Hallo,
ich baue dieses Jahr auf meinem Balkon sechs unterschiedliche Sorten Tomaten an.
Da ich womöglich ein paar dieser Sorten nächstes Jahr gerne erneut anbauen möchte, fände ich es sehr interessant, eigenes Saatgut aus den heranwachsenden Tomaten zu gewinnen, um dieses nächstes Jahr zu verwenden.
Allerdings möchte ich die Sorten natürlich gerne rein halten. Wie kann ich auf dem Balkon dafür sorgen, dass die Bienen die Tomaten nicht gegenseitig bestäuben, und dass zumindest ein Blütenstand sortenreine Tomaten für die nächste Generation ausbildet? Muss ich eine Plastiktüte um den Blütenstand klemmen, und die Tomatenpflanze zum bestäuben in die Wohnung holen und selbst bepinseln? Wie würdet ihr da vorgehen?
Beste Grüße
Irmfried
Servus,
da brauchst Du nichts weiter zu unternehmen - Tomatenblüten werden zwar von Insekten angeflogen, aber wenn der erste Tiefflieger kommt, haben sie sich bereits selbst bestäubt, und alle Pollen, die noch per Fremdbestäubung nachkommen, sind redundant.
Viel wichtiger ist etwas anderes: Hybridsorten (meistens, aber nicht immer erkennbar an der Bezeichnung „F1“ = erste Folgegeneration nach Hybridisierung) sind grundsätzlich nicht samenecht, die „F2“ = zweite Folgegeneration ist fast immer schwächlich, wenig vital und ertragsarm.
Achte also darauf, dass Du kein Saatgut von Hybriden gewinnst.
Wie das mit der Saatgutgewinnung bei Tomaten funktioniert, weißt Du?
Schöne Grüße
MM
Was meinst du?
Tomatenkerne aus der Frucht entfernen. Gut durchspülen, restliches Fleisch entfernen, nochmals gut durchspülen und trocknen lassen.
Richtig? Mach ich immer so mit gutem Erfolg.
Gruß
Claude
Hallo Claude,
„säuberer“ werden sie, und das Spülen geht auch viel leichter, wenn man sie zuerst mitsamt anhaftendem Schmadder und ein wenig Wasser in einem Deckelglas stehen und zehn-vierzehn Tage gammeln lässt.
Schöne Grüße
MM
Hatte ich mal gemacht. Resultat Gammel 
Dann war das Glas nicht sauber
!
Ich auch nicht - wobei ich „Sortenreinheit“ auch nicht wichtig finde. Habe immer verschiedene Tomatensorten. Bislang kamen aus den sortenspezifischen Samen auch entsprechende Pflanzen und Früchte. Hybride habe ich allerdings nie angebaut.
Hallo Aprilfisch,
Danke für die Antwort!
Bist Du Dir da bei der Selbstbestäubung sicher? Das wäre natürlich komfortabel… Aber kann ich mich auch darauf verlassen, dass die Tomate schneller ist als die Bienen? Hast Du das aus eigener Erfahrung, oder woher hast Du die Info?
Hydridsaatgut verwende ich keines. Fünf der sechs Pflanzen habe ich auf dem Saatgutfestival in Iphofen erworben, ich gehe also davon aus, dass es sich um allesamt samenechte, reine Sorten handelt. Die fünfte habe ich geschenkt bekommen. Soll eine alte Sorte hier aus der Gegend sein. Ein F1-Hybrid wird es vermutlich nicht sein.
Jepp, Saatgutgewinnung ist mir bereits gelungen. Eine Tomatensorte vom letzten Jahr (die einzige, die ich damals hatte) habe ich erfolgreich rekultiviert. Sie wächst jetzt bei mir im Büro. 
Danke und beste Grüße
Irmfried
Servus,
„Obst und Garten - Fachmagazin für das Obst- und Gartenland Baden-Württemberg“, Hg. LOGL, Verlag Eugen Ulmer KG - Jahrgang / Nummer kann ich Dir leider nicht mehr benennen.
Schöne Grüße
MM