Toleranz ist ein suizidaler Luxus

…außer mit Sklavenhaltermentalität
und -erfahrung…sowie katholischem
Schuldverständnis und Ekel.

m/s

Halloo, meursault!

Ist dir bewußt, daß „Sklavenhaltung“ ursprünglich zunächst nur die „Nichttötung“ bedeutete? Und eine Art „Symbiose“?

Und das die Sklavenmentalität meist erst ausbeuterische Sklavenhaltung hervorbringt?

Toleranz dieser Sklavenmentalität ist allerdings „suizidal“.
Für wirklich kreative, aktive Menschen!

Also: Vorsicht!

Grüße, moin, manni

…von welcher Subjektivität aus betrachtet? Toleranz der Gesellschaft gegenüber dem Individuum, der Gesellschaft gegenüber der Gesellschaft, des Individuums gegenüber des Individuums oder des Individuums gegenüber der Gesellschaft?

Intoleranz ist vollendeter individueller Suizid, denn jegliche Intoleranz bedeutet auch neurotisches Involvieren, fremdbestimmtes Reagieren, ein selbstexsekrieren, der Persitaltik des Teufels folgen. Jegliche Exploitation trägt im Keime kausal-eigendynamisch-interaktive Intentionen. Ohne bewußtes - oder unbewußtes Arrangement würde sich kein( Zwangs-)Konsens finden!
Toleranz ist schlichtweg Selbstbestimmung!

„In unserer Gesellschaft riskiert jeder, der bei der Beerdigung seiner Mutter nicht weint, zum Tode verurteilt zu werden.“, faßt Klaus Behner „den Fremden“ in einem Satz zusammen. Ich wollte damit sagen, dass der Held des Buches verurteilt wird, weil er das Spiel nicht mitspielt. Seltsam aus dem Mundes Mersaults „diese Toleranz ist suizidaler Luxus“ Definition zu lesen. Das Wesen des Absurden scheint Gestalt anzunehmen. Nun meine ich schon einen Altbekannten lamentieren zu hören: Du weißt doch nichts von Camus! Selbst wenn dem so wäre, trifft sich die Phänomenologie mit dem absurden Denken in ihrer Ausgangsbehauptung: Es gibt keine Wahrheit, sondern nur Wahrheiten.
Man verachtet die Intoleranten, weil sie intolerant und selbstgerecht sind. Und dann verachtet man die Toleranten, weil sie ihre Feigheit hinter sanktioniertem Toleranz verstecken, um sich nicht durchsetzen zu müssen. Und dann verachtet man diejenigen, denen man sich unterlegen fühlt. Und dann verachtet man diejenigen, denen man sich überlegen fühlt. Bis man schließlich erkennt oder sich gesteht, dass man sich selbst verachtet, weil man es und sie nicht loslassen kann.
Das Wahre suchen heißt nicht das Wünschenswerte suchen, sagt Camus, davor hat man Angst…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Man verachtet die Intoleranten, weil sie intolerant und
selbstgerecht sind. Und dann verachtet man die Toleranten,
weil sie ihre Feigheit hinter sanktioniertem Toleranz
verstecken, um sich nicht durchsetzen zu müssen. Und dann
verachtet man diejenigen, denen man sich unterlegen fühlt. Und
dann verachtet man diejenigen, denen man sich überlegen fühlt.
Bis man schließlich erkennt oder sich gesteht, dass man sich
selbst verachtet, weil man es und sie nicht loslassen kann.

Aber, lieber HC,
zwischen beinharter Intoleranz gegen all und jedes und der wachsweichen, rückgratlosen Toleranz gibt es doch sicher auch einen Mittelweg.
Diesen Mittelweg zwischen dem was tolerabel ist und dem was nicht mehr geduldet werden kann für sich selbst herauszufinden ist doch die Gratwanderung auf der wir uns stets befinden.

Wieviel vermag ich zu tolerieren, ohne meine Selbstachtung zu verlieren, wieviel muß/darf ich nicht unwidersprochen/unwiderstanden lassen, um mich selbst noch im Spiegel als Mensch zu erkennen?

Diese Balance zu behalten macht doch wohl erst wirklich das Menschsein aus. Zwar wird es kaum einem gelingen, stets in der Mitte des schmalen Pfades bleiben zu können, ohne der Scylla der Intoleranz zum Opfer zu fallen, noch in der Carybdis der Permissivität zu versinken, aber der Versuch muß gewagt werden.

Grüße
Eckard.

Aber, lieber HC,
zwischen beinharter Intoleranz gegen all und jedes und der
wachsweichen, rückgratlosen Toleranz gibt es doch sicher auch
einen Mittelweg.
Diesen Mittelweg zwischen dem was tolerabel ist und dem was
nicht mehr geduldet werden kann für sich selbst herauszufinden
ist doch die Gratwanderung auf der wir uns stets befinden.

Wieviel vermag ich zu tolerieren, ohne meine Selbstachtung zu
verlieren, wieviel muß/darf ich nicht
unwidersprochen/unwiderstanden lassen, um mich selbst noch im
Spiegel als Mensch zu erkennen?

Diese Balance zu behalten macht doch wohl erst wirklich das
Menschsein aus. Zwar wird es kaum einem gelingen, stets in der
Mitte des schmalen Pfades bleiben zu können, ohne der Scylla
der Intoleranz zum Opfer zu fallen, noch in der Carybdis der
Permissivität zu versinken, aber der Versuch muß gewagt
werden.

Hallo Eckhard!

Die wirkliche Kunst besteht darin, der Scylla (schönes Bild übrigens :smile: ins Auge zu blicken und die Charybdis zu umschiffen
oder noch besser sicher drauf zu landen! Der freie Geist vermag sehr wohl zu differenzieren was wann und wo tolerierbar sein muß und was nicht geduldet werden darf! In uns und ausser uns! Diese Gratwanderung von der du sprichst scheint mir lediglich ein Kompromiss und solche sind philosophische Suizide. Man wird nicht wirklich ans Ziel gelangen!

Gruss
HC

Natürlich…
denke ich dabei nicht an die Beziehungen zu deinen Nachbarn beispielsweise, oder andere alltägliche Gelegenheiten. Sondern Philosophiegebunden!
Nur um da nichts durcheinanderzubringen! :smile: