Tolerant? Intolerant?

Servus Ann,

trotzdem möchte ich nicht mehr alles hinnehmen und ich habe
auch sehr klare vorstellungen entwickelt, was ich nicht
mehr möchte. und das sage ich dann auch.

ich glaube, das ist der Punkt.

Hab grad noch das verdatterte Gesicht des Bahnpolizisten vor Augen, dem ich heute abend erklärt habe, warum ich in der abgesehen von ihm selber menschenleeren Unterführung nicht vom Rad gestiegen bin. Ich glaube, er denkt bis Schichtende drüber nach, warum es Regeln und Gesetze gibt und wofür die gemacht sind.

Tolerant - intolerant: Wenn ich in der Straßenbahn morgens um halbachte das, was mein Nachbar für Musik hält, nicht hören mag, setz ich mich möglichst weit weg woanders hin. Es gabs schon, dass mich die HipHopFreundin, vor der ich geflohen war, durch den ganzen Zug verfolgt hat, um mich aufs Heftigste anzuschreien, das wär aber echt assig von mir, und dass ich ein intoleranter Wichser sei.

Auf diese oder jene Art sturer: Kann gut sein. Aber intolerant deswegen?

Schöne Grüße

MM

hallo,

http://www.salmoxisbote.de/Bote03/Lessing.htm

viel spaß,

Danke. Herrlicher Text!

Was mir auffält, ist die wachsende (!) Diskrepanz zwischen der alterungsbedingten Abnahme des Hörvermögens und der subjektiv festzustellenden Empfindlichkeit gegenüber Lärm. Ich kann hin und wieder einem Gespräch nicht folgen, insbesondere wenn es Nebengeräusche gibt, empfinde Lärm aber dennoch als immer störender. Irgendwie widersprüchlich, oder?

Gruß
Barney

Hallo Petra,

das ist ganz schön blöd wenn die Nachbarn keine Rücksicht nehmen!
Ein Glück habe ich mit Lärm gar kein Problem. Heute morgen kamen meine Nachbarn (wohnen unter mir) mit lautem Getöse von ihrer Hochzeit nach Hause. Ich nahm das wahr und drehte mich um und schlief weiter.
Wo ich echt sauer werde ist, wenn die ihren Holzkohlegrill direkt unter meinem Balkon platzieren und ich plötzlich in einer Rauchwolke sitze.
Unser Haus ist bestimmt von 2000qm Garten umgeben,da düfte es wohl kein Problem sein den Grill mal eben woanders zu platzieren,aber nein, es mußte erst der Vermieter einschreiten bevor die das eingesehen haben.
Warum sind Leute so rücksichtslos, oder ist es einfach Dummheit?
Gruß,
Claudia
PS: Es gibt gesetzliche Regelungen in Sachen Nachruhe. Googelst du mal, dann druckst du denen das aus mit dem Hinweis, dass der nächste Brief vom Anwalt kommt. Ist traurig, aber funktioniert meist ;-((

:smile: (o.w.t.)
.

du hast den generationenwechsel nicht mitbekommen.
hau ab !
sm

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Hallo Petra,

ich denke, Toleranz ist ja in dem Fall eher eine gegenseitige
Sache.

Es ist auch intolerant von Deinen Nachbarn, lautstark im
Garten zu feiern,

was ist lautstark ?

wenn sie wissen, dass andere am nächsten
Morgen früh aufstehen müssen.

Keine Beziehung, auch die nachbarschaftliche, funktioniert
ohne gegenseitige Rücksichtnahme.

Deswegen sollte eigentlich ein freundlicher Hinweis, dass Du
morgens so früh aufstehen musst, reichen.

blos weil der ab und an mal feuert?
vielleicht ist es ja einmal der linke nachbar und einmal der rechte Nachbar. und dann der von gegenüvber.
und alle sollen fein ruhig sein und die hände zum gebet falten ?
wenn ich irgendwo in der minderheit bin - dann muß ich mich anpassen.

Wenn es trotzdem lange Gesichter gibt, dann ist wohl eher die
Frage angebracht, wer hier intolerant ist.

Ich wohne auch in einer Reihenhaussiedlung und halte es mit
den Nachbarn so, dass ich Bescheid sage, wenn eine Feier
ansteht.

