Tonfa - Rechtliche Lage?

Hallo, Mike!
In jeder Kampfsportart, die mit Waffen arbeitet, wird auch irgendwann mit Tonfa oder Schlagstock geübt, wenn der Trainer nicht gerade der Supertraditionalist ist.
Im Escrima sogar oft mit Teleskopschlagstock, und ich möchte mich nach Möglichkeit nicht mit einem Escrimamann (oder Frau) anlegen, da die in der Regel verdammt gut mit sowas umgehen können und höllisch schnell sind.
Ich unterrichte historisches Fechten (und meine Waffen habe ich in einer Tasche im Kofferraum), und auch da arbeiten wir- natürlich- mit Waffen (www.fechthalle.de).
Was eigentlich wollen Leute im Auto mit nem Tonfa? Da muß man schon gut fit sein, um in der Enge irgendwie damit klarzukommen. Einfacher Schocker ist da wohl besser. Pfefferspray ist ansonsten eine gute idee, vor allem für die Damenwelt, aber nur jenes, das im Vollstrahl sprüht. Aerosole finde ich wegen der Gefahr der Selbstgefährdung bei Wind ungünstig, da vor allem Damen dann erst recht zu leichten Opfern würden.
Ob Selbstverteidigungssportler nun so beherrschter und überlegter sind, sei dahingestellt. Das hängt IMHO stark von der persönlichen Prägung und vom Trainer ab.

Dich grüßt,

Marcus

Natürlich stimme ich Dir bei Leuten zu, die an Waffen
ausgebildet sind und dies in Prüfungen nachgewiesen haben.
Allerdings ist mir nicht bekannt, das man eine Messer oder
eine Teleskopschlagstockausbildung in einem Sportverein
erhält.
Kung Fu vielleicht…
Aber Leute die Selbstverteidigung trainieren sind idR ohnehin
etwas ruhiger - mit den üblichen Ausnahmen.

Hallo!
Setz statt Schwert Baseballschläger ein, dann hat es wieder Sinn, auch wenn das mehr Training erfordert, als die meisten Tonfaträger je haben werden.

Marcus

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Hmmm
Hi Marcus!

In jeder Kampfsportart, die mit Waffen arbeitet, wird auch
irgendwann mit Tonfa oder Schlagstock geübt, wenn der Trainer
nicht gerade der Supertraditionalist ist.

Das hat weniger mit dem Traditionsbewusstsein des Trainers zu tun als mit der Tradition der Kampfkunst.

Ob Selbstverteidigungssportler nun so beherrschter und
überlegter sind, sei dahingestellt. Das hängt IMHO stark von
der persönlichen Prägung und vom Trainer ab.

Nun ja - ich weiß nicht, wie es beim Fechten ist. Aber die Leute, die gut sind, haben in der Regel einige Jahre des Trinings hinter sich. Und das zieht schon auch eine gewissen „geistige“ Ausbildung nach sich. Außerdem wird man beispielsweise als Dan-Träger registriert (ich weiß nicht einmal genau, wo - ich glaube das passiert nur beim Verband) - und so ist es im Falle der waffenlosen Gewaltanwendung ein leichtes für die Staatsanwaltschaft, dies rauszufinden (als Kampfkünstler ist man ja immer bewaffnet).

Die Leute wissen in der Regel halt, was bei gewissen Treffern passieren kann…

Gewaltfreie Grüße
Guido

off topic
Hi!

Ein Tonfa ist die japanische (?) Variante eines Schlagstocks,
mit abgwinkeltem Griffstück.

Der Tonfa ist eine Waffe, die aus dem Kobudo (jap.) stammt. Da das Kobudo allerdings aus dem Wu Qui Tao Fa (chin.) hervorgegangen ist, kommt es wohl eher aus China.
OK - auch die chinesischen Künste entspringen wohl ursprünglich aus Indien, aber das geht dan doch etwas zu weit…

Grüße
Guido

Danke für den SChlaumeier! Wäre doch nicht nötig gewesen!
Das Frage-Zeichen hinter dem Japanisch, läßt deine Bemwerkung zu Staub zerfallen.
Und Dan Träger werde beim Verband eingetragen, denn einen Gürtel kann jeder Kaufen!

Gruß
Frank

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Hi, Guido!

In jeder Kampfsportart, die mit Waffen arbeitet, wird auch
irgendwann mit Tonfa oder Schlagstock geübt, wenn der Trainer
nicht gerade der Supertraditionalist ist.

Das hat weniger mit dem Traditionsbewusstsein des Trainers zu
tun als mit der Tradition der Kampfkunst.

Nicht unbedingt. Im Aikikai-Aikido findest Du meist „vergeistigte“ Krieger, die auf Schönheit und Ästhetik der Form aussind. Im Aikido Yoshinkan findest Du Verteidigungssportler, die eine ganz andere Art des Aikido, wenn auch auf gemeinsamen Wurzeln basierend, üben. Dort ist auch ein umfangreicheres Waffenrepetoire zu finden.

Ob Selbstverteidigungssportler nun so beherrschter und
überlegter sind, sei dahingestellt. Das hängt IMHO stark von
der persönlichen Prägung und vom Trainer ab.

