicht belehrend auftreten, aber hier haben sich doch ein paar Missverständnisse breitgemacht.
Zunächst zur Ausgangsfrage. Gabi, Szamorodni heißt „wie gewachsen“, deinem Tokaj fehlen leider die höheren Weihen der Veredelung. Er war von Anfang an von einer eher alltäglichen Qualität, dazu kommen die generellen Qualitätsprobleme der kommunistischen Ära im Weinbau und nicht zuletzt die Frage der Lagerung. Falls du ihn wirklich im Wortsinn schon Jahrelang in der Wohnung stehen hast, wo er sicher größeren Temperaturschwankungen unterworfen gewesen wäre, so ist er wahrscheinlich schon länger kein Vergnügen wert. Ein großer oder gar teurer Wein war er ohnehin niemals. Also, Kaffeekränzchen, Hefegebäck und Flasche auf :smile:

Die Haltbarkeit von Tokaj prinzipiell mit 20 Jahren zu veranschlagen finde ich zu problematisch um es so unkommentiert stehen zu lassen. Während die Basisweine sich sicher mit solchen Altern überglücklich schätzen dürfen, können selbst 3- bis 4-buttige Weine ohne Mühe diese Zeit und wesentlich länger überdauern. Dabei ist eine gute Lagerung bei möglichst konstanter Temperatur Voraussetzung.
Hochbuttige Exemplare bzw. Aszu Essencia oder Essencia sind noch viel stabiler, gerade letztere ist - nicht nur nach menschlichen Maßstäben- praktisch unsterblich.

hallo bernd
danke für deine auskunft
bin weder sammler noch weinkenner
habe ihn vor ca. 5 jahren geschenkt bekommen
wollte nur mal wissen was ich da überhaupt aufhebe
und weiss garnicht ob das mit dem alter auch stimmt
liebe grüsse gabi

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hallo martin
ich habe leider überhaupt keine ahnung von was du da schreibst
kenne mich nicht aus in sachen wein
wollte nur mal wissen was ich da zuhause habe
aber danke noch für deine auskunft
liebe grüsse gabi

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hallo sebastopol
danke für deine auskunft
wollte nur mal von jemanden wissen der sich in solchen sachen
auskennt was ich da überhaupt aufhebe
habe ihn geschenkt bekommen vor ca. 5 jahren
und seitdem steht er halt so rum
liebe grüsse gabi

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Servus,

ich schreibe davon, dass der von help.you verlinkte Händler mir wegen seiner Präsentation nicht vorkommt wie eine vertrauenswürdige Quelle.

Um einen „Jahrhundertwein“ (dieses ist bereits eine unglückliche Wiedergabe des französischen „millésime“ = „Jahrtausendwein“) zu sein, genügt es nicht, wenn ein Süßwein (durch Alkohol- und Zuckergehalt ohnehin relativ lange lagerfähig) mal dreißig Jahre hält.

Ich habe hier kürzlich von Château d’Yquem (kein eigentlicher Süßwein, aber schon mit einem guten Schluck Restzucker) aus dem 18. Jahrhundert berichtet, den man heute noch sehr gut trinken kann (Nick H. war dabei!). Und für einen „Jahrhundertwein“ gilt es eben nicht bloß, dass man ihn nach irgendwieviel Jahren noch trinken kann, sondern dass man ihn gut und mit Vergnügen trinken kann. Es gibt Weine, die mit dem Altwerden zu richtigen Engelsmusiken werden. Auch aus dem Tokaj.

Jo, und als Kontrast zu der verlinkten Seite habe ich zwei Jahrgänge Tokaj zitiert, die das Zeug dazu haben.

Im Rheingau hieße das z.B. 1976. Das war ein Jahrgang, den man ohne weiteres „Jahrhundertwein“ nennen kann.

Wieauchimmer - 1958 spielt im Tokaj nicht unbedingt in dieser Liga mit. Daher plädiere ich auch fürs Trinken. Warum eigentlich nicht? Entweder, er ist um, dann ists kein Schaden. Oder, er ist noch nicht um, dann hast Du eventuell ein großes Vergnügen daran.

Schöne Grüße

MM

Servus,

hiermit:

und seitdem steht er halt so rum

(Zimmertemperatur, Sonnenlicht, Temperaturschwankungen)

kannst Du jeden Wein in kurzer Zeit ruinieren.

Schöne Grüße

MM