Toleranzangaben in Konstruktionszeichnungen

Hallo, liebe Forums-User,

ich habe hier mit meinen Kommilitonen ein Diskussion über folgende Toleranzangabe:

20,5 +/- 1

und

20 -0,5/+1,5

Beide geben den gleichen Toleranzbereich an (beide 19,5 Mindestmaß und 21,5 Höchstmaß). Einmal ist das Nennmaß jedoch 20,5 und einmal 20.

Welche der Schreibweisen würde man verwenden ?

Hallo Fragewurm,

Beide geben den gleichen Toleranzbereich an (beide 19,5
Mindestmaß und 21,5 Höchstmaß). Einmal ist das Nennmaß jedoch
20,5 und einmal 20.
Welche der Schreibweisen würde man verwenden ?

Diese Frage lässt sich nicht beantworten, das kommt auf die konkrete Konstruktion an, bzw. wie die Masse zu Stande kommen.

Wenn ich einen Stift habe welcher in eine Bohrung passen muss wird man ein Normmass nehmen.
Also z.B. 20mm Durchmesser.

Der Stift wird dann z.B. mit 20 +0/-1
und die Bohrung mit 20 +1/-0 vermasst.

Und nicht mit 19.5 +/-0.5
und 20.5 +/-0.5

Im letzteren Fall ist es auch nicht sofort ersichtlich wie die Teile konstruktiv zusammengehören.

Im Prinzip konstruierst du deine Teile mit einer Toleranz von +/-0. Wenn sich dabei rechnerisch 20.5mm ergeben ist das dein Nennmass. Die Toleranzen wählst du dann entsprechend.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

Es handelt sich lediglich um eine Rohröffnung, in die kein Stift rein muss (also keine Passung i.e.S.).

Bei der Angabe 20,5 +/-1 frage ich mich nur: macht es Sinn eine Vorkommastelle zu tolerieren (darf um insgesamt 2 mm schwanken), wenn es Nachkommastellen gibt ? Mit der Angabe drücke ich doch aus, dass etwas das auf 5 Zehntel genau ist, was aber insgesamt um 2 mm schwanken darf ? Wann hat man so einen Anwendungsfall ?? Das ist doch wie

14,995 +/- 1

Etwas darf um 2 Millimeter schwanken aber die Obergrenze und Untergrenze ist bis aufs tausendstel genau einzuhalten ?? Ist das nicht absurd ?

Gruß
Silver

macht es Sinn einen W

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Hallo Silver,

Es handelt sich lediglich um eine Rohröffnung, in die kein
Stift rein muss (also keine Passung i.e.S.).

War ja nur ein Beispiel.

Bei der Angabe 20,5 +/-1 frage ich mich nur: macht es Sinn
eine Vorkommastelle zu tolerieren (darf um insgesamt 2 mm
schwanken), wenn es Nachkommastellen gibt ? Mit der Angabe
drücke ich doch aus, dass etwas das auf 5 Zehntel genau ist,
was aber insgesamt um 2 mm schwanken darf ? Wann hat man so
einen Anwendungsfall ?? Das ist doch wie

14,995 +/- 1

Etwas darf um 2 Millimeter schwanken aber die Obergrenze und
Untergrenze ist bis aufs tausendstel genau einzuhalten ?? Ist
das nicht absurd ?

Nicht unbedingt :wink:

Besonders wenn man Teile konstruiert welche auf Zollmassen beruhen ergibt sich das halt.

Wenn ich 51 Löcher in einer Reihe mit einem Abstand von 10.24mm benötige, kann ich nicht einfach Runden.

Mit 10.2 mm ergibt sich schon eine Abweichung von -2mm gegenüber von 10.24. Allerdings kann es dabei schon sein, dass die einzelnen Löcher nur auf +/-1mm platziert werden müssen.

Gerade in der Elektronik tritt dies Täglich auf.
Wer einmal eine Leiterplatte versehentlich im 2.50mm Raster an Stelle von 2.54mm ausgelegt hat, kennt den Unterschied :wink: Bauteile mit 20 Löchern in einer Reihe muss man dann schon mit dem Hammer bestücken.

Eine weitere Grundregel ist, dass Derjenige welcher das Teil herstellt möglichst ohne viel zu rechnen arbeiten können muss. Dabei spielt es bei der Vermassung auch noch eine Rolle mit welchen Hilfmitteln das Teil hergestellt wird.

MfG Peter(TOO)

Hallo,
Du hast aber auch eine sehr theoretische Toleranz gewählt.
früher galt mal das Nennmaß als das „anzustrebende“ Maß. Und es war nicht gerne gesehen, ständig in der Nähe des oberen oder unteren Abmaßes „herumzuhetscheln“.
Jetzt ist jedes Maß innerhalb der Toleranz gleichwertig.
Insofern hätte Dein Nennmaß nur noch „erkennenden“ Wert. Welches Teil hat auch 20,5
Gruß
Peter