Nun ja - ich weiß nicht, wie es beim Fechten ist. Aber die
Leute, die gut sind, haben in der Regel einige Jahre des
Trinings hinter sich.

Kommt drauf an. Bei Escrima und einigen anderen Geschichten stellt sich sichtbarer Erfolg recht zügig ein, während Du im Aikido doch erst einige Jahre brauchst, bis die Techniken
halbwegs auch nur auf der Matte funktionieren.

Und das zieht schon auch eine gewissen
„geistige“ Ausbildung nach sich. Außerdem wird man
beispielsweise als Dan-Träger registriert (ich weiß nicht
einmal genau, wo - ich glaube das passiert nur beim Verband)

Ich halte zwei Dan-Graduierungen, und bei beiden weiß ich, daß ich sicher nirgendwo registriert bin, wo irgendwer mich finden könnte. Aikido Yoshinkan ebenso wie das „Ninjutsu“ (Togakure-Ryu BuTaijutsu) unterliegen beide direkt Japan, meine Urkunden kommen direkt aus Japan.

und so ist es im Falle der waffenlosen Gewaltanwendung ein
leichtes für die Staatsanwaltschaft, dies rauszufinden (als
Kampfkünstler ist man ja immer bewaffnet).

Nein, auch ein Kampfkünstler ist nicht immer bewaffnet. Ebensowenig wie eine Vorwarnpflicht gegenüber dem Agressor besteht oder ähnlich wirre „Verordnungen“. Eine Kampfsportler-Datenbank ähnlich der Erfassung legaler Waffenbesitzer wäre ja noch schöner, und noch nichtmal Brenneke und Kollegen sind darauf gekommen.

Die Leute wissen in der Regel halt, was bei gewissen Treffern
passieren kann…

Jau, wissen sie. Weiß aber auch jeder, der nen Küchenmesser in der Hand hat.

Gewaltfreie Grüße
Guido

Auch Grüße,

Marcus

Kleiner Einspruch…
Hallo Marcus.

Nein, auch ein Kampfkünstler ist nicht immer bewaffnet.
Ebensowenig wie eine Vorwarnpflicht gegenüber dem Agressor
besteht oder ähnlich wirre „Verordnungen“. Eine
Kampfsportler-Datenbank ähnlich der Erfassung legaler
Waffenbesitzer wäre ja noch schöner, und noch nichtmal
Brenneke und Kollegen sind darauf gekommen.

Schade, das es w-w-w noch nicht vor 16 Jahren gab, das hätte mir einiges erspart. Tatsache ist, das ich (damals Brauner Gürtel Taekwon -Do) von einem Gericht zu einem Jahr auf Bewährung wegen schwerer Körperverletzung verurteilt wurde. Während meiner Zeit als DJ wollte ein junger Krawallo mit dem Messer auf einen Kumpel los, und ich habe wohl etwas überreagiert. Es gab zwar einige mildernde Umstände, die Kernaussage des Richters (übrigens lustigerweise in der Berufungsverhandlung fast im gleichen Wortlaut…) war genau „Kampfsportler sind eigentlich immer bewaffnet und von daher zu erhöhter Rücksichtnahme verpflichtet!“
Tja, von da ab habe ich mich dann auf andere Sportarten konzentriert…

Gruss Uwe

Nur mal Sportler allgemein:
Wer regelmäßig Sport treibt, der ist eh genug ausgelastet, baut Stress und aggressionen ab und sucht entsprechend weniger Streit - gilt natürlich nicht für alle, aber wie oben schon gesagt man braucht doch für eine entsprechende Graduierung zumindest eine lange Zeit. wer sich also so durchgehend sportlich betätigt wird wohl seltener aggressiv reagieren IM ALLGEMEINEN JEDENFALLS!!! Hoffe ihr stimmt mir soweit zu. nix weiter wollte ich oben zum Ausdruck bringen.

Gruß und schönes WE,

M.

Es geht doch hier um den Defensiv-, nicht den Offensivfall, oder?
Wenige Kampfsportler werden von sich aus aggressiv, klar, aber wenn mich jemand angreift, mache ich von meinem erlernten und antrainierten Wissen Gebrauch. Erst recht, wenn der Agressor mit irgendwas bewaffnet ist. Im Straßenkampf gibt es eben keine Regeln mehr.

Grüße,

Marcus

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Dan-Träger bekommen eine Urkunde.
Daraus geht Deine Berechtigung zum Führen des Dan hervor.
Es gibt viele Kampfkünste, in denen es gar keine Gürtel gibt:smile:
Allein im Aikido gibt es inzwischen allein in Europa mittlerweile so um die 30 verbände. Im Karate sind es sicher mehr.
Ich trainiere nun Aikido seit 1991, halte einen Dan und bin in gar keinem Verband.
Meinen Dan im Ninjutsu habe ich auch nicht aus einem Verband. Gab es damals noch gar nicht. Nur Urkunde mit Siegel aus Japan.Habe ich damals noch 126.-DM für Versand und Lehrerlaubnis in Yen berappen dürfen.
Und nun???