Bravo !
aber auch das läßt sich noch verbessern.
lade mich ein.
dann hab ich garantiert nichts gegen lärm kleine kinder und allohol zu später stunde.
sm

PS.: warum wird der gute nicht mal ab und an eingeladen ?
nur mal so nachgefragt.

Aber mir ist schon klar, dass Reden auch nicht immer
hilft.

Liebe Grüße
usch

Hallo Ann,

neulich stand ein auto neben mir an der ampel, junge frau
drin, fenster weit offen (es war ja sehr warm) und volle pulle
musik an. ich machte ihr ein zeichen, sie drehte etwas
leiser, damit sie mich verstehen konnte, und ich sagte ihr
sehr freundlich: „könnten sie wohl bitte ihre musik leiser
drehen. ich möchte sie nämlich nicht hören.“

einen augenblick guckte sie verdutzt, dann schrie sie rum, das
interessierte sie einen scheißdreck, was ich hören möchte…

bin ich dann intolerant?

ich habe schallend gelacht, ich kann deine Reaktion ganz gut nachvollziehen. Du hast ja soo recht.

Manchmal sind die Bässe so aufgedreht, dass der Gehweg vibriert. Jeder soll sich an der Techno-Musik erfreuen.

Ich würde gerne mal deren Gesicht sehen, wenn ich vor ihrem Haus in meinem Auto stehen bliebe und Volksmusik in voller Dröhnung laufen lasse würde. Nur dass mein Radio natürlich auch solche Lautsprecher nicht hat.
Jeder soll seine Musikart hören, aber doch bitte im normaler Lautstärke.
Im Straßenverkehr ist diese Lautstärke ja auch gar nicht erlaubt, die hören ja auch kein Martinshorn. Aber die Polizei hört und sieht da einfach gerne weg.

du hast den generationenwechsel nicht mitbekommen.
hau ab !
sm

Ist das der Generationenwechsel? Wer nicht damit einverstanden ist soll abhauen?
Gaanz toll!
Petra

du hast den generationenwechsel nicht mitbekommen.
hau ab !
sm

Wieso ist das alles was die neue Generation kann?? Bin mal gespannt was diese tolle Generation zustande bringt.

Hallo sampleman,

was lautstark ist? Na, ich denke mal, das ist relativ. Wenn Du in der lustigen Runde drinsitzt, merkt man das wohl kaum :wink:

Hätt ich auch kein Problem mit, Dich einzuladen. Meine Nachbarn gehn aber halt schon stark auf die 80 zu und legen da nicht mehr so wirklich großen Wert drauf.

Aber wir haben wirklich „null problemo“ miteinander. Als ich sie das letzte Mal vorgewarnt habe, dass im Garten ein bisschen gefeiert wird und es lauter werden könnte, fragte sie mich am nächsten Tag, ob wir eine „Rentnerfete“ gefeiert hätten *gg

Deswegen ja mein Gedanke „Reden hilft“. Wir reden nämlich öfter mal und nicht nur, wenn Lärm ansteht :wink:

Liebe Grüße
usch

Hallo!

Jetzt bin ich auch schon 50 und werde immer streßempfindlicher
oder lärmempfindlicher. Geht das anderen auch so? Ich dachte
immer, man wird gelassener.

Das ist wohl individuell verschieden.
Meine Nachbarn rechts sind um die 50. Die und ihre Kinder (Anfang 20) feiern selbst gerne. Kein Problem. Nur meinen Autostaubsauger mögen sie nciht, aber da sprechen wir uns ab…
Die NBs links sind Anf./Mitte 60. Feiern fast nie, haben aber Schlafzimmer vorne und nutzen den Garten vorne, während ich den Garten hinten nutze. Ist ein DH.
Kein Problem.

Ich feiere 3-5 mal im Jahr im Garten, dann auch gerne bis 4 Uhr morgens und meistens am WE. Mittlerweile sage ich vorher bescheid. Kein Problem.

Unser Schlafzimmer geht in den Garten raus (andere Seite die
vielbefahrene Straße). Wir sind eine enge Reihenhaussiedlung,
Häuschen an Häuschen. Früher waren viele ältere Menschen hier
und alles war sehr ruhig. Heute sind viele junge Familien hier
und bei schönem Wetter wird viel gefestet und man sitzt im
Garten bis 24 Uhr oder auch länger.

Das halte ich für völlig normal an den paar warmen Tagen.

Ich muss am nächsten
Morgen um 5 Uhr raus, ich habe Gott sei Dank noch eine Arbeit.

