Tonarten verschiedener stimmungen umrechnen?

liebe wissende,
hat jemand tipps/anleitungen, wie man die tonarten verschiedener instrumente umrechnen kann?
beispiel: horn (f-gestimmt) spielt es-dur, was für eine tonart muss eine klarinette (b-gestimmt) spielen, damit die selben töne erklingen?
ich hoffe man versteht, was ich meine!
lg niemand

Hallo Namenlo(o)ser,
bei Google und Wikipedia findest Du jede Menge.
Quintenzirkel ist das Suchwort
Gruß

  • Volker Wolter -

liebe wissende,

Hallo,

beispiel: horn (f-gestimmt) spielt es-dur, was für eine tonart
muss eine klarinette (b-gestimmt) spielen, damit die selben
töne erklingen?
ich hoffe man versteht, was ich meine!

Ja. Wenn ein F-Instrument (so wie ein Horn) notiert Es-Dur spielt, dann spielt es also eine Durtonleiter, die auf einem Ton beginnt, der für das Horn als ein Es in den Noten steht. Nun erklingt aber tatsächlich ein F, wenn das Horn ein C spielt (deswegen Horn in F), das heißt ein Horn klingt eine Quinte zu tief bzw. eine Quarte zu hoch. Das heißt wenn das Horn nun „sein“ Es-Dur spielt, beginnt diese Tonleiter mit einem klingenden As. Das heißt das Horn spielt in unserem Beispiel klingend As-Dur. Das soll jetzt auch von der Klarinette gespielt werden. Das heißt die Frage lautet: Welchen Ton muss die Klarinette greifen, damit sie ein klingendes As spielt? Antwort: ein B. Warum? Die Klarinette ist ein B-Instrument, das heißt wenn sie ein C greift ergibt das ein klingendes B. Die Klarinette klingt also einen Ganzton zu tief. Sie muss also immer einen Ganzton höher greifen als den Ton, den sie klingend spielen will.

Allgemeine Strategie: Überlegen, welchen klingenden Ton Instrument 1 spielt. Dann überlegen, welchen Ton Instrument 2 greifen muss, damit dieser Ton erklingt.

In unserem Beispiel: Horn greift ein Es, ein Horn klingt aber eine Quarte zu hoch, das heißt dieses gegriffene Es ist klingend die Quarte über diesem Es und damit ein As. Die Klarinette muss also nun ein B greifen, damit ein As erklingt.

lg niemand

Gruß
DCK

Noten transponierender Instrumente umrechnen
Hallo niemand,
der Tipp meines Vorredners, den Quintenzirkel zu Rate zu ziehen, war schon goldrichtig, nur hat er die Anleitung nicht mitgeliefert.
Ich habe mal für meine Arbeit in Musik-LKs den Quintenzirkel folgendermaßen erweitert:

http://www.pic-upload.de/view-4180523/Quintenzirkel…

In dieser Form kann man sehr viele „lästige“ Dinge auf einfachste Art und Weise schnellstens ablesen: Tonleitern, Harmonien, Funktionen usw. Auch das Ablesen von Tönen der transponierenden Instrumente gestaltet sich hier ziemlich einfach.
Nimm an, am äußersten Ring wird das jeweilige Instrument mit seiner spezifischen Transposition angegeben, also bei 11 Uhr z.B. ein Horn in F, bei 10 Uhr eine Klarinette in B, bei 3 Uhr eine Klarinette in A usw. Ein nicht transponierendes Instrument wie dein Klavier befände sich dann bei 12 Uhr.
Wenn du jetzt in einer Partitur z.B. bei einer B-Klarinette die Note „e“ liest, musst du von 12 Uhr, 3. Ring aus (dort wo das e ist) einfach den Ring entlang rübergehen nach 10 Uhr (wo das B-transponierende Instrument seine Heimat hat). Dort siehst du ein „d“, d.h. die von dir gelesene Note e klingt in Wirklichkeit wie ein d auf dem Klavier.
Bei den Noten mit Vorzeichen geht man analog vor, so als befände sich da noch ein Hilfsring zwischen zwei Ringen.
Bei dieser einfachen Methode ist allerdings ein Unterschied in der Oktavlage nicht berücksichtigt!
Natürlich kannst du so auch direkt zwischen zwei unterschiedlich transponierenden Instrumenten hin- und herspringen. Aber das ist ja wohl in der Praxis unwichtig, weil man meistens als Klavierspieler Partitur spielen will.
Also keine Angst vor transponierenden Instrumenten.
Gruß,
lynndinn

vielen dank für die ausführliche erklärung, ich habe es immer vertauscht, ich wusste bei klavier und zb klarinette nie, wer jetz das c und wer das b spielt!
lg und nochmals danke!
niemand

vielen dank für diesen genialen quintenzirkel! echt genial, kann man ja ganz einfach herleiten und dan hat mans!! (wär mal ne idee für lehrmittel, die alles komplizierter erklären als es ist:wink: )
lg niemand

Ich sehe nicht auf Anhieb, inwiefern der Quintenzirkel eine Hilfestellung beim Verständnis der transponierenden Instrumente ist, aber vielleicht steh ich auf der Leitung…

Aber davon abgesehen - das Thema ist ja scheinbar wirklich verwirrend, das bringt manchmal Kapellmeister ins Schleudern :wink:

Am besten lernt man nach meiner Erfahrung transponieren immer in der Grundtonart.
Trompeten und Hörner sind in der Klassik immer in der Grundtonart notiert - keine Vorzeichen.
Spiel ich ein (notiertes) C, ist das i.d.R. der Grundton, ein e meistens ne Terz, ei f oft der Grundton der S.

Ist die Transposition oder Grundtonart jetzt z.B. „Horn in Es“ bei einem Konzert ebenfalls in Es, so klingt bei einer notierten C Tonleiter diese in Es.
Hab ich einen G Dur Dreiklang, so ist das die Dominante, klingend von Es Dur aus eben B Dur.

Ich hoffe Ihr versteht was ich meine, für mich ist dieser Denkansatz am logischsten, da er irgendwie den Sinn der Transposition miterklärt und nicht nur ne Rechenübung macht.

CU

Die „Klarinette in B“ klingt in der Grundstimmung eine QUARTE HÖHER als ein „Horn in F“ (wenn bei beiden C-Dur steht, erklingt bei der Klarinette B-Dur und beim Horn F-Dur).

Wenn nun die Klarinette dasselbe spielen soll, wie das was in den Hornnoten steht, muss man für sie alles eine QUARTE TIEFER schreiben. (weil sie ja von Natur aus eine Quarte höher klingt als das Horn - B statt F halt)

Wenn das Horn in F also Es-Dur spielt, muss die Klarinette B-Dur spielen (eine Quarte abwärts von Es ist B)

Das lässt sich natürlich auf andere Instrumente übertragen, z.B. „Altsaxophon in Es“ klingt eine große Sexte tiefer als Querflöte in C (nicht transponierendes Instrument). Wenn die Flöte jetzt z.B. G-Dur spielt, muss man für das Alt-Sax alles eine große Sexte höher schreiben (weil es ja von Natur aus eine gr. Sexte tiefer klingt), also E-Dur (weil: große Sexte über G ist E)

Ausführlich, aber ich denke mal verständlich (?)