Marcus

Nur noch kurz…

Es geht doch hier um den Defensiv-, nicht den Offensivfall,
oder?
Wenige Kampfsportler werden von sich aus aggressiv, klar, aber
wenn mich jemand angreift, mache ich von meinem erlernten und
antrainierten Wissen Gebrauch. Erst recht, wenn der Agressor
mit irgendwas bewaffnet ist. Im Straßenkampf gibt es eben
keine Regeln mehr.

Natürlich kann jeder seine Fähigkeiten zur Verteidigung nutzen.
Ich wollte nur darstellen, das man als trainierter grundsätzlich (!!!) (Kampf)sportler idR über ein niedrigeres Aggressionspotential verfügen.

M.

Dann hatte ich wahrscheinlich etwas falsche Infos. Mir wurde das mal so gesagt. Soweit stecke ich auch überhaupt nicht mehr in der Materie drin.Leider, weils mich sehr interssiert.
Du hast Ninjutsu gemacht? Ich „habe“ mich auch mal sehr dafür interessiert, aber den Verein den es bei uns gibt hatte, leider nur durch hören sagen, einen Ruf, der darauf hinaus lief, daß es nur um´s Kämpfen geht und nichts von der Tradition überliefert wird. Naja und dann kam alles andere auch noch dazwischen und so blieb es bei mir, außer Shudokan-Karate, bei allemöglichen Büchern über die Kunst des Ninjutsu.
Wie lief den die Ausbildung bei Dir ab?Würde mich interessieren.*neugierigsei*

Gruß
Frank

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Hi!

Nicht unbedingt. Im Aikikai-Aikido findest Du meist
„vergeistigte“ Krieger, die auf Schönheit und Ästhetik der
Form aussind. Im Aikido Yoshinkan findest Du
Verteidigungssportler, die eine ganz andere Art des Aikido,
wenn auch auf gemeinsamen Wurzeln basierend, üben. Dort ist
auch ein umfangreicheres Waffenrepetoire zu finden.

Du trennst aber selbst die „Stilrichtungen“. Und das war es eigentlich, was ich meinte! Im Shotokan-Karate sind Waffen auch nicht die Regel, im Yoshinkai allerdings schon.

Kommt drauf an. Bei Escrima und einigen anderen Geschichten
stellt sich sichtbarer Erfolg recht zügig ein, während Du im
Aikido doch erst einige Jahre brauchst, bis die Techniken
halbwegs auch nur auf der Matte funktionieren.

Ok. Jetzt hast Du mit dem Aikido ein etwas heftiges Beispiel gebracht. Ich glaube, dass das „Hauen und Treten“ im allgemeinen schnellere Erfolge bringt als komplizierte Hebel und Würfe…

Ich halte zwei Dan-Graduierungen, und bei beiden weiß ich, daß
ich sicher nirgendwo registriert bin, wo irgendwer mich finden
könnte. Aikido Yoshinkan ebenso wie das „Ninjutsu“
(Togakure-Ryu BuTaijutsu) unterliegen beide direkt Japan,
meine Urkunden kommen direkt aus Japan.

Ich kann jetzt nur vom Shotokan reden. Wenn jemand seine Dan-Prüfung im Ausland ablegt und anschließend hier in Deutschland trainiert, dann registriert sowohl der DKV als auch der DJKB diese Graduierung (wegen Übungsleiterlizenz, Prüferlizenz, etc.)

Nein, auch ein Kampfkünstler ist nicht immer bewaffnet.
Ebensowenig wie eine Vorwarnpflicht gegenüber dem Agressor
besteht oder ähnlich wirre „Verordnungen“. Eine
Kampfsportler-Datenbank ähnlich der Erfassung legaler
Waffenbesitzer wäre ja noch schöner, und noch nichtmal
Brenneke und Kollegen sind darauf gekommen.

Mit der Vorwarnpflicht gebe ich Dir Recht - mit der Bewaffnung nicht. Haue ich jemanden ihne „Ausbildung“ um, ist es Körperverletzung, übe ich einen Kampfsport aus (und der Staatsanwalt weiß davon), ist es gefährliche Körperverletzung!

Jau, wissen sie. Weiß aber auch jeder, der nen Küchenmesser in
der Hand hat.

Womit wir dann doch bei der „Bewaffnung“ sind :wink:

Die wenigsten „einfachen Schläger“ wissen, dass es z.B. am Hals mehr gefährliche Punkte gibt als den Kehlkopf…

Grüße
Guido

Ich wollte nicht den Oberlehrer spielen…
Hi!

Danke für den SChlaumeier! Wäre doch nicht nötig gewesen!
Das Frage-Zeichen hinter dem Japanisch, läßt deine Bemwerkung
zu Staub zerfallen.

Ich dachte nur, dass das Fragezeichen vielleicht Anlass geben könnte, Deine Wissbegierde etwas zu befriedigen :wink:

Und Dan Träger werde beim Verband eingetragen, denn einen
Gürtel kann jeder Kaufen!

Nun ja - da wurde ich in diesem Posting nun eines besseren belehrt, da ich nur über ein paar Verbände Bescheid wusste, die ich halt kenne…

Grüße
Guido