Das wiederum ist nicht so ganz normal, wenn auch eine absolut akzeptable Begründung.
Du kannst nicht erwarten, dass alle um Dich herum um 10 ins Bett gehen.

Weshalb nicht das Schlafzimmer nach vorne verlegen?

Bitte ich meine Nachbarn, doch um 23 Uhr nach drinnen zu
gehen, werden die Gesichter lange und man geht mir aus dem
Weg. Bin ich intolerant?

Nein, aber vielleicht zu hellhörig…
Während der Woche halte ich es so, dass gegen 23.30 spätestens Schluß ist draußen. Ich kann auch mal ausschlafen, bin selbständig. Ich weiß aber auch, dass andere immer früh raus müssen. Dafür komme ich spät nach Hause und möchte vielleicht um 21 UHr ein ruhiges Bier trinken, anstatt die Kinder der Nachbarn hinter mir schreien zu hören. aber da muss ich eben durch, man kann die beiden Wichte ja nicht einsperren, wenn es draußen warm ist.

Am Wochenende gibt es jedoch keine „Gnade“. Wenn eine der 3-5 Feiern im Jahr ansteht, müssen die Nachbarn da durch.
Dafür beschwere ich mich auch nicht, wenn Samstag morgen um 9 der Rasen gemäht wird oder Sonntags ab 8 Uhr Musik geübt wird.

Geben und Nehmen. Ich habe kein Haus gekauft, um mich mit 34 darin beerdigen zu lassen. Ich feiere gerne, der andere mäht gerne Rasen, der nächste übt Klarinette bei offenem Fenster. Alles o.k. für mich. Es ist nun einmal oft eng in deutschen Städten. Was nur bei der immer älter werdenden Bevölkerung nciht ankommt ist, dass eben jeder ein wenig nachgeben muss. Dazu gehört auch, die anderen feiern zu lassen.

Wie macht ihr das? Habt ihr das Problem auch?
Nur noch mit Ohropax schlafen? Ich hasse diese Dinger.
Wie löst ihr das Problem?
Wäre für Vorschläge dankbar.

Die jungen Leute um Dich herum haben durchaus das Recht, ihr Bier im Garten zu trinken und sich dabei in normaler Lautstärke zu unterhalten. Da musst Du durch. Wenn nun aber wirklich(!) sehr häufig, also 1-2 mal pro Woche, bis 12 oder später gefeiert wird, ist das wohl zuviel. Dann darf man ruhig auch mal etwas sagen. Aber frage Dich zunächst, wie oft die Leute denn wirklich(!) übermäßig lange draußen sitzen.

Wer absolute Ruhe verlangt, darf nicht in ein Reihenhaus ziehen, sondern muss sich ein Haus im Wald suchen und alle Tiere dort umlegen.
Wer nur feiern, trinken und grölen will, für den gilt dasselbe, nur dass die Tiere von selbst gehen…

Noch etwas zum Thema Gesetze, die hier ja auch angeführt worden sind: klar gilt ab 10 Uhr Nachtruhe. Dies gerichtlich einfordern sollten jedoch nur Leute, die selbst alle Regeln beachten.
Wer Sonntag um 13 Uhr den Benzinmäher anwirft, sollte abends friedlich sein…

Grüße,

Mathias

Holla.

Wo ich echt sauer werde ist, wenn die ihren Holzkohlegrill
direkt unter meinem Balkon platzieren und ich plötzlich in
einer Rauchwolke sitze.

Da gibt es ein sehr wirksames, von mir selbst schon mal angewendetes Mittel. Seinerzeit war ich beruflich bedingt für ein gutes Vierteljahr in Spätzletown- Degerloch im Hochhaus untergebracht und hatte genau das von Dir gescholderene Problem: Erdgeschossbewohner plazoren den Grill zielsicher im Vorgarten, unter den Balkons, was sowohl meinen Untermann (1.St.) als auch mich (2.St.) ein wenig norv. Nach kurzer Absprache ritten wir von zwei Seiten die ultimative Feuerbekämpfungsattacke - einer von links, der andere von rechts, laut „Feuer! Feuer!“ rufend, jeweils mit Handfeuerlöscher. Seither ward immer gefrugen … :wink:

Gruß Eillicht zu Vensre

Mein Kompliment, welch ein gut gewähltes Excerpt!

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