Wein: Globalverdammung von Herkünften
Servus Andreas,
von einem Punktesystem bei Tokajer ist mir nichts bekannt. Wie funktioniert dieses System?
Um Dein Globalurteil möglicherweise zu relativieren, lege ich Dir die Verkostung von Tokajer aus folgenden Gütern ans Herz:
Tolcsva-Bor
Tokajbor
Tokaj Classic (Bruhács-Schneider-Settelmeier, u.a. hessisches Staatstheater)
Fitomark-94
Kereszthegy
Kiralyhegy
(die Aufzählung von Spitzengütern in Sachen Tokajer ist zufällig, nicht erschöpfend)
Und Deine globale Verdammung der sozialistischen Weinwirtschaft berücksichtigt nicht (a) die bäuerliche Tradition, Einfallsreichtum und Engagement ungarischer Winzer und (b) die Zeit, die verstrichen ist, und mit der man viel anfangen kann, wenn man nicht in erster Linie darüber nachdenkt, bei wem man sich worüber beschweren kann und wo es welche Subventionen gibt. Probier einfach mal, was sich inzwischen (in ganz anderer Gegend) aus dem gefürchteten „Erlauer Stierblut“ entwickelt hat: Es steht jetzt „Egri Bikavér“ drauf, und in den Flaschen ist keine Offenbarung, aber ein sehr sympathischer, trocken durchgegorener, einfacher und robuster Kneipwein, der viele Produkte aus z.B. Italien, Frankreich, Spanien und Kalifornien, die in unseren Regalen mit schönen Etiketten prunken, um Längen schlägt.
Wenn Du mit dem beschriebenen Programm durch bist, können wir sicher etwas detaillierter zur Sache diskutieren.
Schöne Grüße
MM